Mit Schrotflinte und Tennisball
Verteidiger Patrick Kauta hat die Integrität der Staatsankläger Danie Small und Taswald July im Caprivi-Hochverratsprozess derart in Frage gestellt, dass Richter Elton Hoff das Verfahren bis Donnerstagmorgen vertagt hat, um eine Entscheidung zu treffen.
Windhoek - Hoff muss nach dem leidenschaftlichen Plädoyer beider Seiten von gestern nun klärend eingreifen, ob die Ankläger tatsächlich mit den Kronzeugen gemauschelt haben. Small wirft dem Verteidiger Kauta vor, dass er "mit der Schrotflinte blindwütig" auf die Ankläger schieße und dass er "den Ball unfair über das Netz" befördere. Mit dem Rechtsstreit - ein Verfahren innerhalb des Hochverratsprozesses gegen 120 vermeintliche Caprivi-Separatisten - ist die Verhandlung festgefahren.
Kauta beantragt von Richter Hoff, dass das Verhandlungsprotokoll einen Sondervermerk erhalten soll, dass "die Ankläger sich ständig mit den Kronzeugen beraten, ihnen sogar mitten im Kreuzverhör (während der Verhandlungspausen) Antworten suggeriert und sie ,abgerichtet' haben". Weder die Ankläger noch die Verteidiger könnten in ihren Kanzleien ein getrenntes "Privatverfahren" betreiben und ihre Zeugen "drillen". "Es geht uns um das Beweis- und Prozessrecht, so dass die Angeklagten eine faire Verhandlung erfahren", betonte Kauta.
Auslöser der Kontroverse war ein zufälliger Besuch des Verteidigers Jorge Neves während einer Verhandlungspause in der Kanzlei der Ankläger, weil er Feuer suchte um seinen Tabak zu zünden. Dabei traf er den Ankläger July sowie einen prominenten Kronzeugen auf einem Sofa an. Beide hatten Papiere in der Hand und waren sichtlich betroffen, dass Neves sie in dem Rahmen "ertappt" hatte. Selbiger Zeuge, so Kauta, habe sich in der Fortsetzung des Kreuzverhörs "wie ein Chamäleon" gewandelt. Kauta erwähnte insgesamt vier Fälle solch privater Beratung - "die Ankläger haben sie nicht geleugnet!" -, woraus er ernsthafte Verstöße gegen das Beweis- und Prozessrecht ableitet. "Als Richter müssen Sie entscheiden, ob es sich um ernste Unregelmäßigkeiten handelt, die die Fairness dieses Verfahrens gefährden," wandte sich Kauta abschließend an Hoff.
Danie Small erwiderte mit gleicher Schärfe, dass er die völlige Ablehnung von Kautas Antrag auf einen Sondervermerk beantrage. Nach dem Prozessrecht könne ein Sondervermerk nur dann notiert werden, wenn nachgewiesen werde, dass eine Unregelmäßigkeit die Rechtsprechung vereitelt habe oder wenn das Verfahren missbraucht worden sei oder wenn eine Unregelmäßigkeit den Weg zu einem späteren Revisionsverfahren verstelle. "Ich beantrage die Ablehnung des Antrags deshalb, weil dieser frivol und absurd ist und den Missbrauch der Justizgewalt darstellt." Er selbst habe einige Zeugen befragt, ob jemand sie abgerichtet, ihnen "vorgesagt" oder sie sonst wie beeinflusst habe. Die Behauptung, dass die Zeugen ihre Aussagen durch Einflussnahme der Ankläger geändert hätten, bleibe völlig ohne Begründung.
Kauta erhielt noch einmal das Wort zur Erwiderung. Die Ankläger hätten keinerlei Beleg, dass es sich nicht um eine "Unregelmäßigkeit" handle. "Für uns steht es 1:0, aber Sie (die Ankläger) haben es nur bis zur Mittellinie geschafft," sagte Kauta und zog den Vergleich damit vom Tennisplatz auf das Fußballfeld.
Windhoek - Hoff muss nach dem leidenschaftlichen Plädoyer beider Seiten von gestern nun klärend eingreifen, ob die Ankläger tatsächlich mit den Kronzeugen gemauschelt haben. Small wirft dem Verteidiger Kauta vor, dass er "mit der Schrotflinte blindwütig" auf die Ankläger schieße und dass er "den Ball unfair über das Netz" befördere. Mit dem Rechtsstreit - ein Verfahren innerhalb des Hochverratsprozesses gegen 120 vermeintliche Caprivi-Separatisten - ist die Verhandlung festgefahren.
Kauta beantragt von Richter Hoff, dass das Verhandlungsprotokoll einen Sondervermerk erhalten soll, dass "die Ankläger sich ständig mit den Kronzeugen beraten, ihnen sogar mitten im Kreuzverhör (während der Verhandlungspausen) Antworten suggeriert und sie ,abgerichtet' haben". Weder die Ankläger noch die Verteidiger könnten in ihren Kanzleien ein getrenntes "Privatverfahren" betreiben und ihre Zeugen "drillen". "Es geht uns um das Beweis- und Prozessrecht, so dass die Angeklagten eine faire Verhandlung erfahren", betonte Kauta.
Auslöser der Kontroverse war ein zufälliger Besuch des Verteidigers Jorge Neves während einer Verhandlungspause in der Kanzlei der Ankläger, weil er Feuer suchte um seinen Tabak zu zünden. Dabei traf er den Ankläger July sowie einen prominenten Kronzeugen auf einem Sofa an. Beide hatten Papiere in der Hand und waren sichtlich betroffen, dass Neves sie in dem Rahmen "ertappt" hatte. Selbiger Zeuge, so Kauta, habe sich in der Fortsetzung des Kreuzverhörs "wie ein Chamäleon" gewandelt. Kauta erwähnte insgesamt vier Fälle solch privater Beratung - "die Ankläger haben sie nicht geleugnet!" -, woraus er ernsthafte Verstöße gegen das Beweis- und Prozessrecht ableitet. "Als Richter müssen Sie entscheiden, ob es sich um ernste Unregelmäßigkeiten handelt, die die Fairness dieses Verfahrens gefährden," wandte sich Kauta abschließend an Hoff.
Danie Small erwiderte mit gleicher Schärfe, dass er die völlige Ablehnung von Kautas Antrag auf einen Sondervermerk beantrage. Nach dem Prozessrecht könne ein Sondervermerk nur dann notiert werden, wenn nachgewiesen werde, dass eine Unregelmäßigkeit die Rechtsprechung vereitelt habe oder wenn das Verfahren missbraucht worden sei oder wenn eine Unregelmäßigkeit den Weg zu einem späteren Revisionsverfahren verstelle. "Ich beantrage die Ablehnung des Antrags deshalb, weil dieser frivol und absurd ist und den Missbrauch der Justizgewalt darstellt." Er selbst habe einige Zeugen befragt, ob jemand sie abgerichtet, ihnen "vorgesagt" oder sie sonst wie beeinflusst habe. Die Behauptung, dass die Zeugen ihre Aussagen durch Einflussnahme der Ankläger geändert hätten, bleibe völlig ohne Begründung.
Kauta erhielt noch einmal das Wort zur Erwiderung. Die Ankläger hätten keinerlei Beleg, dass es sich nicht um eine "Unregelmäßigkeit" handle. "Für uns steht es 1:0, aber Sie (die Ankläger) haben es nur bis zur Mittellinie geschafft," sagte Kauta und zog den Vergleich damit vom Tennisplatz auf das Fußballfeld.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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