Mit Wellblech vernagelt
Wer da meint, dass Ovenduka und die Enn-Bie-ßie nach der Jahreswende zur Freude der Urlaubsheimkehrer 'was Neues brächten, hat sich wüst geirrt. Wir hatten im Dezember mos noch die Hoffnung, dass penetrante Jingles und die bleddy Bettel-Litanei wegen Zahlung der TieWie-Lizenzen - "His Master's Voice" - bis Silvester Ende gekriegt hätten. Aber wrachtach, nix da, das penetrante Geseire und Lamentieren geht bis zum erlösenden Ab- und Ausschalten ohn' Unterlass weiter. Jesslaik, Albertus, schick den Leuten, die keine TieWie-Laisenz bezahlen wollen, toch den Kontrolleur ins Haus und schlag' ihnen das Gesetz um die Ohren und lass' se Bußgeld blechen! Statt der Bettelei.
Kambashu-Kultur
Ihr wisst, für Designer-Armut und für miserablen Geschmack in Kleidung und in der Architektur blättern die Leute stief Geld hin. Vor allem in Ovenduka. Willste Jeans kaufen, kriegste verblichene Lumpen mit Löchern am Knie, Schlitzen unter den Arschbacken und Fransen an den Fersen. Der Schnitt is immerhin so, dass das Hauptloch verdeckt is, die Dinger Dir und den Frauen ansonsten aber über die Backen runterrutschen, so dass die Kimme - die wrachtach nich jeder sehen will - mit nebenstehender Tätowierung und häufig mit wogendem Übergewicht herausquillt. Vor allem die Oukies ha'm sowahr den Unterschied zwischen Kimme und Dekolleté net nich kapiert, das übrigens auch nich jede vorzeigen kann. Aber check net den Preis, den Du für das begehrte Gelumpe im Designershop zahlen sollst!
Dasselbe in der neuen Bürobau-Architektur in Ovenduka. Zur Zeit is Wellblech wüst Mode. Bisher ha'm wir Wellblech zum Dachdecken, für Wellblech-Pontoks und als Begriff für Namdeutsch (Wellblechdeutsch, abgeleitet von der holprigen Pad) verwendet. Jetzt wird das Blech auch großflächig für Büro- und Geschäftsbauten zu riesigen sterilen Flächen mitten in den schmucken Wohnvierteln von Klein-/Aigams und Eros verwendet.
Just über die heißen Tage um Weihnachten und Neujahr, bevor der Regen kam, hat die Enn-Bie-ßie zu Recht sympathisierend berichtet, wie schwer die Leute in elenden Kambashus von Donkerhuk und Hakahana und sonstwo kriegen. Am Tag wird der Schatten, den die Blechpontok spendet, für seine Bewohner zur Hölle, so dass sie sich anderswo einen schattigen Plek suchen müssen. Für herkömmliche Hütten aus Holz, Lehm, Kuhmist und Gras, die besseres Kleinklima als Kambashus bieten, fehlt bei der Menschenanhäufung sowieso das Rohmaterial.
Aber Neo-Architekten befreien das Wellblech aus dem Armutsmilieu und erheben es buchstäblich zum blendenden Designerelement einer kastach zeitgemäßen Stadtarchitektur. Echt blendend, check die östliche oder westliche, einfallslose Wellblechwand nur 'mal in der Morgen- oder in der Nachmittagssonne. Es gibt in Ovenduka tatsächlich Bauten, bei denen Architekten unsere strahlende Sonne und die extreme Differenz der Temperaturen zwischen Tag und Nacht der namibischen Trockenzeit berücksichtigt haben. Aber Blecharchitekten bringen in der Kambashu-Kultur jetzt großflächig die guten Eigenschaften der Wärmeleitung des Metalls zurück, freiwillig, so dass das Blech in der Sonne lecker ordentlich aufheizt und die Hitze nach innen und außen abgibt und für's Auge kräftiges Blendwerk bietet, derweil in kalten Winternächten und an fröstelnden Wintermorgen die Kälte ebenso gut weitergegeben wird.
Die Mode geht muhts vorüber, spätestens mit dem Tod der Architekten.
Kambashu-Kultur
Ihr wisst, für Designer-Armut und für miserablen Geschmack in Kleidung und in der Architektur blättern die Leute stief Geld hin. Vor allem in Ovenduka. Willste Jeans kaufen, kriegste verblichene Lumpen mit Löchern am Knie, Schlitzen unter den Arschbacken und Fransen an den Fersen. Der Schnitt is immerhin so, dass das Hauptloch verdeckt is, die Dinger Dir und den Frauen ansonsten aber über die Backen runterrutschen, so dass die Kimme - die wrachtach nich jeder sehen will - mit nebenstehender Tätowierung und häufig mit wogendem Übergewicht herausquillt. Vor allem die Oukies ha'm sowahr den Unterschied zwischen Kimme und Dekolleté net nich kapiert, das übrigens auch nich jede vorzeigen kann. Aber check net den Preis, den Du für das begehrte Gelumpe im Designershop zahlen sollst!
Dasselbe in der neuen Bürobau-Architektur in Ovenduka. Zur Zeit is Wellblech wüst Mode. Bisher ha'm wir Wellblech zum Dachdecken, für Wellblech-Pontoks und als Begriff für Namdeutsch (Wellblechdeutsch, abgeleitet von der holprigen Pad) verwendet. Jetzt wird das Blech auch großflächig für Büro- und Geschäftsbauten zu riesigen sterilen Flächen mitten in den schmucken Wohnvierteln von Klein-/Aigams und Eros verwendet.
Just über die heißen Tage um Weihnachten und Neujahr, bevor der Regen kam, hat die Enn-Bie-ßie zu Recht sympathisierend berichtet, wie schwer die Leute in elenden Kambashus von Donkerhuk und Hakahana und sonstwo kriegen. Am Tag wird der Schatten, den die Blechpontok spendet, für seine Bewohner zur Hölle, so dass sie sich anderswo einen schattigen Plek suchen müssen. Für herkömmliche Hütten aus Holz, Lehm, Kuhmist und Gras, die besseres Kleinklima als Kambashus bieten, fehlt bei der Menschenanhäufung sowieso das Rohmaterial.
Aber Neo-Architekten befreien das Wellblech aus dem Armutsmilieu und erheben es buchstäblich zum blendenden Designerelement einer kastach zeitgemäßen Stadtarchitektur. Echt blendend, check die östliche oder westliche, einfallslose Wellblechwand nur 'mal in der Morgen- oder in der Nachmittagssonne. Es gibt in Ovenduka tatsächlich Bauten, bei denen Architekten unsere strahlende Sonne und die extreme Differenz der Temperaturen zwischen Tag und Nacht der namibischen Trockenzeit berücksichtigt haben. Aber Blecharchitekten bringen in der Kambashu-Kultur jetzt großflächig die guten Eigenschaften der Wärmeleitung des Metalls zurück, freiwillig, so dass das Blech in der Sonne lecker ordentlich aufheizt und die Hitze nach innen und außen abgibt und für's Auge kräftiges Blendwerk bietet, derweil in kalten Winternächten und an fröstelnden Wintermorgen die Kälte ebenso gut weitergegeben wird.
Die Mode geht muhts vorüber, spätestens mit dem Tod der Architekten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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