Müllhalde wird zum Hundeschlachthof
Swakopmund (er) • Bei der Swakopmunder Müllhalde werden Hunde geschlachtet und verspeist. Diese schockierende Entdeckung hat der Geschäftsmann Quinton Liebenberg am vergangenen Wochenende gemacht. Der Tierschutzverein hat sofort das „barbarische Abschlachten und Essen von Hunden“ aufs Schärfste verurteilt.
„Wir hatten sehr viel Gartenmüll, den ich am Samstag zum Müllplatz gebracht habe“, sagte Liebenberg gestern im Gespräch mit der AZ. Er habe seine Arbeiter begleitet, um Hilfe zu leisten. Bei der Ankunft sei er zum Ende der Müllhalde gefahren, wo es einen kleinen Abgrund gebe. „Zuerst habe ich auf dem Boden einen Karton liegen sehen, der mit Blut verschmiert war“, sagte er. Das Blut sei noch frisch gewesen, aber „ich habe mir dabei nicht viel gedacht“. Ein paar Meter weiter entfernt habe er dann zwei abgetrennte Hundeköpfe sowie die Innereien gefunden – sonst nichts. „Es war entsetzlich. Eigentlich hört man nur von solchen Sachen, aber wenn man selbst so etwas sieht, ist es wirklich grauenhaft“, sagte er und ergänzte: „Es ist eine Tatsache, dass Hunde in Namibia geschlachtet und gegessen werden. Es gibt Menschen, die derart hungern, dass sie Haustiere essen.“
Kurz darauf habe er seine Entdeckung samt Fotos auf Facebook in die breite Öffentlichkeit getragen, was eine hitzige Debatte ausgelöst hat. Noch am gleichen Tag wurde eine Online-Petition gestartet. Das Ziel: Es soll ein Gesetz verabschiedet werden, das alle Namibier dazu verpflichtet (mit Ausnahme von registrierten Züchtern), ihre Haustiere zu sterilisieren. „Als Hundeliebhaber und –eigentümer unterstütze ich diese Initiative voll und ganz“, so Liebenberg.
Der Swakopmunder Tierschutzverein hat sich kurz darauf schriftlich zur Sache geäußert und das Abschlachten entschieden verurteilt. „Leider verbietet das namibische Gesetz Hunde- und Katzeneigentümer nicht, ihre Haustiere zu schlachten und zu essen, allerdings gibt es ein menschliches Schlachtungsgesetz, das in den meisten Fällen nicht beachtet wird“, heißt es. Und: „Hunde werden oftmals festgebunden und zu Tode geschlagen, bevor sie aufgehackt und gegessen werden. Dies ist eine entsetzliche Grausamkeit!“ Der SPCA ruft die Öffentlichkeit auf, diesen Wahnsinn zu stoppen und das Essen der eigenen Haustiere zu unterlassen. „Wir rufen die Öffentlichkeit auch auf, solche grausamen Fälle umgehend der Polizei oder einem SPCA zu berichten. Wir haben Nulltoleranz für jegliche Form der Tiermisshandlung“, heißt es abschließend.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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