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Moderne Sklaverei ausrotten

Windhoek - Wie Generalstaatsanwältin Martha Imalwa jetzt sagte, habe Namibia immer mehr mit "grenzüberschreitender Kriminalität" zu tun. Dazu zählt sie neben globaler Geldwäsche und Terrorismus auch den Menschenhandel. "Das ist ein schwerwiegendes Verbrechen; wir müssen alle zusammenarbeiten, um dem zu begegnen", appellierte Imalwa an die Öffentlichkeit.

Ein gewisser Druck auf Namibia wird von internationaler Seite ausgeübt. So bescheinigt der vor wenigen Tagen veröffentlichte Bericht "Menschenhandel 2010!" der US-Regierung dem Land bzw. der hiesigen Justiz zwar erhöhte Anstrengungen im Kampf gegen dieses Verbrechen, stellt aber auch klar: "Die Regierung erfüllt die Mindestanforderungen zur Ausrottung von Menschenhandel nicht vollständig." Allerdings, so heißt es in dem Report, würden immer mehr Anstrengungen unternommen, um den internationalen Standard zu erfüllen. In diesem Jahr soll eine nationale Datenbasis erstellt worden sein, die über die Missstände aufzuklären versucht. Außerdem sollen Zufluchten für entflohene Opfer des Menschenhandels gebaut worden sein. Allerdings: Im Berichtszeitraum sei durch das Justizministerium nicht ein entsprechender Fall bearbeitet worden, heißt es.

Nach Expertenangaben funktioniert Menschenhandel wie moderne Sklaverei. So würden in dieser Region namibische, angolanische und sambische Kinder zu harter Arbeit in der Landwirtschaft, häuslicher Arbeit, Kohleabbau und Prostitution gezwungen. In manchen Fällen sollen Namibier ihre Kinder unwissentlich an Menschenhändler verkaufen. Es würden sowohl Menschen aus dem Land verkauft, als auch ins Land. Am anfälligsten für diese Ausbeutung seien Frauen und Kinder sowie Waisenkinder in ländlichen und ärmeren Gegenden. Die Menschenhändler sollen meist legitime Arbeit versprechen und ihre Opfer dabei in Städte und auf kommerzielle Farmen locken. Diese Versprechen, so heißt es, würden allerdings nie wahrgemacht.

Im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 hat das Auswärtige Amt Finnlands ein dreijähriges Programm gesponsert, das der Aufklärung an Menschenhandel im südlichen Afrika dienen soll. "Stop Human Trafficking" (Stoppt den Menschenhandel) ist der Titel des Programms, das sich vor allem auf sexuelle Ausbeutung konzentriert - auch in Namibia. Es wird deshalb von der hiesigen Polizei sowie diversen Organisationen, darunter Hope Afrika (ein Entwicklungsprogramm der evangelischen Kirche in Südafrika), die Evangelisch-Lutherische Kirche in Südafrika (ELCSA), Kirchen gegen HIV und Aids im östlichen und südlichen Afrika (CUAHA) und dem Helsinki-Diakonisse-Institut (HDI) in Finnland unterstützt. Dafür wurde in Namibia sogar eine Telefon-Hotline (Tel. 081-4228052) eingerichtet.

Der Kampf gegen Menschenhandel ist in Namibia nicht neu. Nicht umsonst hat hier vor knapp zwei Jahren zu diesem Thema eine Konferenz von Interpol mit Delegierten aus 36 Ländern stattgefunden. Erst vergangene Woche hatte das Ministerium für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge in Windhoek einen Workshop zum Menschenhandel durchgeführt.

Von Stefan Fischer und Rosa Schäfer

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Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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