Momentaufnahmen aus dem Leben im Hostel

"Hostel-Kinder" sind anders. Sie können nur selten nach Hause fahren - ihr Leben spielt sich zu einem Großteil im Hostel ab. Daher sind gute Betreuung und ein gutes Freizeitangebot von großer Bedeutung. In manchen Hostels ist letzteres jedoch Fehlanzeige. Daher erscheint "Dating" vielen Betroffenen als eine viel versprechende Alternative, um ihren tristen Alltag aufzupeppen.

Windhoek (ans) - Die beiden Jugendlichen Ivan Mweze und Mona Ganuses erzählen in "Hostel Monologues" Geschichten aus ihrem Alltag: Soziale Probleme wie die erste große Liebe, Schwangerschaft, aber auch HIV/AIDS spielen eine grosse Rolle in ihrem Theaterstück.

Das Projekt "Hostel Monologues" startete Ende vergangenen Jahres: Über 34 Geschichten von "Hostel-Kindern" wurden eingereicht. Fünf der ambitionierten Schreiber wurden zu einem dreitägigen Workshop nach Windhoek eingeladen, um eine endgültige Fassung zu schreiben. Ivan und Mona aus Omaruru wurden nach dem Schreibwettbewerb als Schauspieler ausgewählt.

Innerhalb von nur zwei Wochen lernten die zwei aus dem Norden Grundkenntnisse der Schauspielerei sowie Stimmbildung und Gesangstraining. Scheinbar ziemlich erfolgreich, denn "Hostel Monolugues" wurde bereits an mehreren Schulen in der Erongo Region sowie in Windhoek bejubelt.

Das Theaterstück "The Hostel Monologues" ist ein Appell an alle, sich mit den bestehenden Problemen im Hostel auseinander zu setzen. Besonders wichtig sind dabei die Themen HIV/AIDS und Schwangerschaft bei jungen Frauen. Dieses Anliegen kommt nicht von ungefähr: Eine Studie aus dem Jahr 2005 ergab, dass junge Frauen, die in Hostels leben, schneller schwanger werden, als diejenigen, die noch bei ihren Familien wohnen.

Der Organisator Ombetja Yehinga erhofft sich ein bunt gemischtes Publikum, um möglichst viele Menschen mit ihrem Anliegen zu erreichen. "The Hostel Monologues" wird beim Kunstfest 2006 der Bank of Windhoek in der Nedbank Theater School aufgeführt. Eintritt: N$ 20, Schüler haben freien Eintritt.