Moos grünt im Land der Wüsten
Mit dem Schirm losziehen, wenn gerade 'mal paar Wolken am Himmel stehen - das war Sakrileg und namibisch nich korrekt. Denn, so besagt es der Aberglaube des Alltags im Lande der Braven, mit dem Schirm verjagste den Regen. Wenn es denn im Land zweier - schon gut, meinetwegen im Lande der vier Wüsten - schon einmal nach Regen aussieht, is ein Regenschirm mos fehl am Platz. Sonnenschirm und Hut - das is ok, aber von einem Guss überrascht zu werden, dass das Hemd am Leib klebt, is mos Ehrensache, versteht sich.
Aber jetzt is das anders. Die Oukies sehnen sich nach Trockenheit, aber nich nach Dürre. Die ansonsten unanfechtbare Planung für das nächste Braai oder das Picknick irgendwo an der Pad hängt heute sowahr vom Wetter ab. Das hat es fast noch nie gegeben, denn die Witterung war stets zuverlässig und stabil trocken: "tomorrow there is weather all over Namibia", hieß die Vorhersage exakt, präzise und genau.
Und die Blitze werden jetzt im frühen Herbst mit der anhaltenden Nässe auch dreister. Die Kapps-Farmer Landmusikanten in den Bon-Bon-Farben waren in dieser Woche beim Kugelblitz an der Reihe, so sagen die Leute. Diese Figuren an der Teerpad nach Ondekaremba, wo sich unser internationaler Flughafen befindet, sind mos inzwischen weltberühmt. Schon hatten wir Schwierigkeiten, den Begriff "Kugelblitz" richtig zu deuten und haben es erstmal bei der Bezeichnung "runder Blitz" belassen, aber da kommen wir ja auch ins Schleudern.
Das Internet hilft uns auch nur ein Stück weiter, nachdem wir zunächst den deutschen Schützenpanzer vom Ende des 2. Weltkrieges ausgeschaltet haben, der sich diesen Namen angeeignet hatte. Also hier die Internet-Erklärung: "Als Kugelblitz bezeichnet man eine seltene, kugelförmige Leuchterscheinung meist in der Nähe eines Gewitters. Dem von Augenzeugen teils widersprüchlich beschriebenen Phänomen - belastbare fotografische Belege gibt es nicht - kommen Modelle und Demonstrationsexperimente aus dem Bereich der Physik nur in Teilaspekten nahe. Erklärungsversuche schließen Sinnestäuschungen ein."
Bei Sinnestäuschung treffen wir im Lande der Braven ins Volle. Namibia is das Land der Gerüchte, der Fata Morganas, der Sinnestäuschung und der Bauernfängerei. Als die tapferen Fotografen, die Kapps-Farmer mit der Kamera, zur Stelle waren, konnten sie nur noch Feuer, Qualm und verrußte Landmusikanten auf die IT-Platte bannen, denn der "runde Blitz" macht sich eben schneller von dannen, als Berufs- oder Hobbyfotografen von der Hüfte oder mit dem Mobiltelefon schießen können. Blitze sind in der Regel zackig, eckig, knisternd und wüst hell. Wenn einer die Kugelform annimmt, horizontal operiert und an totem Viehzeug aus Glasfasern Gefallen findet, hört sich das wie eine Verirrung an. Wer weiß, auch ein Kugelblitz will einmal ein feistes Tier vernaschen, aber da sind wir schon wieder bei landläufiger Täuschung. Von außen sieht das Viehzeug gut aus, innen isses nur faserig. Aber die Leute ham's kugelblitzen gesehen, im Jahr 2011.
Das klingt fast wie Karneval, wo es auch stief Täuschung gibt. Die Much-Gefeierten brauchen nach den närrischen Tagen muhts Entspannung, wie wir hier schon auf der Seite andeuten, so einmal richtig alternative Gesellschaft. Nix is schwerer zu ertragen als eine Reihe von schlimmen Narrentagen.
Aber jetzt is das anders. Die Oukies sehnen sich nach Trockenheit, aber nich nach Dürre. Die ansonsten unanfechtbare Planung für das nächste Braai oder das Picknick irgendwo an der Pad hängt heute sowahr vom Wetter ab. Das hat es fast noch nie gegeben, denn die Witterung war stets zuverlässig und stabil trocken: "tomorrow there is weather all over Namibia", hieß die Vorhersage exakt, präzise und genau.
Und die Blitze werden jetzt im frühen Herbst mit der anhaltenden Nässe auch dreister. Die Kapps-Farmer Landmusikanten in den Bon-Bon-Farben waren in dieser Woche beim Kugelblitz an der Reihe, so sagen die Leute. Diese Figuren an der Teerpad nach Ondekaremba, wo sich unser internationaler Flughafen befindet, sind mos inzwischen weltberühmt. Schon hatten wir Schwierigkeiten, den Begriff "Kugelblitz" richtig zu deuten und haben es erstmal bei der Bezeichnung "runder Blitz" belassen, aber da kommen wir ja auch ins Schleudern.
Das Internet hilft uns auch nur ein Stück weiter, nachdem wir zunächst den deutschen Schützenpanzer vom Ende des 2. Weltkrieges ausgeschaltet haben, der sich diesen Namen angeeignet hatte. Also hier die Internet-Erklärung: "Als Kugelblitz bezeichnet man eine seltene, kugelförmige Leuchterscheinung meist in der Nähe eines Gewitters. Dem von Augenzeugen teils widersprüchlich beschriebenen Phänomen - belastbare fotografische Belege gibt es nicht - kommen Modelle und Demonstrationsexperimente aus dem Bereich der Physik nur in Teilaspekten nahe. Erklärungsversuche schließen Sinnestäuschungen ein."
Bei Sinnestäuschung treffen wir im Lande der Braven ins Volle. Namibia is das Land der Gerüchte, der Fata Morganas, der Sinnestäuschung und der Bauernfängerei. Als die tapferen Fotografen, die Kapps-Farmer mit der Kamera, zur Stelle waren, konnten sie nur noch Feuer, Qualm und verrußte Landmusikanten auf die IT-Platte bannen, denn der "runde Blitz" macht sich eben schneller von dannen, als Berufs- oder Hobbyfotografen von der Hüfte oder mit dem Mobiltelefon schießen können. Blitze sind in der Regel zackig, eckig, knisternd und wüst hell. Wenn einer die Kugelform annimmt, horizontal operiert und an totem Viehzeug aus Glasfasern Gefallen findet, hört sich das wie eine Verirrung an. Wer weiß, auch ein Kugelblitz will einmal ein feistes Tier vernaschen, aber da sind wir schon wieder bei landläufiger Täuschung. Von außen sieht das Viehzeug gut aus, innen isses nur faserig. Aber die Leute ham's kugelblitzen gesehen, im Jahr 2011.
Das klingt fast wie Karneval, wo es auch stief Täuschung gibt. Die Much-Gefeierten brauchen nach den närrischen Tagen muhts Entspannung, wie wir hier schon auf der Seite andeuten, so einmal richtig alternative Gesellschaft. Nix is schwerer zu ertragen als eine Reihe von schlimmen Narrentagen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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