Moratorium hat Zweck erfüllt
Kernbrennstoffe: Bergbauministerium hebt jahrelange Explorationspause auf
Von Clemens von Alten, Windhoek
Für das Urangewerbe ist die Aufhebung des Moratoriums ein positiver Schritt, wie Dr. Gabi Schneider, Direktorin des namibischen Branchenverbandes, Namibian Uranium Association, erklärt: „Für die Industrie ist es natürlich sehr hilfreich, weil Lizenzen für mögliche uranhöffige Gebiete nun wieder beantragt werden können.“ Allerdings werde ein Andrang wie vor einem Jahrzehnt nicht erwartet: „Da der Uranpreis zurzeit sehr niedrig ist, ist nicht unmittelbar mit einem Uranrausch wie 2007 zu rechnen“, so Schneider auf AZ-Nachfrage.
Dass das fast zehn Jahre alte Moratorium aufgehoben wird, wurde Mitte vergangener Woche von dem Ministerium für Bergbau und Energie in Windhoek schriftlich mitgeteilt: „Hiermit wird das Verbot aufgehoben, in jeglichen Gebieten Namibias nach Kernbrennstoffen zu suchen bzw. Bergbauaktivitäten zu betreiben.“ Laut der Mitteilung hat sich das Ressort im vergangenen Jahr an das namibische Kabinett gewandt und einen entsprechenden Antrag gestellt. „Dem Gesuch wurde schließlich stattgegeben und ordnungsgemäß ersetzt eine Verordnung im Amtsblatt vom 15. Dezember 2016 die Bestimmung vom 15. März 2007“, so das Ministerium.
Die Regierung hat 2007 das Moratorium gegen die Ausstellung von Explorations- und Bergbaulizenzen verhängt, weil das Geschäft mit dem Uran außer Kontrolle geriet“, erklärte Bertchen Kohrs, Vorsitzende der Umweltorganisation Earthlife, im AZ-Gespräch. Die politischen Entscheidungsträger Namibias seien mit der plötzlichen Uran-Nachfrage überfordert gewesen. „Nach der Jahrtausendwende gab es einen enormen Anstieg des Uranpreises, was in Namibia regelrecht zu einem Uranrausch führte – vor allem in den zentralen Gebieten der Namib“, fügte Dr. Chris Brown hinzu, Hauptgeschäftsführer der Umweltkammer (Namibian Chamber of Environment, NCE). „In Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium wurde beschlossen, mit einem Moratorium die Entwicklung zusätzlicher Uranminen einzustellen, bis eine detaillierte Studie alle Umwelt- und sozioökonomischen Folgen geprüft hat.“
In den darauffolgenden Jahren folgte eine solche Untersuchung in Form einer strategischen Umweltverträglichkeitsstudie (Strategic Environmental Assessment, SEA) – eine „ausgezeichnete Arbeit“, so Brown. Diese Studie wurde von einem Lenkungsausschuss mit Staats- und Privatinstanzen sowie Vertretern von NGOs in die Wege geleitet; dieser Ausschuss stand wiederrum unter Aufsicht des geologischen Direktorats im Bergbauministerium, Geological Survey of Namibia. „Doch mit dem niedrigen Uranpreis fehlt der Anreiz, neue Minen zu bauen. Gleichzeitig liefert die SEA-Studie einen Leitfaden, an dem sich Entscheidungsträger orientieren können“, so Brown. „Das Moratorium hat seinen Zweck erfüllt.“
Das bestätigte auch Bertchen Kohrs, die allerdings Bedenken wegen der Wortwahl des Bergbauministeriums hegt: „In der aktuellen Mitteilung ist von ‚jeglichen Gebieten‘ die Rede. Darf somit überall in Namibia Uran gefördert werden?“ stellt die Umweltaktivisten fragend in den Raum und ergänzte: „Es ist schon schlimm genug, dass im Namib-Naukluft-Park Uran abgebaut wird.“
Für das Urangewerbe ist die Aufhebung des Moratoriums ein positiver Schritt, wie Dr. Gabi Schneider, Direktorin des namibischen Branchenverbandes, Namibian Uranium Association, erklärt: „Für die Industrie ist es natürlich sehr hilfreich, weil Lizenzen für mögliche uranhöffige Gebiete nun wieder beantragt werden können.“ Allerdings werde ein Andrang wie vor einem Jahrzehnt nicht erwartet: „Da der Uranpreis zurzeit sehr niedrig ist, ist nicht unmittelbar mit einem Uranrausch wie 2007 zu rechnen“, so Schneider auf AZ-Nachfrage.
Dass das fast zehn Jahre alte Moratorium aufgehoben wird, wurde Mitte vergangener Woche von dem Ministerium für Bergbau und Energie in Windhoek schriftlich mitgeteilt: „Hiermit wird das Verbot aufgehoben, in jeglichen Gebieten Namibias nach Kernbrennstoffen zu suchen bzw. Bergbauaktivitäten zu betreiben.“ Laut der Mitteilung hat sich das Ressort im vergangenen Jahr an das namibische Kabinett gewandt und einen entsprechenden Antrag gestellt. „Dem Gesuch wurde schließlich stattgegeben und ordnungsgemäß ersetzt eine Verordnung im Amtsblatt vom 15. Dezember 2016 die Bestimmung vom 15. März 2007“, so das Ministerium.
Die Regierung hat 2007 das Moratorium gegen die Ausstellung von Explorations- und Bergbaulizenzen verhängt, weil das Geschäft mit dem Uran außer Kontrolle geriet“, erklärte Bertchen Kohrs, Vorsitzende der Umweltorganisation Earthlife, im AZ-Gespräch. Die politischen Entscheidungsträger Namibias seien mit der plötzlichen Uran-Nachfrage überfordert gewesen. „Nach der Jahrtausendwende gab es einen enormen Anstieg des Uranpreises, was in Namibia regelrecht zu einem Uranrausch führte – vor allem in den zentralen Gebieten der Namib“, fügte Dr. Chris Brown hinzu, Hauptgeschäftsführer der Umweltkammer (Namibian Chamber of Environment, NCE). „In Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium wurde beschlossen, mit einem Moratorium die Entwicklung zusätzlicher Uranminen einzustellen, bis eine detaillierte Studie alle Umwelt- und sozioökonomischen Folgen geprüft hat.“
In den darauffolgenden Jahren folgte eine solche Untersuchung in Form einer strategischen Umweltverträglichkeitsstudie (Strategic Environmental Assessment, SEA) – eine „ausgezeichnete Arbeit“, so Brown. Diese Studie wurde von einem Lenkungsausschuss mit Staats- und Privatinstanzen sowie Vertretern von NGOs in die Wege geleitet; dieser Ausschuss stand wiederrum unter Aufsicht des geologischen Direktorats im Bergbauministerium, Geological Survey of Namibia. „Doch mit dem niedrigen Uranpreis fehlt der Anreiz, neue Minen zu bauen. Gleichzeitig liefert die SEA-Studie einen Leitfaden, an dem sich Entscheidungsträger orientieren können“, so Brown. „Das Moratorium hat seinen Zweck erfüllt.“
Das bestätigte auch Bertchen Kohrs, die allerdings Bedenken wegen der Wortwahl des Bergbauministeriums hegt: „In der aktuellen Mitteilung ist von ‚jeglichen Gebieten‘ die Rede. Darf somit überall in Namibia Uran gefördert werden?“ stellt die Umweltaktivisten fragend in den Raum und ergänzte: „Es ist schon schlimm genug, dass im Namib-Naukluft-Park Uran abgebaut wird.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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