Mordangeklagte erneut in Haft
Zunächst im Schmidt-Mordfall auf Kaution frei, nun in Nashorn-Wilderei verstrickt
Von Frank Steffen, Windhoek/Gobabis
Das namibische Justizsystem sowie die Polizei werden wahrscheinlich demnächst auf Herz und Nieren geprüft werden, nachdem Wilderer auf der Farm von Walter und Charmaine Kinnear, knapp 30 Kilometer außerhalb Gobabis, kurz vor Weihnachten illegale Jagd auf vier Nashörner betrieben, wobei ein Bulle und eine sich im Kalben befindliche Kuh getötet und enthornt wurden. Nach wiederholter Behandlung durch einen Tierarzt wird ein weiterer angeschossener Jungbulle wohl überleben, wogegen man bei einer jungen Kuh weiterhin um ihr Leben bangt (AZ berichtete).
Kurz nach der grausamen Jagd hatte Großwild-Farmer Kinnear der AZ berichtet, dass einer seiner Ex-Arbeiter wohl den Wilderern geholfen habe, während sich die Polizei darauf konzentriere, die Hintermänner dingfest zu machen. Unentwegte Nachfragen bei der Polizei blieben unbeantwortet und sogar gestern Morgen noch erklärte Kommissar Maritshane von der Polizeiwache in Gobabis der AZ, dass er nichts Genaues wisse, weil der Fall ihm aus den Händen genommen worden sei: „Fragt in Windhoek nach, ich kann dazu nichts sagen. Es hat Verhaftungen gegeben, aber man hat diese Leute teilweise wieder gehen lassen.“ Nachfragen beim Polizeisprecher Edwin Kanguatjivi und seinen Adjutanten blieben allerdings weiterhin unbeantwortet und das Telefon der Spezialeinheit, zuständig für den Schutz bedrohter Tierarten, blieb unbeantwortet.
Letztendlich stellte sich heraus, dass Gerson Uakaera Kandjii, Erwin Tjiteere und Domingo Justice Mona bereits vor dem Jahreswechsel verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt wurden. Der Fall wurde daraufhin an das zuständige Magistratsgericht in Gobabis verwiesen, wo die Angeklagten kommende Woche vorgeführt werden. Sie befinden sich weiterhin im Katutura-Gefängnis, nachdem Magistrat Ruben Mutuku dem Plädoyer des Staatsanklägers Nyau stattgab und die Kaution verweigerte. Kurioserweise befinden sich Kandjii, Tjiteere und Mona gegen Zahlung von jeweils 5000 N$ Kaution auf freiem Fuß, nachdem sie zusammen mit Stefanus Jarson und Mawapunchila Nakapanda im November 2015 des Mordes an Reinhardt Schmidt von der Farm Hoodia beschuldigt worden waren. Dieser Fall ist nicht abgeschlossen, aber die Familienangehörigen des ermordeten Schmidt hatten eine Protestnote an die Deutsche Botschaft gerichtet, nachdem diese niedrig angesetzten Kautionen gewährt worden waren.
Der Protest war landesweit zu hören, da Kandjii eine Vorgeschichte besaß. Der qualifizierte Chiropraktiker war lange als Teamarzt des namibischen Fußballteams beschäftigt, bevor er in Ungnade fiel, nachdem er im Jahre 2014 als angeblicher Teil eines Syndikats verhaftet- und dem Haftrichter in Okahao vorgeführt worden war. Auch dieser Fall ist noch nicht abgeschlossen, und er wird beschuldigt, zusammen mit einem Team, mindestens vier Nashörner im Etoscha-Wildpark und bei Palmwag (Kaokoland) gewildert zu haben. Im Januar 2015 war ihm 20000 N$ Kaution gewährt worden, aber im August 2016 war er nicht für einen Gerichtstermin aufgetaucht, weswegen er danach verhaftet werden sollte.
Wenn unbestätigte Berichte und Vermutungen stimmen, dass Nashörner auch auf der Farm Hoodia der eigentliche Auslöser des Verbrechens waren und die Angeklagten tatsächlich Schmidt ermordet hatten, dann wird der Gobabis-Fall bereits der dritte Fall, bei dem der Name Kandjii auffällt.
Das namibische Justizsystem sowie die Polizei werden wahrscheinlich demnächst auf Herz und Nieren geprüft werden, nachdem Wilderer auf der Farm von Walter und Charmaine Kinnear, knapp 30 Kilometer außerhalb Gobabis, kurz vor Weihnachten illegale Jagd auf vier Nashörner betrieben, wobei ein Bulle und eine sich im Kalben befindliche Kuh getötet und enthornt wurden. Nach wiederholter Behandlung durch einen Tierarzt wird ein weiterer angeschossener Jungbulle wohl überleben, wogegen man bei einer jungen Kuh weiterhin um ihr Leben bangt (AZ berichtete).
Kurz nach der grausamen Jagd hatte Großwild-Farmer Kinnear der AZ berichtet, dass einer seiner Ex-Arbeiter wohl den Wilderern geholfen habe, während sich die Polizei darauf konzentriere, die Hintermänner dingfest zu machen. Unentwegte Nachfragen bei der Polizei blieben unbeantwortet und sogar gestern Morgen noch erklärte Kommissar Maritshane von der Polizeiwache in Gobabis der AZ, dass er nichts Genaues wisse, weil der Fall ihm aus den Händen genommen worden sei: „Fragt in Windhoek nach, ich kann dazu nichts sagen. Es hat Verhaftungen gegeben, aber man hat diese Leute teilweise wieder gehen lassen.“ Nachfragen beim Polizeisprecher Edwin Kanguatjivi und seinen Adjutanten blieben allerdings weiterhin unbeantwortet und das Telefon der Spezialeinheit, zuständig für den Schutz bedrohter Tierarten, blieb unbeantwortet.
Letztendlich stellte sich heraus, dass Gerson Uakaera Kandjii, Erwin Tjiteere und Domingo Justice Mona bereits vor dem Jahreswechsel verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt wurden. Der Fall wurde daraufhin an das zuständige Magistratsgericht in Gobabis verwiesen, wo die Angeklagten kommende Woche vorgeführt werden. Sie befinden sich weiterhin im Katutura-Gefängnis, nachdem Magistrat Ruben Mutuku dem Plädoyer des Staatsanklägers Nyau stattgab und die Kaution verweigerte. Kurioserweise befinden sich Kandjii, Tjiteere und Mona gegen Zahlung von jeweils 5000 N$ Kaution auf freiem Fuß, nachdem sie zusammen mit Stefanus Jarson und Mawapunchila Nakapanda im November 2015 des Mordes an Reinhardt Schmidt von der Farm Hoodia beschuldigt worden waren. Dieser Fall ist nicht abgeschlossen, aber die Familienangehörigen des ermordeten Schmidt hatten eine Protestnote an die Deutsche Botschaft gerichtet, nachdem diese niedrig angesetzten Kautionen gewährt worden waren.
Der Protest war landesweit zu hören, da Kandjii eine Vorgeschichte besaß. Der qualifizierte Chiropraktiker war lange als Teamarzt des namibischen Fußballteams beschäftigt, bevor er in Ungnade fiel, nachdem er im Jahre 2014 als angeblicher Teil eines Syndikats verhaftet- und dem Haftrichter in Okahao vorgeführt worden war. Auch dieser Fall ist noch nicht abgeschlossen, und er wird beschuldigt, zusammen mit einem Team, mindestens vier Nashörner im Etoscha-Wildpark und bei Palmwag (Kaokoland) gewildert zu haben. Im Januar 2015 war ihm 20000 N$ Kaution gewährt worden, aber im August 2016 war er nicht für einen Gerichtstermin aufgetaucht, weswegen er danach verhaftet werden sollte.
Wenn unbestätigte Berichte und Vermutungen stimmen, dass Nashörner auch auf der Farm Hoodia der eigentliche Auslöser des Verbrechens waren und die Angeklagten tatsächlich Schmidt ermordet hatten, dann wird der Gobabis-Fall bereits der dritte Fall, bei dem der Name Kandjii auffällt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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