Morgan Tsvangirai: Der lange Kampf für den Wandel
Wer gegen Robert Mugabe antritt, muss einstecken können. Keiner weiß dies besser als Simbabwes Oppositionsführer Morgan Tsvangirai. Mehrfach hat Mugabe seinen Erzfeind halbtot prügeln lassen - zuletzt vor einem Jahr nach einem kleinen Straßenprotest der oppositionellen Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC).
Gleich ein Dutzend Polizisten stürzte sich damals auf den 56-Jährigen und schlugen ihm mit Knüppeln und Eisenstangen immer wieder auf den Kopf. Dreimal verlor Tsvangirai das Bewusstsein, doch immer wieder warteten die Schläger bis er aus der Ohnmacht erwachte, um weiter auf ihn einzudreschen.
Tsvangirai überlebte den hohen Blutverlust und die Schädelfraktur - und zeigte sich dann noch entschlossener: "Keine Freiheit ohne Kampf, keine Freiheit ohne Opfer", erklärte er. Er selbst hat Gewalt als Mittel der Veränderung stets abgelehnt.
Viele hatten den großen massigen Mann genau deshalb längst abgeschrieben: Er sei zu weich, feige und füge sich zu schnell in sein Schicksal statt das Regime offen zu konfrontieren, hieß es. Dabei wusste Tsvangirai aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass Mugabe nur auf eine Gelegenheit wartete, um seine Gegner gewaltsam zu zerschlagen. Wozu der Diktator fähig war, zeigte er bei den Parlamentswahlen vor acht Jahren: Mehr als 30 MDC-Aktivisten wurden damals ermordet, Hunderte andere verprügelt, verhaftet und gefoltert.
Frustriert über die geringen politischen Fortschritte unterliefen Tsvangirai strategische Fehler, die dazu führten, dass sich die von ihm 1999 mitbegründete MDC vor drei Jahren spaltete. Doch seine Ausdauer und Prinzipientreue verhalfen ihm zu einem Comeback. Kein Zweifel: Tsvangirai verkörpert heute wie kein anderer den Wunsch der Simbabwer nach radikalem Wandel - weg von der verkrusteten alten Ordnung zu einem modernen, liberalen Staat. Dabei ist der MDC genau das gelungen, was viele Beobachter für unmöglich hielten: Sie hat das Stammesdenken in Simbabwe aufgebrochen, das Mugabe zum eigenen Machterhalt missbraucht hat. Rund die Hälfte der Simbabwer votierte letzte Woche für Tsvangirai - ein enormer Vertrauensbeweis.
Geboren wurde Morgan Tsvangirai 1952 als ältestes von neun Kindern eines Zimmermanns. Die Grundschule verließ er trotz guter Noten ohne Abschluss, weil das Geld nicht reichte. Er arbeitete als Textilarbeiter und im Bergbau. 1988 wurde er Gewerkschaftsführer, die erste Festnahme folgte auf dem Fuß. Schon bald wurde Tsvangirai landesweit für seine furchtlose Kritik an der korrupten Staatsmaschinerie bekannt - und für sein Talent, Streiks erfolgreich zu organisieren.
Ginge alles mit rechten Dingen zu, wäre der siebenfache Familienvater mit dem ruhigen Naturell längst Präsident von Simbabwe. Nun ist er fast am Ziel. Es mutet beinahe wundersam an, dass Tsvangirai das verhasste Regime nun wirklich so zu besiegen scheint, wie er dies stets erhofft hatte: Friedlich und mit demokratischen Mitteln.
Gleich ein Dutzend Polizisten stürzte sich damals auf den 56-Jährigen und schlugen ihm mit Knüppeln und Eisenstangen immer wieder auf den Kopf. Dreimal verlor Tsvangirai das Bewusstsein, doch immer wieder warteten die Schläger bis er aus der Ohnmacht erwachte, um weiter auf ihn einzudreschen.
Tsvangirai überlebte den hohen Blutverlust und die Schädelfraktur - und zeigte sich dann noch entschlossener: "Keine Freiheit ohne Kampf, keine Freiheit ohne Opfer", erklärte er. Er selbst hat Gewalt als Mittel der Veränderung stets abgelehnt.
Viele hatten den großen massigen Mann genau deshalb längst abgeschrieben: Er sei zu weich, feige und füge sich zu schnell in sein Schicksal statt das Regime offen zu konfrontieren, hieß es. Dabei wusste Tsvangirai aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass Mugabe nur auf eine Gelegenheit wartete, um seine Gegner gewaltsam zu zerschlagen. Wozu der Diktator fähig war, zeigte er bei den Parlamentswahlen vor acht Jahren: Mehr als 30 MDC-Aktivisten wurden damals ermordet, Hunderte andere verprügelt, verhaftet und gefoltert.
Frustriert über die geringen politischen Fortschritte unterliefen Tsvangirai strategische Fehler, die dazu führten, dass sich die von ihm 1999 mitbegründete MDC vor drei Jahren spaltete. Doch seine Ausdauer und Prinzipientreue verhalfen ihm zu einem Comeback. Kein Zweifel: Tsvangirai verkörpert heute wie kein anderer den Wunsch der Simbabwer nach radikalem Wandel - weg von der verkrusteten alten Ordnung zu einem modernen, liberalen Staat. Dabei ist der MDC genau das gelungen, was viele Beobachter für unmöglich hielten: Sie hat das Stammesdenken in Simbabwe aufgebrochen, das Mugabe zum eigenen Machterhalt missbraucht hat. Rund die Hälfte der Simbabwer votierte letzte Woche für Tsvangirai - ein enormer Vertrauensbeweis.
Geboren wurde Morgan Tsvangirai 1952 als ältestes von neun Kindern eines Zimmermanns. Die Grundschule verließ er trotz guter Noten ohne Abschluss, weil das Geld nicht reichte. Er arbeitete als Textilarbeiter und im Bergbau. 1988 wurde er Gewerkschaftsführer, die erste Festnahme folgte auf dem Fuß. Schon bald wurde Tsvangirai landesweit für seine furchtlose Kritik an der korrupten Staatsmaschinerie bekannt - und für sein Talent, Streiks erfolgreich zu organisieren.
Ginge alles mit rechten Dingen zu, wäre der siebenfache Familienvater mit dem ruhigen Naturell längst Präsident von Simbabwe. Nun ist er fast am Ziel. Es mutet beinahe wundersam an, dass Tsvangirai das verhasste Regime nun wirklich so zu besiegen scheint, wie er dies stets erhofft hatte: Friedlich und mit demokratischen Mitteln.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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