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Motocross in Olympia: Tommy Gous sichert sich Steel-Force-Trophäe

Die spannendsten Rennen lieferte sich die stark besetzte Junioren-Klasse MX-Lites (ehemalige 85ccm-Klasse), von der positive Signale für die Zukunft des namibischen Motocross-Sports ausgingen. Der überragende Nachwuchsfahrer an diesem Tag war Matthew Nederlof aus Swakopmund, der beim Auftaktrennen am schnellsten aus den Startlöchern kam und anschließend für die Konkurrenten uneinholbar zu einem souveränen Start-Ziel-Sieg raste. Dahinter aber tobten spannende Positionskämpfe. Joshua Kasera führte eine aus sechs Fahrern bestehende Verfolger-Gruppe an, in der die Positionen derart schnell wechselten, dass die Rundentabelle ständig aktualisiert werden musste. Am Ende sicherte sich Kasera hinter Nederlof den zweiten Rang, gefolgt von Marcel Henle.

Im zweiten Lauf gewann Nederlof erneut den Start und zog wieder auf und davon, während sich Lee Brown, Nicolai Palmhert, Joshua Kasera und Abel Kasera dahinter spannende Duelle lieferten, ehe sie in der obigen Reihenfolge die Ziellinie überquerten. Ein unverändertes Bild auch im abschließenden dritten Lauf: Nederlof dominierte das Geschehen und in seinem Schatten lieferten sich Lee Brown, Marcel Henle, Joshua Kasera und Tom Moths ein beinhartes Gerangel um die folgenden Positionen.

Mit der Maximalausbeute von 75 Punkten aus drei Rängen gewann der Swakopmunder Matthew Nederlof unangefochten die Tageswertung der Junioren-Kategorie und verwies mit Lee Brown (62 Punkte) und Joshua Kasera (60) zwei Talente aus Windhoek auf die weiteren Podiumsplätze. Knapp dahinter folgten mit Marcel Henle (56) und Nicolai Palmhert (55) zwei weitere Nachwuchsfahrer aus der Hauptstadt.
In der sogenannten Anfänger-Kategorie, der "Clubmen's"-Klasse, gab es einen Überraschungssieger. Der Aufsteiger aus der MX-Lites Klasse, Joshua Teixeira, bescherte seinem Honda-Muxima-Team mit der Maximalpunktzahl von 75 Punkten den einzigen Gesamtsieg an diesem Tag. Für diesen Triumph musste der Youngster allerdings an seine Leistungsgrenze gehen, um in allen drei Läufen die heftigen Attacken des jeweils zweitplatzierten Siggi Pack (66 Punkte) abzuwehren. Dem dritten Platz auf dem Treppchen nahm Tony Viljoen (59) ein, gefolgt von Zirk Jansen (52) und Pascal Henle (51).

Die Protagonisten des namibischen MX-Sports messen sich in der kombinierten MX1/MX2-Klasse. Doch nicht alle Motocross-Asse fanden sich in der Hauptstadt ein, da José Teixeira und Björn Bierbrauer die namibischen Farben beim Southern Off Road Challenge in Sambia vertraten, während andere schnelle Stars wie Animal Wise und Ruhan Gous das Geschehen verletzungsbedingt von den Zuschauerrängen aus verfolgen mussten. Dennoch bekamen die zahlreichen Zuschauer hochklassigen Motorsport geboten.

Im ersten Lauf gewann Tommy Gous den Start auf seiner schnellen Novel-Yamaha, gefolgt von Kawasaki-Pilot Ronnie Adams und Henry o'Kennedy auf seiner Muxima-Honda. Dahinter lieferten sich Mark Sternagel auf der brandneuen KTM 360 (das Weltmeistermotorrad von 2010) und Jaco Loots auf einer gelben Suzuki-Maschine ein packendes Duell. In Runde vier zog Sternagel alle Register seines Könnens und schob sich auf die zweite Position vor. Im neunten Umlauf überholte Jaco Loots an seinem Onkel Adams vorbei und belegte somit im Endklassement hinter Sieger Gous und dem zweitplatzierten Sternagel den dritten Rang.

Im zweiten Rennen führte erneut Gous das Feld nach dem Start an, gefolgt von Jaco Loots, Sternagel und Adams. Im vierten Umlauf zog Sternagel an Loots vorbei, während Adams den vierten Rang gegen Jaco Muller aus Tsumeb verteidigte. Am Ende hat Gous wieder die Nase vorn und gewinnt vor Sternagel und Loots.

Nun folgte der Höhepunkt des Tages, das prestigeträchtige Rennen "Steel Force King of the Dirt". Nachdem das Startgatter gefallen ist, erreicht wieder einmal Tommy Gous als Führender die erste Kurve, gefolgt von Loots, Sternagel, Schalk Louw und Adams. In der zweiten Runde verbesserte sich Altmeister Adams vom fünften auf den dritten Rang, doch wird er im sechsten Umlauf wiederum von seinem Widersacher Sternagel auf Rang vier verdrängt. In einer dramatischen Schlussphase unterläuft KTM-Pilot Sternagel ein Ausrutscher, den Adams gnadenlos ausnutzt, um sich den dritten Podiumsrang hinter Jaco Loots zu sichern. An der Spitze gewinnt der Windhoeker Tommy Gous hochverdient den 15-minütigen Lauf und nimmt anschließend die große Steel-Force-Trophäe in Empfang.

Auch die Quad-Klassen erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Zuschauern. Bei den Männern feierte hier Fanie Steenkamp, der zwei Jahre lang an einem komplizierten Beinbruch laboriert hatte, ein grandioses Comeback. Mit der Maximalpunktzahl aus allen drei Läufen sicherte sich Steenkamp sensationell den Tagessieg. Hinter ihm duellierten sich Clinton Hilfiker und Gogo van Wyk um den Silberrang. Im zweiten Lauf demonstrierte van Wyk sein Können, als er nach einem Sturz als Letzter das Rennen aufnehmen musste, ehe er mit viel Wut im Bauch eine beeindruckende Aufholjagd startete und am Ende noch auf dem hervorragenden vierten Platz landete.

In der Gesamtwertung dieser Kategorie sicherte sich Hilfiker mit 60 Punkten Rang drei und musste damit lediglich dem triumphalen Rückkehrer Fanie Steenkamp (75 Punkte) und Clinton Hilfiker (64) den Vortritt lassen. Der viertplatzierte Windsor Husselmann (59) und Michael Kotze (53) auf Rang fünf verpassten das Podium knapp.

Auch die Klasse der Quad-Frauen war stark besetzt und es gab einen spannenden Dreikampf an der Spitze. Für den Gesamtsieg bei den Damen gilt es in der Regel, die Top-Fahrerin Annekie Steenkamp zu schlagen. Mandy Huysamen im Auftaktrennen und Maike Bochert im dritten Umlauf gelang dies, aber abgerechnet wird zum Schluss und da hatte Steenkamp mit 69 Zählern wieder einmal die Nase vorn, dicht gefolgt von Bochert (67 Punkte) und Huysamen (65).

Nachdem ein großartiger Renntag seinen Abschluss gefunden hatte, setzte der Regen ein, sodass die Siegerehrung in der Kippies-Bar stattfand, wo die anschließende Feier für einen Umsatzrekord hinter der Bar sorgte. Dieser erste Lauf war ein vielversprechender Auftakt der Motocross-Saison 2011 und mit der aktiven Unterstützung der Sponsoren um Steel Force wird der WMCC auch in der Zukunft für positive Schlagzeilen sorgen können.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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