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Moyo: "Ein glücklicher Zufall!"

Simbabwes Informationsminister hat eine Absichtserklärung mit seinem namibischen Kollegen unterschrieben, derzufolge die staatlichen Medien beider Länder miteinander kooperieren sollen.

Windhoek - Professor Jonathan Moyo und Namibias Informationsminister Nangolo Mbumba haben am Freitag eine Vereinbarung unterschrieben, nach der die staatlichen Medien der beiden Länder in Zukunft eine Zusammenarbeit anstreben. Wie genau diese "Kooperation" aussehen soll, wollte Namibias Informationsminister nicht näher ausführen. Es gehe in erster Linie darum, dass die nationalen Berichterstatter beider Länder "Informationen austauschen", so Mbumba.


Moyo, ein getreuer Mugabe-Anhänger und maßgeblich verantwortlich für den schleichenden Tod der freien Medien in Simbabwe, besuchte mit einer Delegation staatlicher simbabwischer Medienvertreter die Namibian Broadcasting Corporation, die namibische Presseagentur Nampa und die staatlich subventionierte Zeitung New Era. Es sei ein "sehr fruchtbarer" Besuch gewesen, sagt "Dr. Mo", wie Moyo in Simbabwe genannt wird. Man habe "Gebiete gemeinsamer Interessen definiert", so auch Mocks Shivute, Staatsekretär für Information, am Freitag vor Medienvertretern in Windhoek.


Dass sein Besuch in Namibia just mit der Ansprache an die Nation von Premierminister Theo-Ben Gurirab über Landenteignungen zusammenfalle, sei ein purer Zufall, antwortete Jonathan Moyo auf Fragen der Presse. "Aber es war ein glücklicher Zufall für mich", so Dr. Mo lächelnd. Auch Mbumba bezeichnete das kuriose Zusammentreffen dieser beiden Ereignisse als "glücklichen Zufall". "Professoren können zwar zaubern", meinte Mbumba, aber die Rede von Gurirab zur Landenteignung sei von langer Hand vorbereitet worden. "Wir müssen in Namibia tun, was getan werden muss", so der Informationsminister vage. Die Regierung wolle, dass NBC, New Era und Nampa "richtig funktionieren", führte Mbumba weiter aus.


Moyo reagierte auf alle Fragen der Presse mit souveränem Lächeln und zeigte sich verwundert, dass man ihn als "medienfeindlich" bezeichnete. Die kürzlich in Kraft getretenen Mediengesetze in Simbabwe, die u.a. das Verbot der "Daily News", Simbabwes ehemals größter unabhängiger Tageszeitung zur Folge hatten, seien in ihren Grundzügen identisch mit denen anderer Länder wie Australien, Kanada und England. Er sei glücklich darüber, so Moyo, dass diese Gesetze der Anfechtung im Obergericht Simbabwes standgehalten hätten.


Die simbabwische Mediendelegation wurde angeführt vom Herausgeber der staatlichen Tageszeitung "The Herald". Mit dabei waren auch leitende Vertreter der neuen simbabwischen Presseagentur Zania, des staatlichen Fernsehsenders Simbabwes und andere Mitglieder der Simbabwe Broadcasting Holdings. Die namibische Presseagentur Nampa meldete am Freitag, dass sie Nachrichten und Fotos mit Zania austausche und dass Moyo die Kooperation der beiden Presseagenturen weiter fördern wolle.


Die namibische Gesellschaft für Menschenrechte (NGfM) hatte den Besuch von Simbabwes Informationsminister am Donnerstag stark kritisiert. Das "ominöse Eintreffen" Moyos in Namibia sei genauso wie der kürzliche Besuch Mugabes "unter dem Deckmantel der Geheimhaltung" vonstatten gegangen, so NGfM-Leiter Phil ya Nangoloh, und müsse in Zusammenhang mit der "gleichfalls ominösen" Ansprache von Premier Gurirab gesehen werden. Ya Nangoloh bezeichnete Moyo als den "Göbbels" von Präsident Mugabe und als einen Kandidaten, der wegen grober Menschenrechtsverletzungen vor dem internationalen Gerichtshof zur Verantwortung gezogen werden müsse.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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