MTC setzt der NPL ein Ultimatum

Von Robby Echelmeyer, WindhoekDer hiesige Mobilfunkanbieter MTC (Mobile Telecommunications Limited) hat dem Verband der Namibia Premier League (NPL) ein Ultimatum gesetzt. Gelingt es den Verantwortlichen der höchsten Fußballklasse des Landes nicht, bis August dieses Jahres mehrere klar formulierte Voraussetzungen zu schaffen, stellt der treue Hauptsponsor seine Förderung mit sofortiger Wirkung komplett ein. Unter anderem muss die NPL mindestens einen weiteren Geldgeber aus einer anderen Branche ins Boot holen. Das gab Sprecher Tim Ekandjo gestern Morgen bei einer gut besuchten Pressekonferenz im Hauptsitz des Unternehmens in Windhoek-Olympia bekannt. MTC hat nach eigenen Angaben seit der Saison 2002/03 insgesamt 103,32 Millionen NJ$ in die NPL investiert. Der jüngste und mit rund 44,26 Millionen N$ dotierte Dreijahresvertrag endete am 30. Mai 2016. „Derzeit gibt es keine vertragliche Bindung zwischen MTC und NPL“, betonte Ekandjo. Die Verhandlungen über einen bis Juni 2019 datierten neuen Kontrakt seien in vollem Gange. „Wir sind bereit, in den kommenden drei Spielzeiten jeweils 15 Millionen N$ zur Verfügung zu stellen“, erklärte Ekandjo. Allerdings müsse die NPL zunächst einige Bedingungen erfüllen.Die NPL-Funktionäre hatten dem Sponsorenpartner am 15. Juni ihr für die nächste Saison geplantes Budget in Höhe von 23,736 Millionen N$ präsentiert. Ekandjo: „Nach eingehender Prüfung haben wir festgestellt, dass eine Erhöhung des Budgets um 9,172766 Millionen N$ pro Saison und somit um 62 Prozent des vorigen Betrags durchaus gerechtfertigt ist.“ MTC sei bereit, bis zum 31. Mai 2019 insgesamt 45 Millionen N$ zu stemmen, wenn die NPL es schafft, die entstehende Finanzlücke von 27,518298 Millionen N$ mit Hilfe anderer Geldgeber zu schließen. Neue Co-Sponsoren dürfen allerdings keine MTC-Konkurrenten sein und müssen sich bis zum 31. Juli 2016 nachweislich zu einem dreijährigen Engagement verpflichten. Ekandjo: „Wir haben schon oft erlebt, dass die NPL vergeblich darauf setzt, im Laufe einer Saison neue Geldquellen zu erschließen und am Ende einigen ihrer Verpflichtungen nicht nachkommen kann.“ Derartige Szenarien sollen in Zukunft verhindert werden.Der Mobilfunkanbieter pocht zudem auf den Erhalt seiner Namensrechte an der Liga. „Alle NPL-Mannschaften müssen unser Logo auf der Brust tragen, weil MTC der Hauptgeldgeber bleibt. Künftige Co-Sponsoren dürfen unsere Rechte in keiner Weise einschränken“, mahnte Ekandjo. Sollte die Namibia Premier League jedoch daran scheitern, die vorgegebenen Bedingungen zu erfüllen, werde MTC sein Vorhaben, die NPL mit 15 Millionen N$ pro Jahr zu sponsern, nicht umsetzen. Ausnahmeregelungen seien keine Option. Ekandjo: „Dass die Liga alleine auf der Basis der MTC-Förderung angepfiffen wird, ist ausgeschlossen.“ Auch eine Reduzierung des veranschlagten Budgets als letzter Ausweg sei inakzeptabel.„In puncto Qualität können wir keine Kompromisse eingehen. Die Austragung der Liga mit einem reduzierten Budget würde bedeuten, dass unsere Investition von 45 Millionen N$ in den kommenden drei Jahren verschwendet wird“, erläuterte Ekandjo. Da die Saison 2016/17 bereits am 20. August beginnen soll, bleibe nicht viel Zeit. „Wir haben dem NPL-Vorsitzenden unsere Bedingungen am 23. Juni in einem Brief mitgeteilt. Mit seinem Team muss er sich nun umgehend an die Umsetzung jeder einzelnen Richtlinie machen. MTC sei überzeugt, dass die NPL zeitnah einen Co-Sponsor finden werde. Ekandjo: „Uns allen ist bewusst, was für ein Desaster es für den namibischen Fußball wäre, wenn dies nicht gelingen sollte. Zur Lösung dieser bedrohlichen Situation ist jetzt in unserem Land ein kollektiver Kraftakt nötig.“Der NPL-Vorsitzende Johnny Johnson Doëseb versicherte indes den anwesenden Medienvertretern, dass der Ligaverband bereits in Kontakt mit potenziellen Co-Sponsoren stehe. „Wir haben alle Hebel in Gang gesetzt.“ Es gebe Gespräche sowohl mit Staatsbetrieben als auch mit Privatunternehmen. Doëseb: „Ich versichere der Nation, dass wir bis zum 30. Juli verkünden können, wer an Bord gekommen ist.“ Für den 8. August ist dann eine gemeinsame Pressekonferenz geplant „Dann wissen wir, ob MTC auch in den kommenden drei Jahren als Hauptsponsor der NPL fungiert oder sein Engagement beenden wird“, fügte Tim Ekandjo abschließend hinzu.

MTC setzt der NPL ein Ultimatum

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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