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Mütter beschimpfen mutmaßliche Kindesentführer
Mütter beschimpfen mutmaßliche Kindesentführer

Mütter beschimpfen mutmaßliche Kindesentführer

Swakopmund - Die beiden mutmaßlichen Kindesentführer Veyonne Beukes (23) und Dylan Stramis (18), welche die neun Jahre alte Pauline Ende Dezember in Swakopmund knapp vier Stunden lang in ihrer Gewalt gehabt haben sollen, mussten sich am Freitag vorm Magistratsgericht Swakopmund Buhrufe und Schimpfwörter von aufgebrachten Bürgern anhören. Kaution bekamen sie noch nicht.

Die Demonstranten vorm Gerichtsgebäude, hauptsächlich Mütter, haben die Angeklagten verflucht und sogar tätlich angegriffen. "Ihr seid Schweine. Zeigt Eure Gesichter", schrie eine Mutter, als Beukes ins Gericht geführt wurde und dabei ihr Gesicht unter einer Jacke verdeckt hatte. "Ihr seid Drogenhändler und Kindesentführer", schrie eine andere Frau.
Beukes und Stramis müssen unterdessen bis 16. Januar in Untersuchungshaft bleiben. "An dem Tag wird die offizielle Kautionsverhandlung beginnen", sagte Richter Bernhard Tjatjara. Staatsanwältin Seredine Jacobs hatte die Vertagung beantragt, da die Entführung jetzt sehr "komplex" geworden sei und noch andere Anklagepunkte hinzugefügt werden könnten. "Es ist eine sehr schwere Straftat", sagte sie. Jacobs wollte allerdings keine weiteren Gründe nennen, da die polizeilichen Ermittlungen noch andauerten. Inoffiziellen Angaben zufolge sollen Beukes und Stramis hinsichtlich einer Verstrickung in Drogenhandel untersucht werden. Beukes ist offenbar für den Handel mit Kokain sowie der selbst hergestellten Droge Cristal Meth bekannt.

Dieser Fall der Kindesentführung hat in Swakopmund Wirkung gezeigt. In dem Küstenort sieht man derzeit kaum noch Kinder, die allein auf der Straße laufen oder mit dem Fahrrad fahren, was während der Dezember-Ferien üblich war. "Diese Sache hat die gesamte Bevölkerung betroffen", sagte ein Vater der AZ.

Stramis und Beukes sollen die neun Jahre alte Pauline am 29. Dezember in der Strandstraße in ihr Auto gelockt, etwa vier Stunden in ihrer Gewalt gehabt und von den Eltern per SMS 30000 Namibia-Dollar für die Freilassung gefordert haben. Als Paulines Mutter das Lösegeld zum vereinbarten Ort gebracht hat, wurden die Verdächtigen von der Polizei verhaftet.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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