Müttersterblichkeit verdoppelt
Windhoek - Laut dem Bericht des Kinderhilfswerks UNICEF hat sich zwischen den Jahren 2000 und 2006 die Statistik der Frauen, die in Namibia bei oder nach der Geburt sterben, drastisch erhöht. Während zu Studienbeginn von 100000 Frauen 271 gestorben sind, waren es sechs Jahre später 449.
Präsidentengattin Penexupifo Pohamba, die Gastsprecherin des Tages, nannte diese Entwicklung "sehr besorgniserregend": "Es muss noch sehr viel getan werden, um medizinische Versorgung in alle Ecken dieses Landes zu bringen", sagte sie und verwies auf den Einfluss des HI-Virus auf die Verschlechterung der Zahlen. Pohamba betonte mehrmals, dass die Regierung diese Aufgabe nicht allein schaffen könne und die Hilfe des Privatsektors, von regierungsunabhängigen Organisationen (NGOs), den Kirchen und den Gemeinschaften benötige.
Laut Pohamba müsse das Augenmerk vor allem auf ländliche Gebiete gelenkt werden, da es dort oftmals schon an einfachster Gesundheitsversorgung fehle. Die dort lebenden Mütter würden nicht ausreichend informiert. Es sei äußerst wichtig, die Sterblichkeit von schwangeren Frauen und Neugeborenen "so niedrig wie möglich" zu halten. Dennoch betonte Pohamba, stehe Namibia besser da als andere Schwellenländer in Afrika und Asien. Sie rief alle Bürger auf, die Gemeinschaften mobil zu machen und die bereits eingeführten Programme auszuweiten, damit die Gesundheitsfürsorge verbessert werden könne.
Auch Vize-Gesundheitsministerin Petrina Haingura beschrieb die Situation von schwangeren Frauen in Namibia als besorgniserregend. "Wir müssen sicherstellen, dass jede einzelne schwangere Frau den Zugang zu Geburtshilfe-Behandlung bekommt." Sie betonte, dass sich das Ministerium trotz zahlreicher Herausforderungen an dem Ziel festhalte, die Situation zu verbessern. In diesem Monat werde in Windhoek eine nationale Konferenz zum Thema Gesundheit von Müttern und Kindern stattfinden. Es werde erwartet, dass Delegierte aus den 13 Landesregionen konkrete Schritte vorschlügen, wie die Sterblichkeit bekämpft werden könne. "Wenn entwickelte Länder die Kindersterblichkeit schon im 18. Jahrhundert mit weniger Technologie als wir senken konnten, kann Namibia heute das Gleiche schaffen", so Haingura abschließend.
Der UNICEF-Repräsentant Ian McLeod legte bei der Vorstellung Zahlen und Fakten auf den Tisch: Ihm zufolge sterben jährlich weltweit über 500000 Frauen an Schwangerschaftskomplikationen. Rund 70000 Frauen davon seien erst zwischen 15 und 19 Jahre alt. "Seit 1990 sind weltweit etwa zehn Millionen Frauen gestorben", so MacLeod. Er bedauerte, dass knapp 99 Prozent dieser Todesfälle in den Schwellenländern registriert worden seien. Derweil in den Schwellenländern durchschnittlich jede 24. Frau bei der Geburt stürbe, liege diese Statistik in entwickelten Staaten deutlich niedriger, nämlich nur jede 8000. Frau.
"Was in Namibia gefehlt hat, wird so langsam eingeführt: Das Gesundheitssystem in den ländlichen Gemeinschaften wird ausgebaut", sagte MacLeod weiter und fügte abschließend hinzu: "Wenn wir in diesem Jahr auch nur 15 Frauen vor dem Tod retten, haben wir die Sterblichkeitsquote des Jahres 2000 erreicht. Lasst uns diese Zahl auf 30, 40 oder sogar 100 steigern."
Laut dem Weltbericht zum Status von Kindern sterben in Namibia aus 100000 Kindern unter dem Alter von fünf Jahren 68 Kinder. Namibia steht damit auf dem Globus auf Platz 53. An erster Stelle liegt der Staat Niger. Dort stirbt jedes 7. Kind binnen der ersten fünf Lebensjahre.
Info
Statistik aus der Namibia-Beilage zum Status von Kindern: Zwischen 2000 und 2006 hat sich die Sterberate von schwangeren Frauen in Namibia knapp verdoppelt. Von 100000 Frauen sind im Jahr 2000 genau 271 gestorben. 2006 waren es 449. Zu den Haupttodesursachen zählen Komplikationen bei den Wehen (25 %) und schwere Blutungen (25 %). Pro gestorbener Frau leiden 30 weitere an "Nachwirkungen" der Geburt. Zwischen 2000 und 2006 ist die Kindersterblichkeit in Namibia zurückgegangen. Starben zunächst von 1000 Kindern noch 28 im ersten Monat, waren es 2006 nur 24. Haupttodesursachen sind zumeist Lungenentzündung und Durchfall. Im Jahr 2006 war rund ein Drittel der namibischen Kinder unter fünf Jahren unterernährt.
Präsidentengattin Penexupifo Pohamba, die Gastsprecherin des Tages, nannte diese Entwicklung "sehr besorgniserregend": "Es muss noch sehr viel getan werden, um medizinische Versorgung in alle Ecken dieses Landes zu bringen", sagte sie und verwies auf den Einfluss des HI-Virus auf die Verschlechterung der Zahlen. Pohamba betonte mehrmals, dass die Regierung diese Aufgabe nicht allein schaffen könne und die Hilfe des Privatsektors, von regierungsunabhängigen Organisationen (NGOs), den Kirchen und den Gemeinschaften benötige.
Laut Pohamba müsse das Augenmerk vor allem auf ländliche Gebiete gelenkt werden, da es dort oftmals schon an einfachster Gesundheitsversorgung fehle. Die dort lebenden Mütter würden nicht ausreichend informiert. Es sei äußerst wichtig, die Sterblichkeit von schwangeren Frauen und Neugeborenen "so niedrig wie möglich" zu halten. Dennoch betonte Pohamba, stehe Namibia besser da als andere Schwellenländer in Afrika und Asien. Sie rief alle Bürger auf, die Gemeinschaften mobil zu machen und die bereits eingeführten Programme auszuweiten, damit die Gesundheitsfürsorge verbessert werden könne.
Auch Vize-Gesundheitsministerin Petrina Haingura beschrieb die Situation von schwangeren Frauen in Namibia als besorgniserregend. "Wir müssen sicherstellen, dass jede einzelne schwangere Frau den Zugang zu Geburtshilfe-Behandlung bekommt." Sie betonte, dass sich das Ministerium trotz zahlreicher Herausforderungen an dem Ziel festhalte, die Situation zu verbessern. In diesem Monat werde in Windhoek eine nationale Konferenz zum Thema Gesundheit von Müttern und Kindern stattfinden. Es werde erwartet, dass Delegierte aus den 13 Landesregionen konkrete Schritte vorschlügen, wie die Sterblichkeit bekämpft werden könne. "Wenn entwickelte Länder die Kindersterblichkeit schon im 18. Jahrhundert mit weniger Technologie als wir senken konnten, kann Namibia heute das Gleiche schaffen", so Haingura abschließend.
Der UNICEF-Repräsentant Ian McLeod legte bei der Vorstellung Zahlen und Fakten auf den Tisch: Ihm zufolge sterben jährlich weltweit über 500000 Frauen an Schwangerschaftskomplikationen. Rund 70000 Frauen davon seien erst zwischen 15 und 19 Jahre alt. "Seit 1990 sind weltweit etwa zehn Millionen Frauen gestorben", so MacLeod. Er bedauerte, dass knapp 99 Prozent dieser Todesfälle in den Schwellenländern registriert worden seien. Derweil in den Schwellenländern durchschnittlich jede 24. Frau bei der Geburt stürbe, liege diese Statistik in entwickelten Staaten deutlich niedriger, nämlich nur jede 8000. Frau.
"Was in Namibia gefehlt hat, wird so langsam eingeführt: Das Gesundheitssystem in den ländlichen Gemeinschaften wird ausgebaut", sagte MacLeod weiter und fügte abschließend hinzu: "Wenn wir in diesem Jahr auch nur 15 Frauen vor dem Tod retten, haben wir die Sterblichkeitsquote des Jahres 2000 erreicht. Lasst uns diese Zahl auf 30, 40 oder sogar 100 steigern."
Laut dem Weltbericht zum Status von Kindern sterben in Namibia aus 100000 Kindern unter dem Alter von fünf Jahren 68 Kinder. Namibia steht damit auf dem Globus auf Platz 53. An erster Stelle liegt der Staat Niger. Dort stirbt jedes 7. Kind binnen der ersten fünf Lebensjahre.
Info
Statistik aus der Namibia-Beilage zum Status von Kindern: Zwischen 2000 und 2006 hat sich die Sterberate von schwangeren Frauen in Namibia knapp verdoppelt. Von 100000 Frauen sind im Jahr 2000 genau 271 gestorben. 2006 waren es 449. Zu den Haupttodesursachen zählen Komplikationen bei den Wehen (25 %) und schwere Blutungen (25 %). Pro gestorbener Frau leiden 30 weitere an "Nachwirkungen" der Geburt. Zwischen 2000 und 2006 ist die Kindersterblichkeit in Namibia zurückgegangen. Starben zunächst von 1000 Kindern noch 28 im ersten Monat, waren es 2006 nur 24. Haupttodesursachen sind zumeist Lungenentzündung und Durchfall. Im Jahr 2006 war rund ein Drittel der namibischen Kinder unter fünf Jahren unterernährt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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