Museen mit mehr Niveau
Windhoek - Welchen Weg gehen die namibischen Museen in der Zukunft? Dieses Thema wurde am Wochenende auf der Jahrestagung der Museumsvereinigung von Namibia (MAN) in Outjo diskutiert. Dazu gehört die Einführung eines so genannten Registrationssytems, welches das MAN-Komitee den rund 50 Anwesenden als eine Priorität für die kommenden Monate vorstellte.
Nach diesem Papier verpflichten sich die Museen, verschiedene Bedingungen in ihrer Arbeit zu erfüllen. "Ziel ist es, die Professionalität insgesamt zu steigern", erklärt Annaleen Eins, MAN-Komitee-Mitglied und Direktorin der Nationalgalerie. Dabei orientiert sich das System an internationalen Standard, welcher sich im "Code of International Ethics" des Internationalen Museumsrates wiederfindet. Einige Bedingungen, die auf einheitliches, höheres Niveau gebracht werden sollen, sind u.a. das Sammlungsmanagement und die Präsentation von Ausstellungen. In letztgenannten Punkt liegt nach Ansicht von Eins der größte Nachholbedarf. "Die Museen haben gute Sammlungen, aber diese werden nicht immer gut präsentiert", schätzt sie ein. Von der MAN organisierte Kurse sollen deshalb helfen, das Wissen der Mitarbeiter zu erweitern. Ein weiteres Problem, welches die Direktorin erkannt hat, ist die mangelnde Identität. "Manche Museen in einer Region zeigen fast ähnliche Ausstellungen, ohne sich deutlich voneinander zu unterscheiden. Das ist nicht gerade ein Vorteil für Besucher - vor allem Touristen -, die nicht viel Zeit haben. Gegenseitige Absprachen und Spezialisierungen könnten zur Unverwechselbarkeit und damit auch zu größerem Erfolg führen", so Frau Eins, die mit dieser Argumentation noch viel Überzeugungsarbeit leisten muss. Aber: "Wenn wir scho darüber reden, sind wir einen Schritt weiter."
Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung war die stärkere Einbeziehung der Jugend in den Museumsalltag. Wie die Mitglieder der Historical Society der Universität von Namibia berichteten, sei in den vergangenen Jahren das Interesse Jugendlicher gewachsen. Die Studenten wiesen darauf hin, dass ein Museum ein idealer Ort sei, in dem verschiedene Kulturen dargestellt und auch zusammengeführt werden können. Sie boten ferner an, während der Semesterferien in den Museen auszuhelfen. "Das ist hervorragend und bekräftigt das gestiegene Interesse", freut sich die Galerie-Direktorin. Sie und ihre Mitstreiter von MAN wollen jedoch schon viel früher den Nachwuchs für ihre Arbeit begeistern. Deshalb findet jetzt in Ondangwa ein spezielles Training statt, welches Museumsmitarbeiter mit Lehrern von Grund- und Oberschulen durchführen.
Der erste Kurs startet am Montag mit 20 Pädagogen aus verschiedenen Fachrichtungen, der zweite Teil findet in der Woche darauf statt. "Unser Absicht ist, den Lehrern zu zeigen, wie Kultur und Kunst als Lehrmittel in der Schule einzusetzen sind. Wenn die Pädagogen dieses Wissen weitergeben, kann bei den Schülern in vielen Fächern mehr Kreativität entwickelt werden", erklärt Frau Eins. Doch das jeweils fünftägige Training hat noch einen anderen Zweck: die Aufklärung über Aids mit künstlerischen Mitteln. Eins: "Es mangelt bei den Lehrern nicht so sehr an Aufklärung, sondern an Interpretation. Deshalb wollen wir mit Hilfe der Kunst helfen." Ein zweiter und eventuelle noch ein dritter Kurs dieser Art soll in diesem Jahr noch im Süden des Landes angeboten werden.
Während der Tagung wurden den Teilnehmern auch die neu eröffneten Museen in Warmbad und Ondangwa vorgestellt. Letzteres hat jetzt unter dem Dach des Bildungsministeriums in Ondangwa sein Domizil gefunden, soll aber mittelfristig in das dort geplante Kulturzentrum umziehen. Für dieses sokll noch in diesem jahr Baustart sein, ebenso in Lüderitzbucht und Rundu.
Am Abschluss der Verammlung wurde das zwölfköpfige MAN-Komitee unter Vorsitz von Werner Thaniseb (Nationalmuseum) bestätigt, Neuwahlen finden erst im kommenden Jahr statt.
Nach diesem Papier verpflichten sich die Museen, verschiedene Bedingungen in ihrer Arbeit zu erfüllen. "Ziel ist es, die Professionalität insgesamt zu steigern", erklärt Annaleen Eins, MAN-Komitee-Mitglied und Direktorin der Nationalgalerie. Dabei orientiert sich das System an internationalen Standard, welcher sich im "Code of International Ethics" des Internationalen Museumsrates wiederfindet. Einige Bedingungen, die auf einheitliches, höheres Niveau gebracht werden sollen, sind u.a. das Sammlungsmanagement und die Präsentation von Ausstellungen. In letztgenannten Punkt liegt nach Ansicht von Eins der größte Nachholbedarf. "Die Museen haben gute Sammlungen, aber diese werden nicht immer gut präsentiert", schätzt sie ein. Von der MAN organisierte Kurse sollen deshalb helfen, das Wissen der Mitarbeiter zu erweitern. Ein weiteres Problem, welches die Direktorin erkannt hat, ist die mangelnde Identität. "Manche Museen in einer Region zeigen fast ähnliche Ausstellungen, ohne sich deutlich voneinander zu unterscheiden. Das ist nicht gerade ein Vorteil für Besucher - vor allem Touristen -, die nicht viel Zeit haben. Gegenseitige Absprachen und Spezialisierungen könnten zur Unverwechselbarkeit und damit auch zu größerem Erfolg führen", so Frau Eins, die mit dieser Argumentation noch viel Überzeugungsarbeit leisten muss. Aber: "Wenn wir scho darüber reden, sind wir einen Schritt weiter."
Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung war die stärkere Einbeziehung der Jugend in den Museumsalltag. Wie die Mitglieder der Historical Society der Universität von Namibia berichteten, sei in den vergangenen Jahren das Interesse Jugendlicher gewachsen. Die Studenten wiesen darauf hin, dass ein Museum ein idealer Ort sei, in dem verschiedene Kulturen dargestellt und auch zusammengeführt werden können. Sie boten ferner an, während der Semesterferien in den Museen auszuhelfen. "Das ist hervorragend und bekräftigt das gestiegene Interesse", freut sich die Galerie-Direktorin. Sie und ihre Mitstreiter von MAN wollen jedoch schon viel früher den Nachwuchs für ihre Arbeit begeistern. Deshalb findet jetzt in Ondangwa ein spezielles Training statt, welches Museumsmitarbeiter mit Lehrern von Grund- und Oberschulen durchführen.
Der erste Kurs startet am Montag mit 20 Pädagogen aus verschiedenen Fachrichtungen, der zweite Teil findet in der Woche darauf statt. "Unser Absicht ist, den Lehrern zu zeigen, wie Kultur und Kunst als Lehrmittel in der Schule einzusetzen sind. Wenn die Pädagogen dieses Wissen weitergeben, kann bei den Schülern in vielen Fächern mehr Kreativität entwickelt werden", erklärt Frau Eins. Doch das jeweils fünftägige Training hat noch einen anderen Zweck: die Aufklärung über Aids mit künstlerischen Mitteln. Eins: "Es mangelt bei den Lehrern nicht so sehr an Aufklärung, sondern an Interpretation. Deshalb wollen wir mit Hilfe der Kunst helfen." Ein zweiter und eventuelle noch ein dritter Kurs dieser Art soll in diesem Jahr noch im Süden des Landes angeboten werden.
Während der Tagung wurden den Teilnehmern auch die neu eröffneten Museen in Warmbad und Ondangwa vorgestellt. Letzteres hat jetzt unter dem Dach des Bildungsministeriums in Ondangwa sein Domizil gefunden, soll aber mittelfristig in das dort geplante Kulturzentrum umziehen. Für dieses sokll noch in diesem jahr Baustart sein, ebenso in Lüderitzbucht und Rundu.
Am Abschluss der Verammlung wurde das zwölfköpfige MAN-Komitee unter Vorsitz von Werner Thaniseb (Nationalmuseum) bestätigt, Neuwahlen finden erst im kommenden Jahr statt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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