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Museum wird zum „Ramschladen“

Trödelmarkt-Stil des Martin-Luther-Museums in Swakopmund stößt auf Kritik
Stefan Fischer
Von Stefan Fischer, Windhoek/Swakopmund

Rund vier Jahre hatte das Martin-Luther-Museum vor den Toren von Swakopmund geschlossen. Der Stadtverwaltung, die für das Gebäude und die darin befindliche Dampfmaschine verantwortlich ist, fehlte Geld und Personal, um einen normalen Betrieb der Einrichtung zu gewährleisten. Also schrieb sie das Objekt im Jahr 2015 aus. Den Zuschlag bekamen nach langer Zeit Este Carstens und Odette Labuschagne, die das Museum im Mai 2017 wieder öffneten, nun im Stil einer öffentlich-privaten Partnerschaft: Die Unternehmerinnen pachten das Gebäude von der Stadt und präsentieren dieses seither als „Martin-Luther-Museum & Vintage Farm Stall“.

Das gesamte Gebäude ist mit Kunst und Trödel sowie sonstigen Dingen gefüllt: Kleidung, Taschen, Bilder, Bücher, Geschirr, Schmuck, Möbel, Haushaltszubehör, Holzkohle usw. werden zum Verkauf angeboten. Dadurch soll die Pacht bzw. das Unternehmen finanziert werden, während der Eintritt ins Museum gratis sei, erklärte Carstens. „Die Leute mögen das“, fügte sie hinzu und verwies auf das Gästebuch, das Kommentare in mehreren Sprachen aufweist, beispielsweise: „Amazing“, „Viel Glück“ und Baie oulik“. Es kämen viele Touristen aus Deutschland und Südafrika ins Museum, so Carstens; aber sie habe auch schon Gäste aus Australien, Finnland, Island, Kanada, der Schweiz und den USA begrüßt.

Der Pachtvertrag habe eine Laufzeit von fünf Jahren, sagte Carstens, räumte aber ein, dass die Geschäfte besser laufen könnten. Deshalb plane man den Bau eines Cafés nebenan. Problem: An dieser Stelle gebe es weder Strom- noch Wasseranschluss. Die Stadtverwaltung sei gefragt, so Carstens.

Handlungsbedarf bei der Stadtverwaltung sieht auch Eckhart Mueller, Vorsitzender des Deutschen Kulturrates in Namibia (DKR) und Leiter der Ausbildungsstätte NIMT (Arandis), in der die Dampfmaschine „Martin Luther“ einst saniert wurde. „Das Museum ist zum Ramschladen geworden, das ist inakzeptabel“, sagte er auf AZ-Nachfrage. Das habe er bereits der Stadtverwaltung mitgeteilt und vorgeschlagen, dass neben dem Museum ein Gebäude für den Verkauf der Sachen gebaut werden soll. „Wenn die Stadt das Baumaterial zur Verfügung stellt, werden unsere NIMT-Lehrlinge das Haus als Sponsorleistung errichten“, so Mueller. Allerdings liege ihm noch keine Antwort vor. Die Versuche der AZ, mit der verantwortlichen Person bei der Stadtverwaltung zu sprechen, schlugen gestern fehl.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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