Museumsverband erklärt sich
„Wir sind passionierte Advokaten de Museologie“
Von Frank Steffen, Windhoek
Der Namibische Museumsverband (Museums Association of Namibia, MAN) hat jetzt unter Federführung der Verbandsvorsitzenden Dr. Martha Akawa und MAN-Direktor Dr. Jeremy Silvester eine Pressemitteilung herausgegeben, in der sie auf „Ungenauigkeiten“ eingehen, die laut MAN in Presseberichten aufgeführt wurden.
„Wir sind passionierte Advokaten der Rolle, die Museen in der namibischen Gemeinschaft spielen können“, heißt es nun in der Mitteilung, die ferner betont, dass der Verband keine Museen besitzt und kein Mitspracherecht hat, wie diese zu führen oder einzurichten seien. So würden das Unabhängigkeitsmuseum in Windhoek und das Militär-Museum in Okahandja jeweils dem Bildungsministerium und dem Verteidigungsministerium unterstehen, während weitere private, Kommunal- und Stadtmuseen, von eigenständigen Aufsichtsräten geführt würden.
„Seit unserer Gründung im Jahre 1990 zielen wir darauf ab alle namibischen Museen zu unterstützen und uns im Sinne der ‚Einheit durch Vielfalt‘ einzubringen. Seit 2005 werden wir finanziell von der Regierung unterstützt und im Jahr 2010 wurden wir zu einer gemeinnützigen Gesellschaft laut Artikel 21 des Gesellschaftsrechts“, heißt es ferner. Der MAN würde Versammlungen anberaumen, bei denen der Meinungsaustausch gefördert werde, damit „einer vom anderen lernt“. Dies entspreche der Vision der MAN, die als Bildungsstätte einen positiven Beitrag zur Staatenbildung sowie den Zielen des Harambee-Wohlstandsplanes und der Vision 2030 leisten wolle.
Strittige Aussagen
Diese Reaktion folgt Berichten der AZ über ein angeblich unrechtmäßiges, bzw. nicht von der MAN herausgegebenen Protokolls, dessen Inhalt zu heftigen Reaktionen in der Öffentlichkeit geführt hatte. Stein des Anstoßes war die Aussage des Nashilongweshipwe Mushaandjas, der als Diskussionsteilnehmer der MAN-Konferenz mit dem Leitthema „Namibia Heritage Week“ (im September 2018) unter anderem angedeutet hatte, dass Museen, die sich seiner Meinung nach zu sehr mit der Kolonialzeit befassen abgefackelt gehörten. Diese Aussage und weitere politisch-unterstrichene Aussagen waren in einem der AZ zugespielten Protokoll enthalten, dass die MAN erst nach Erscheinen eines diesbezüglichen Artikels als fehlerhaft und unwahr dementierte. Der MAN-Newsletter, der danach anstelle eines Protokolls präsentiert wurde, enthält indessen eine ähnliche Aussage, allerding war von „sprengen“ die Rede, welches als „metaphorische Aussage“ relativiert wurde.
Auf diese strittige Frage, geht die Mitteilung nicht ein. Konferenzteilnehmer hatten der AZ bestätigt (u.a. durch Leserbriefe), dass der Ton der Konferenz in der Tat als feindlich und sogar hetzerisch empfunden wurde. Die Auslöschung der Kolonialgeschichte habe im Vordergrund gestanden, anstelle der erwarteten Ansätze, wie die Museen entwickelt werden könnten, damit die gesamte namibische Geschichte festgehalten werden könne. Strittige und sogar revolutionäre Meinungen und Ansichten müssten Museen sowie Kuratoren in Kauf nehmen, heißt es in der Mitteilung zu diesem Thema.
Vielseitigkeit
In der Mitteilung wird allerdings die Vielseitigkeit der namibischen Regionen und daraus folgenden unterschiedlichen Geschichtsverläufen und des Kulturerbes angesprochen. Die Erhaltung dieser Geschichte wolle der Verband vorantreiben. In dieser Aufgabe liege dem MAN besonders daran die Jugend einzubeziehen, welches durch Arbeitsgemeinschaften an den Schulen und das sogenannte „Museums Exhibition Project“ (SCAMX) vorangetrieben werde. Außerdem sei der MAN durch bisher mehr als 80 regional-erteilte Schenkungen imstande gewesen, den verschiedenartigen Ausstellungen und Museen unter die Arme zu greifen.
In diesem Sinne arbeite der MAN eng mit der Museologie-Gemeinschaft in Deutschland zusammen, die im Rahmen der in Deutschland stattfindenden Debatte über die Kolonialgeschichte und Provenienz sich mit der „Dekolonisierung deutscher Museen“ befassen. Von daher warte der MAN weitere Entwicklungen hinsichtlich der Rückführung von „Objekten“ von Deutschland nach Namibia ab. Darin erkenne der MAN ein zunehmendes gegenseitiges Verständnis.
Der Namibische Museumsverband (Museums Association of Namibia, MAN) hat jetzt unter Federführung der Verbandsvorsitzenden Dr. Martha Akawa und MAN-Direktor Dr. Jeremy Silvester eine Pressemitteilung herausgegeben, in der sie auf „Ungenauigkeiten“ eingehen, die laut MAN in Presseberichten aufgeführt wurden.
„Wir sind passionierte Advokaten der Rolle, die Museen in der namibischen Gemeinschaft spielen können“, heißt es nun in der Mitteilung, die ferner betont, dass der Verband keine Museen besitzt und kein Mitspracherecht hat, wie diese zu führen oder einzurichten seien. So würden das Unabhängigkeitsmuseum in Windhoek und das Militär-Museum in Okahandja jeweils dem Bildungsministerium und dem Verteidigungsministerium unterstehen, während weitere private, Kommunal- und Stadtmuseen, von eigenständigen Aufsichtsräten geführt würden.
„Seit unserer Gründung im Jahre 1990 zielen wir darauf ab alle namibischen Museen zu unterstützen und uns im Sinne der ‚Einheit durch Vielfalt‘ einzubringen. Seit 2005 werden wir finanziell von der Regierung unterstützt und im Jahr 2010 wurden wir zu einer gemeinnützigen Gesellschaft laut Artikel 21 des Gesellschaftsrechts“, heißt es ferner. Der MAN würde Versammlungen anberaumen, bei denen der Meinungsaustausch gefördert werde, damit „einer vom anderen lernt“. Dies entspreche der Vision der MAN, die als Bildungsstätte einen positiven Beitrag zur Staatenbildung sowie den Zielen des Harambee-Wohlstandsplanes und der Vision 2030 leisten wolle.
Strittige Aussagen
Diese Reaktion folgt Berichten der AZ über ein angeblich unrechtmäßiges, bzw. nicht von der MAN herausgegebenen Protokolls, dessen Inhalt zu heftigen Reaktionen in der Öffentlichkeit geführt hatte. Stein des Anstoßes war die Aussage des Nashilongweshipwe Mushaandjas, der als Diskussionsteilnehmer der MAN-Konferenz mit dem Leitthema „Namibia Heritage Week“ (im September 2018) unter anderem angedeutet hatte, dass Museen, die sich seiner Meinung nach zu sehr mit der Kolonialzeit befassen abgefackelt gehörten. Diese Aussage und weitere politisch-unterstrichene Aussagen waren in einem der AZ zugespielten Protokoll enthalten, dass die MAN erst nach Erscheinen eines diesbezüglichen Artikels als fehlerhaft und unwahr dementierte. Der MAN-Newsletter, der danach anstelle eines Protokolls präsentiert wurde, enthält indessen eine ähnliche Aussage, allerding war von „sprengen“ die Rede, welches als „metaphorische Aussage“ relativiert wurde.
Auf diese strittige Frage, geht die Mitteilung nicht ein. Konferenzteilnehmer hatten der AZ bestätigt (u.a. durch Leserbriefe), dass der Ton der Konferenz in der Tat als feindlich und sogar hetzerisch empfunden wurde. Die Auslöschung der Kolonialgeschichte habe im Vordergrund gestanden, anstelle der erwarteten Ansätze, wie die Museen entwickelt werden könnten, damit die gesamte namibische Geschichte festgehalten werden könne. Strittige und sogar revolutionäre Meinungen und Ansichten müssten Museen sowie Kuratoren in Kauf nehmen, heißt es in der Mitteilung zu diesem Thema.
Vielseitigkeit
In der Mitteilung wird allerdings die Vielseitigkeit der namibischen Regionen und daraus folgenden unterschiedlichen Geschichtsverläufen und des Kulturerbes angesprochen. Die Erhaltung dieser Geschichte wolle der Verband vorantreiben. In dieser Aufgabe liege dem MAN besonders daran die Jugend einzubeziehen, welches durch Arbeitsgemeinschaften an den Schulen und das sogenannte „Museums Exhibition Project“ (SCAMX) vorangetrieben werde. Außerdem sei der MAN durch bisher mehr als 80 regional-erteilte Schenkungen imstande gewesen, den verschiedenartigen Ausstellungen und Museen unter die Arme zu greifen.
In diesem Sinne arbeite der MAN eng mit der Museologie-Gemeinschaft in Deutschland zusammen, die im Rahmen der in Deutschland stattfindenden Debatte über die Kolonialgeschichte und Provenienz sich mit der „Dekolonisierung deutscher Museen“ befassen. Von daher warte der MAN weitere Entwicklungen hinsichtlich der Rückführung von „Objekten“ von Deutschland nach Namibia ab. Darin erkenne der MAN ein zunehmendes gegenseitiges Verständnis.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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