Mwilima bestreitet Beteiligung an Caprivi-Revolte
Windhoek (ms) – Der ehemalige DTA-Parlamentarier Geoffrey Mwilima hat dementiert, eine führende Rolle bei der bewaffneten Erhebung im Caprivi gespielt oder an der Revolte teilgenommen zu haben.
„Ich streite sämtliche der frei erfundenen Vorwürfe gegen mich ab“, erklärte Mwilima (57) gestern während seiner Vernehmung durch Staatsanwalt Herman January. Außerdem dementierte er Anschuldigungen der Anklage, wonach er eine tragende Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung des Aufstands vom 2. August 1999 gespielt und seine Gesinnungsgenossen „mobilisiert“ habe, die Caprivi-Region gewaltsam vom Rest Namibias abzuspalten.
„Ich kann nicht behaupten, eine Führungspersönlichkeit zu sein, oder Menschen beeinflussen zu können“, betonte Mwilima und ergänzte: „Ich kann auch nicht für mich beanspruchen, eine besondere Überzeugungskraft zu haben, oder Leute für etwas begeistern zu können.“
Mwilima räumte zwar ein, er habe vor dem Aufstand als ehemaliger DTA-Parlamentarier eine gewisse Anerkennung im Caprivi genossen, aber nie versucht, diese auszunutzen. Dies gelte besonders in Bezug auf eine gewaltsame Abspaltung des Caprivi, die er stets abgelehnt habe.
Auf Nachfragen von January gab er zwar zu, er habe nach seinem Austritt aus der DTA versucht, die damals inaktive United Democratic Party (UDP) wiederzubeleben, mit der er die Zielsetzung eines unabhängigen Caprivi geteilt habe. Gleichzeitig hob er hervor, er habe eine „friedliche“ Loslösung des Caprivi befürwortet und den Einsatz von Gewalt stets abgelehnt.
„Die UDP hat nie eine gewaltsame Abspaltung des Caprivi propagiert, sondern sich immer für Dialog eingesetzt“, erklärte er und fügte hinzu: „Wenn die Leute über eine friedliche Abtrennung des Caprivi verhandelt hätten, würden wir heute nicht hier (im Gericht) sitzen.“
Mwilima ist einer von 65 verbleibenden Angeklagten, die im Zusammenhang mit dem Aufstand im Caprivi unter anderem wegen Hochverrats angeklagt sind und befindet sich seit 14 Jahren in Untersuchungshaft. Am Dienstag hatte er zu Protokoll gegeben, wie er nach seiner Festnahme von der Polizei über mehrere Tage verhört und gefoltert worden sei.
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Allgemeine Zeitung
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