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Mwilima ist künftiger Meatco-Chef
Mwilima ist künftiger Meatco-Chef

Mwilima ist künftiger Meatco-Chef

Suche nach Geschäftsführer endet in Einstellung eines ehemaligen Aufsichtsratsmitglieds
Frank Steffen
Von Frank Steffen

windhoek

Gestern stellte der Vize-Aufsichtsratsvorsitzende des halbstaatlichen Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetriebs Meatco, Ronald Kubas, der Presse den neuen Geschäftsführer Mushokabanji Mwilima vor. Nachdem Mwilima in die engere Auswahl der Kandidaten aufgenommen worden war, hatte er laut Kubas bereits am 29. November 2019 sein Amt als bisheriges Aufsichtsratsmitglied niedergelegt. Der künftige Meatco-Chef enthielt sich gestern jeglicher Meinung, da er sich erst mit der neuen Firmenstrategie befassen müsse.

Mwilima war bisher auch Exekutiv-Direktor des Landwirtschaftsverbandes für Neusiedler NNFU (Namibia National Farmers Union) und somit direkter Interessenträger als Produzent. „Mushokabanji Mwilima wird ab dem 1. Februar die Führung Meatcos übernehmen. Er ist außerordentlich gut für den Posten qualifiziert“ erklärte Kubas und zählte verschiedene Diplome und Grade auf. Demnach ist Mwilima Diplom-Landwirt (UNAM, 2006) und hat ferner im Jahre 2012 einen Grad in Kommunikation an der Namibischen Universität für Wissenschaft & Technologie (NUST) erworben, bevor er weitere Management-Qualifikationen sowie ein Magister in der Philosophie für Firmenstrategien erwarb.

Die nähere Auswahl sei mithilfe strengster Qualifikationskriterien seitens der Firma „Potentia Namibia“ getroffen worden, wonach sich der Aufsichtsrat zu einem persönlichen Gespräch mit den Kandidaten getroffen hätte. Auf die Frage der AZ, warum man in größter Eile so kurz vor dem Ablauf des Amtstermins des Aufsichtsrates am 20. Februar, noch einen Geschäftsführer angestellt habe, antwortete Kubas: „Dies ist nicht in größter Eile passiert. Dies ist der Erfolg einer bereits dritten Runde, denn wir suchen seit 2017 nach einer geeigneten Person.“

Ingo Schneider, Jannie Breytenbach und Angus Claassen hätten als amtierende Geschäftsführer Meatco auf lobenswerte Weise durch schwierige Zeiten geführt – Kubas sprach von der seitens der Farmer geforderten Umkehrstrategie sowie mangelnden Schlachtviehzahlen und der Trockenheit, die zu einem Überangebot führte.

Im Dezember war der Eilantrag der drei Farmer Helmut Halenke (Hauptkläger), Wilhelm Gert Diekmann und Henning Konrad Traeger im namibischen Obergericht gescheitert, als sie versucht hatten, die Ernennung eines Geschäftsführers zu verhindern, da der Amtstermin des bestehenden Aufsichtsrates zu Ende geht. Sie hatten nicht nur die Einstellung eines CEOs verhindern wollen, sondern hatten auch erneut die Rechtmäßigkeit des jetzigen Aufsichtsrates in Frage gestellt, der laut einem vorigen Gerichtsurteil nie gemäß der Meatco-Verordnung erfolgt war.

EU-Fleisch nach Rotterdam

Nachdem England sich unlängst für den Brexit entschieden hat, wird ­Meatco indessen ihre Hauptgeschäftsstelle, die seit den frühen Neunzigern in England zuhause war, nach Rotterdam in die Niederlande verlegen, so Kubas. Man werde weiterhin im Rahmen eines im Oktober 2019 zwischen der SADC und England abgeschlossenen Abkommens, Handel miteinander treiben.

Kubas erkennt riesiges Potenzial in den Exporten nach China: „Die Chinesen nehmen Vorderviertel, die nicht entbeint zu werden brauchen. Wir haben bereits 130 Container zu 3000 Tonnen gegen Vorauszahlung verschickt.“

Meatco soll bisher in dem Finanzjahr 2019/20 (das im Januar endet) 115000 Stück Vieh geschlachtet haben (2018/199 waren es etwa 63000). Gerade darum sei man mit der Entwicklung einer neuen Strategie (Zugang zu Vieh oberhalb des Veterinärzauns, Gemeinschaftsunternehmen mit Futterbänken, usw.) beschäftigt, für dessen Umsetzung Mwilima verantwortlich gehalten werden soll.

Kubas bestätigte ferner, dass Martha Namundjebo-Tilahun ihr bisheriges Amt als Vorsitzende des Aufsichtsrates niedergelegt habe, nachdem sie unlängst als Parlamentsmitglied eingeschworen worden war: „Das Meatco-Gesetz untersagt es Parlamentsmitgliedern im Aufsichtsrat der Meatco zu dienen.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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