Nach 200 Jahren - die Rückkehr der "Rhinos"
Mit leisem Rumpeln öffnet sich das schwere Tor. Dann herrscht Stille. Aus der dunklen Öffnung zwischen den dicken Holzpfählen tönt ein schweres Scharren. Dann erscheint ein massiger Kopf, nur schwach beschienen vom Mondlicht. Schnaufend und schnüffelnd wendet er sich hin und her, schiebt sich langsam weiter ins Freie, gefolgt von einem gewaltigen Körper. Noch ein paar zögernde Schritte, dann tappt die Kreatur davon, verschwindet im Dunkel der Nacht.
Ein erhebender Moment für alle, die hart auf diesen Tag hin gearbeitet haben, und für jene, die im Schutz der Boma beobachten, wie das majestätische Tier in die Freiheit läuft. Denn rund zwei Jahrhunderte ist es her, dass ein Spitzmaul-Nashorn im Boden dieser Gegend seine Fußabdrücke hinterlassen hat - am Fischfluss Canyon, im tiefen Süden Namibias. Damals hatten Entdecker, Abenteurer und Jäger diese Tierart im Süden Namibias ausgerottet. Vier Spitzmaul-Nashörner sind nun ins Gebiet am Canyon zurückgekehrt: Zwei Bullen und zwei Kühe wurden im April im Gondwana Cañon Park ausgesetzt.
Hinter den schlichten Wörtern "zurückgekehrt" und "ausgesetzt" verbirgt sich allerdings eine aufwändige, bis ins Detail geplante und von langer Hand vorbereitete Aktion. Zu allererst galt es die Frage zu klären, ob das Gebiet im Gondwana Cañon Park überhaupt als Lebensraum für Nashörner geeignet ist. Dass es einmal geeignet gewesen sein muss, hat Dr. Chris Brown, Direktor der Namibia Nature Foundation (NNF), im Jahre 2000 in einer Studie festgestellt. Er wertete Berichte jener europäischen Entdecker, Abenteurer, Jäger und Missionare aus, die ab ca. 1750 von Südafrika aus nach Namibia vorgedrungen waren. Ergebnis: Im Gebiet am Canyon hatten nicht nur Spitzmaul-Nashörner gelebt, sondern auch Giraffen, ja sogar Elefanten.
Experten wundert das nicht, denn Landschaft und Lebensbedingungen ähneln denen im Damaraland, wo sich Spitzmaul-Nashörner den Lebensraum bis heute ebenfalls u.a. mit Giraffen und Elefanten teilen. Park Manager Rachel und Danie Brand nahmen daraufhin den Pflanzenbestand näher unter die Lupe: Hatte das Parkgebiet auch heute noch genügend Pflanzen zu bieten, die auf dem Speisezettel der Nashörner standen? Auch hier fiel die Antwort positiv aus: "In dem Gebiet wachsen ausreichend Kandelaber-Euphorbien (E. virosa), verschiedene Akazien-Arten und Catophractes alexandrii, alles Grundnahrungs-Pflanzen der Spitzmaul-Nashörner", erläutert Park Managerin Rachel Brand. "Der hiesige Milchbusch (Euphorbia gregaria) ist zwar nicht derselbe wie der im Damaraland (E. damarana), jenem aber sehr ähnlich. Auch gibt es viele Grewia-Sträucher ('Wilder Rosinenbusch')- pure Nashorn-Schokolade."
In einem nächsten Schritt hat sich Gondwana ans Umweltministerium (Ministry of Environment and Tourism, MET) gewandt und eine Nashorn-Patenschaft (Custodianship) beantragt. Mit seinem Patenschafts-Programm (siehe www.met.gov.na/programmes/rhino/rhino.htm) verfolgt MET das Ziel, diese Dickhäuter in all jenen Gegenden wieder anzusiedeln, in denen sie ursprünglich vorkamen, und dadurch ihren Gesamtbestand in Namibia weiter zu erhöhen. Waren Spitzmaul-Nashörner Ende der 60er Jahre noch vom Aussterben bedroht (rund 90 Tiere landesweit), hat sich der Bestand nach Maßnahmen gegen die Wilderei erholt (2004: ca. 1100 Tiere). Im Westen des Etoscha-Nationalparks und im Damaraland gibt es mittlerweile so viele Nashörner, dass einige gefangen und umgesiedelt werden können.
Diese Tiere werden nicht verkauft, sondern bleiben Eigentum des Staates. Wer eine Patenschaft übernehmen möchte, muss viele Auflagen erfüllen, die von Naturschutzbeamten vor Ort streng kontrolliert werden. Dazu zählen neben ausreichenden Nahrungspflanzen eine genügend große Fläche, geeignete Wasserstellen und ein effektiver Schutz vor Wilderern. Außerdem müssen Interessenten die Kosten für Fang, Transport und Aussetzung tragen.
Nachdem MET überprüft hatte, dass der Gondwana Cañon Park alle Auflagen erfüllt, wurde die Patenschaft für vier Nashörner bewilligt - two males and two females. Nun ging es an Planung und Vorbereitung. Das Park Management Team von Rachel und Danie Brand kontrollierte den Zaun um das 14.000 ha große, für die Nashörner vorgesehene Gebiet und legte mehrere Wasserstellen an. Unter Anleitung von Experten von MET wurde eine solide Boma errichtet - als Unterkunft für die Nashörner in den Tagen nach dem Transport.
Im Februar fanden die Fangaktionen statt - im Damaraland und im Westen des Etoscha-Nationalparks. Per Flugzeug wurden geeignete Tiere gesucht und vom Hubschrauber aus mit Betäubungsmunition außer Gefecht gesetzt. "Wir haben genau das bekommen, was wir uns gewünscht haben - zwei Bullen und zwei Kühe, gesund, stark, und genau im richtigen Alter", freuen sich Park Manager Rachel und Danie Brand, die mit ihrem Team vor Ort waren und bei den Aktionen geholfen haben. "Unongo ist ein acht Jahre alter Bulle und damit gerade geschlechtsreif. Koshi, das zweite Männchen, ist mit einem Alter von fast vier Jahren noch kein Konkurrent. Bessere Voraussetzungen kann man sich für eine Nachzucht nicht wünschen. Die Weibchen Fiona and Appaloosa sind ebenfalls jung (ca. 3 1/2 Jahre), werden jedoch in etwa einem Jahr bereit sein zur Paarung."
Per Lastwagen wurden die Tiere in eine Boma gebracht, in der sie einige Wochen lang gehalten wurden, um ihre Gesundheit zu prüfen und sie für den bevorstehenden Transport zu stärken. Alison Kennedy-Benson, eine Nashorn-Expertin aus den USA, die mit Nashörnern ähnlich umgehen kann wie Pferde-Flüsterer mit Pferden, betreute und beruhigte die Tiere. Jeden Tag mussten frisch geschnittene Futterpflanzen in die Boma-Abteile gehängt werden. Ende April schließlich wurden die Nashörner in Spezialcontainer verfrachtet und unter ständiger Aufsicht von Tierärzten von West-Etoscha quer durchs Land zum Gondwana Cañon Park gefahren.
Die dazu nötige Betäubung nutzte man, um einen Sender ins Horn einzusetzen. So kann man die Tiere über Peilfunkgerät orten. Nach einer Ruhephase in der Boma wurde Ende April dann Nacht für Nacht ein Nashorn entlassen. Um jegliches Risiko eines Konflikts auszuschließen, stellten Rachel und Danie Brand jedesmal sicher, dass sich kein zuvor freigelassenes Nashorn in der Nähe der Boma aufhielt.
"Am folgenden Morgen haben wir jeweils versucht, das nachts freigelassene Nashorn zu orten, anhand seiner Spuren und mit dem Peilfunkgerät", erzählt Danie Brand. Rachel nickt und erklärt: "Das wichtigste war, dass die Tiere Wasser finden und trinken. Um ganz sicher zu gehen, haben wir zusätzlich zu den fünf Wasserstellen in diesem Gebiet entlang der Zäune halbierte 200-Liter-Fässer vergraben und mit Wasser gefüllt."
So gab es beim dritten Nashorn einen großen Schreck: Das Suchteam fand die Spuren des jungen Bullen Koshi im Gondwana Cañon Park - jenseits des eingezäunten Gebiets. "Unser Zaun ist nicht stabil genug, dass er ein Nashorn zurückhält", erklärt Danie Brand. "Aber Experten von MET hatten uns vorher erklärt, dass es keinen Zweck hat, ihn zu verstärken. Denn normalerweise respektieren Nashörner Zäune. Und wenn nicht, gibt es keinen Zaun, der sie zurückhalten würde. In unserem Fall haben wir allerdings gestaunt, dass der Zaun nicht beschädigt war."
Rachel grinst: "Koshi ist ein ganz Raffinierter. Er hat den Zaun in einem kleinen Trockenflussbett mit seinem Horn angehoben und sich dann darunter durch gezwängt. Für diesen Trick war er schon im Westen Etoshas bekannt, wie wir mittlerweile erfahren haben." Erleichtertes Aufatmen am zweiten Tag, als Koshi schließlich gesichtet wurde - in der Nähe einer Wasserstelle, an der er den Spuren zufolge getrunken hatte. Da er auch dort genug zu fressen findet und einen entspannten Eindruck macht, besteht keine Eile, ihn ins abgetrennte Gebiet zurückzubringen.
Die anderen drei Nashörner haben sich mittlerweile gut in ihrer neuen Umgebung eingelebt. Sie fressen von den dort wachsenden Sträuchern und Euphorbien und trinken regelmäßig an bestimmten Wasserlöchern. Das Team von Rachel und Danie Brand kann sie anhand ihrer Fußabdrücke identifizieren - Risse und Form ihrer gebogenen Sohle sind ähnlich eindeutig wie der Fingerabdruck eines Menschen. Bei Sichtkontakt erkennt man sie an ihren Ohren, die im Zuge der Fangaktion durch eckige oder runde Ausschnitte markiert wurden.
Die Kosten, die Gondwana für die Umsiedlungsaktion zu tragen hat, sind immens. Doch jeder Cent ist es wert. Dem wird jeder zustimmen, der eines der Nashörner in der Canyon-Landschaft entdeckt. Auf dieses Erlebnis können sich Gäste des Parks übrigens in naher Zukunft freuen: Geplant sind Touren, auf denen man die Tiere unter Führung ausgebildeter Nashorn-Tracker aufspürt und beobachtet. Natürlich in freier Natur - fast so wie die Entdecker, Abenteurer und Jäger vor 200 Jahren...
Ein erhebender Moment für alle, die hart auf diesen Tag hin gearbeitet haben, und für jene, die im Schutz der Boma beobachten, wie das majestätische Tier in die Freiheit läuft. Denn rund zwei Jahrhunderte ist es her, dass ein Spitzmaul-Nashorn im Boden dieser Gegend seine Fußabdrücke hinterlassen hat - am Fischfluss Canyon, im tiefen Süden Namibias. Damals hatten Entdecker, Abenteurer und Jäger diese Tierart im Süden Namibias ausgerottet. Vier Spitzmaul-Nashörner sind nun ins Gebiet am Canyon zurückgekehrt: Zwei Bullen und zwei Kühe wurden im April im Gondwana Cañon Park ausgesetzt.
Hinter den schlichten Wörtern "zurückgekehrt" und "ausgesetzt" verbirgt sich allerdings eine aufwändige, bis ins Detail geplante und von langer Hand vorbereitete Aktion. Zu allererst galt es die Frage zu klären, ob das Gebiet im Gondwana Cañon Park überhaupt als Lebensraum für Nashörner geeignet ist. Dass es einmal geeignet gewesen sein muss, hat Dr. Chris Brown, Direktor der Namibia Nature Foundation (NNF), im Jahre 2000 in einer Studie festgestellt. Er wertete Berichte jener europäischen Entdecker, Abenteurer, Jäger und Missionare aus, die ab ca. 1750 von Südafrika aus nach Namibia vorgedrungen waren. Ergebnis: Im Gebiet am Canyon hatten nicht nur Spitzmaul-Nashörner gelebt, sondern auch Giraffen, ja sogar Elefanten.
Experten wundert das nicht, denn Landschaft und Lebensbedingungen ähneln denen im Damaraland, wo sich Spitzmaul-Nashörner den Lebensraum bis heute ebenfalls u.a. mit Giraffen und Elefanten teilen. Park Manager Rachel und Danie Brand nahmen daraufhin den Pflanzenbestand näher unter die Lupe: Hatte das Parkgebiet auch heute noch genügend Pflanzen zu bieten, die auf dem Speisezettel der Nashörner standen? Auch hier fiel die Antwort positiv aus: "In dem Gebiet wachsen ausreichend Kandelaber-Euphorbien (E. virosa), verschiedene Akazien-Arten und Catophractes alexandrii, alles Grundnahrungs-Pflanzen der Spitzmaul-Nashörner", erläutert Park Managerin Rachel Brand. "Der hiesige Milchbusch (Euphorbia gregaria) ist zwar nicht derselbe wie der im Damaraland (E. damarana), jenem aber sehr ähnlich. Auch gibt es viele Grewia-Sträucher ('Wilder Rosinenbusch')- pure Nashorn-Schokolade."
In einem nächsten Schritt hat sich Gondwana ans Umweltministerium (Ministry of Environment and Tourism, MET) gewandt und eine Nashorn-Patenschaft (Custodianship) beantragt. Mit seinem Patenschafts-Programm (siehe www.met.gov.na/programmes/rhino/rhino.htm) verfolgt MET das Ziel, diese Dickhäuter in all jenen Gegenden wieder anzusiedeln, in denen sie ursprünglich vorkamen, und dadurch ihren Gesamtbestand in Namibia weiter zu erhöhen. Waren Spitzmaul-Nashörner Ende der 60er Jahre noch vom Aussterben bedroht (rund 90 Tiere landesweit), hat sich der Bestand nach Maßnahmen gegen die Wilderei erholt (2004: ca. 1100 Tiere). Im Westen des Etoscha-Nationalparks und im Damaraland gibt es mittlerweile so viele Nashörner, dass einige gefangen und umgesiedelt werden können.
Diese Tiere werden nicht verkauft, sondern bleiben Eigentum des Staates. Wer eine Patenschaft übernehmen möchte, muss viele Auflagen erfüllen, die von Naturschutzbeamten vor Ort streng kontrolliert werden. Dazu zählen neben ausreichenden Nahrungspflanzen eine genügend große Fläche, geeignete Wasserstellen und ein effektiver Schutz vor Wilderern. Außerdem müssen Interessenten die Kosten für Fang, Transport und Aussetzung tragen.
Nachdem MET überprüft hatte, dass der Gondwana Cañon Park alle Auflagen erfüllt, wurde die Patenschaft für vier Nashörner bewilligt - two males and two females. Nun ging es an Planung und Vorbereitung. Das Park Management Team von Rachel und Danie Brand kontrollierte den Zaun um das 14.000 ha große, für die Nashörner vorgesehene Gebiet und legte mehrere Wasserstellen an. Unter Anleitung von Experten von MET wurde eine solide Boma errichtet - als Unterkunft für die Nashörner in den Tagen nach dem Transport.
Im Februar fanden die Fangaktionen statt - im Damaraland und im Westen des Etoscha-Nationalparks. Per Flugzeug wurden geeignete Tiere gesucht und vom Hubschrauber aus mit Betäubungsmunition außer Gefecht gesetzt. "Wir haben genau das bekommen, was wir uns gewünscht haben - zwei Bullen und zwei Kühe, gesund, stark, und genau im richtigen Alter", freuen sich Park Manager Rachel und Danie Brand, die mit ihrem Team vor Ort waren und bei den Aktionen geholfen haben. "Unongo ist ein acht Jahre alter Bulle und damit gerade geschlechtsreif. Koshi, das zweite Männchen, ist mit einem Alter von fast vier Jahren noch kein Konkurrent. Bessere Voraussetzungen kann man sich für eine Nachzucht nicht wünschen. Die Weibchen Fiona and Appaloosa sind ebenfalls jung (ca. 3 1/2 Jahre), werden jedoch in etwa einem Jahr bereit sein zur Paarung."
Per Lastwagen wurden die Tiere in eine Boma gebracht, in der sie einige Wochen lang gehalten wurden, um ihre Gesundheit zu prüfen und sie für den bevorstehenden Transport zu stärken. Alison Kennedy-Benson, eine Nashorn-Expertin aus den USA, die mit Nashörnern ähnlich umgehen kann wie Pferde-Flüsterer mit Pferden, betreute und beruhigte die Tiere. Jeden Tag mussten frisch geschnittene Futterpflanzen in die Boma-Abteile gehängt werden. Ende April schließlich wurden die Nashörner in Spezialcontainer verfrachtet und unter ständiger Aufsicht von Tierärzten von West-Etoscha quer durchs Land zum Gondwana Cañon Park gefahren.
Die dazu nötige Betäubung nutzte man, um einen Sender ins Horn einzusetzen. So kann man die Tiere über Peilfunkgerät orten. Nach einer Ruhephase in der Boma wurde Ende April dann Nacht für Nacht ein Nashorn entlassen. Um jegliches Risiko eines Konflikts auszuschließen, stellten Rachel und Danie Brand jedesmal sicher, dass sich kein zuvor freigelassenes Nashorn in der Nähe der Boma aufhielt.
"Am folgenden Morgen haben wir jeweils versucht, das nachts freigelassene Nashorn zu orten, anhand seiner Spuren und mit dem Peilfunkgerät", erzählt Danie Brand. Rachel nickt und erklärt: "Das wichtigste war, dass die Tiere Wasser finden und trinken. Um ganz sicher zu gehen, haben wir zusätzlich zu den fünf Wasserstellen in diesem Gebiet entlang der Zäune halbierte 200-Liter-Fässer vergraben und mit Wasser gefüllt."
So gab es beim dritten Nashorn einen großen Schreck: Das Suchteam fand die Spuren des jungen Bullen Koshi im Gondwana Cañon Park - jenseits des eingezäunten Gebiets. "Unser Zaun ist nicht stabil genug, dass er ein Nashorn zurückhält", erklärt Danie Brand. "Aber Experten von MET hatten uns vorher erklärt, dass es keinen Zweck hat, ihn zu verstärken. Denn normalerweise respektieren Nashörner Zäune. Und wenn nicht, gibt es keinen Zaun, der sie zurückhalten würde. In unserem Fall haben wir allerdings gestaunt, dass der Zaun nicht beschädigt war."
Rachel grinst: "Koshi ist ein ganz Raffinierter. Er hat den Zaun in einem kleinen Trockenflussbett mit seinem Horn angehoben und sich dann darunter durch gezwängt. Für diesen Trick war er schon im Westen Etoshas bekannt, wie wir mittlerweile erfahren haben." Erleichtertes Aufatmen am zweiten Tag, als Koshi schließlich gesichtet wurde - in der Nähe einer Wasserstelle, an der er den Spuren zufolge getrunken hatte. Da er auch dort genug zu fressen findet und einen entspannten Eindruck macht, besteht keine Eile, ihn ins abgetrennte Gebiet zurückzubringen.
Die anderen drei Nashörner haben sich mittlerweile gut in ihrer neuen Umgebung eingelebt. Sie fressen von den dort wachsenden Sträuchern und Euphorbien und trinken regelmäßig an bestimmten Wasserlöchern. Das Team von Rachel und Danie Brand kann sie anhand ihrer Fußabdrücke identifizieren - Risse und Form ihrer gebogenen Sohle sind ähnlich eindeutig wie der Fingerabdruck eines Menschen. Bei Sichtkontakt erkennt man sie an ihren Ohren, die im Zuge der Fangaktion durch eckige oder runde Ausschnitte markiert wurden.
Die Kosten, die Gondwana für die Umsiedlungsaktion zu tragen hat, sind immens. Doch jeder Cent ist es wert. Dem wird jeder zustimmen, der eines der Nashörner in der Canyon-Landschaft entdeckt. Auf dieses Erlebnis können sich Gäste des Parks übrigens in naher Zukunft freuen: Geplant sind Touren, auf denen man die Tiere unter Führung ausgebildeter Nashorn-Tracker aufspürt und beobachtet. Natürlich in freier Natur - fast so wie die Entdecker, Abenteurer und Jäger vor 200 Jahren...
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Allgemeine Zeitung
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