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Nach Corona brauchen wir immer noch Wasser
Nach Corona brauchen wir immer noch Wasser

Nach Corona brauchen wir immer noch Wasser

Als gäbe es kein Vorbild
Eberhard Hofmann
Zitat der Woche von Frank Kavishe, amtierender Vizerektor der Universität von Namibia (UNAM) für Innovation, sagt: „Das Recycling von Wasser erfordert viele Vorkehrungen und extrem fortschrittliche Technik, um zu vergewisern, dass alle Mikroorganismen entfernt werden.“ So zitiert im Tagesblatt The Namibian. Kavishe hat auf das Vorhaben der Stadtverwaltung von Walvis Bay reagiert, eine Machbarkeitsstudie für die Aufbereitung von Abwasser zu reinem Trinkwasser erstellen zu lassen. Der zuständige Abwasserchef der Hafenstadt, John Esterhuizen, hat diese Absicht angekündigt.

Wie Swakopmund so bereitet auch die Stadtverwaltung von Walvis Bay den Sudel schon huka so weit auf, dass damit die Grünanlagen bewässert werden, ein Verfahren, das über die Jahre nochall verfeinert wurde. Früher ging mit der halbgeklärten Berieselung der Palmen und Tamarisken mos immer ein Hauch von Kloake einher, so dass Du zugesehen hast, dass Du nich zu lange auf der Promenade bummelst.

Da nun die Absicht der Stadt bekanntgeworden is, melden sich verständlichereise auch kritische Stimmen aus den Fischfabriken. Die Fabrikanten seien „entsetzt“, dass sie noch nich konsultiert worden seien, wird berichtet. Und der UNAM-Vizerektor Kavishe moniert, dass man zum Recyceln erstmal Abwasser haben müsse, um zu recyceln. Jesslaik, is das ´ne verworrene Feststellung, als wenn Du das Pferd von hinten aufsatteln wolltest! Wo Menschen zuhauf sind, und dazu so viele wie in Walvis Bayern, wirste Sudel und Abwasser ham bis der Kuiseb und das biekie Omdel-Grundwasser leergepumpt sind.

Nur mit einem Einwand hat Kavishe recht: Die Hafenstadt braucht dringend eine Entsalzungsanlage. Die Regierung hat die zwar schon lange vor den Harambee-Zielen angekündigt, aber eben boggeroll ausgerichtet, weil Regierungspaläste und das angestrebte neue Hauptquartier der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, muhrsch größeren Stellenwert ham als Trinkwasser. Und weil die jüngste Trinkwasserkrise und die Dürre durch den milden Regen der Saison 2019/2020 zunächst verdrängt scheinen, bleibt die zweite Entsalzungsanlage an der Küste wieder ´n Luftschloss.

Der gelehrte Konrektor Kavishe hat offensichtlich nich mal den Vorzug der Goreangab-Wasserwerke von Ovanduka in die Überlegung einbezogen, die seine Bildungsstätte mit Windhoek-Cocktail wässern. Dem Cocktail wird bekanntlich 20% reinstes Trinkwasser beimgemischt, aus Hauptstadtsudel feinst aufbereitet.

Walvis Bay kann sich mos iesie an Windhoek orientieren und dann ein Gutachten anfordern, das die Machbarkeit einer Aufgbereitungsanlage unter den Bedingungen zwischen Namib, Walfischbucht und Meer aufzeigt. Soweit zum Konrektor.

Und die Fischfabriken und ihr Entsetzen? Die exportieren nach EU-Normen und befürchten möglicherweise, dass ein Walvis Bayer Gänsewein-Cocktail, bestehend aus Kuiseb-, Omdel- und veredeltem Kanalabluss ihre Exportchancen trüben könnte. Die Fabrikanten müssen aufwachen, „word wakker“ ! In Windhoek steht die Meatco-Fleischfabrik und die wird mit weltberühmtem Windhoek-Cocktail ausgespritzt, bestehend aus Damm-Wasser, Grundwasser und funkelnd edel aufbereitetetem Abwasser. Und Europäer und jetzt auch Chinesen umd Amis genießen feiste Beestersteaks aus der Vorzeige-Exportanlage. Das können die Fischfabriken toch auch so handhaben, wenn es in der Hafenstadt wo weit is. Es versteht sich, dass sich die Namibia-Brauerei in Ovenduka ihr eigenes Wasserprivileg vorbehalten hat und das köstliche Nass aus eigenen Bohrlöchern beschafft, um das Reinheitsgebot des Gerstensafts aus Ovenduka unangefochten zu belassen.

Abwasser-Baas Esterhuizen von Walvis Bay, der die edle Aufbereitung der städtischen Fluten propagiert, wovon übrigens ´n Großmaß aus den Fischfabriken stammt, weist darauf hin, dass das Sudel-Volumen derart groß is, dass selbst nach Abzug des halbgeklärten Wassers für die Grünanlagen noch bleddy viel übrig is, das eben nich gemorscht werden sollte. Bravo!

Die rasante Entwicklung der zentralen Küste sowie die Verstädterung machen beides zwingend erforderlich: eine Entsalzungsanlage sowie ein komplettes Aufbereitungswerk zur Nutzung des Abwassers. Nich zuletzt muss der Kuiseb mit den Topnaar-Bewohnern vor Raubbau geschützt werden. ´s wird Zeit, für gangbare Route jenseits von Corona-Mumpitz zu planen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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