Nach langem Schlummer regt sich das Sperrgebiet
Die jahrzehntelang verbotene Südwestecke Namibias hat mit dem Abkommen zwischen der namibischen Regierung und der De Beers Diamantgesellschaft im Jahre 1994 neue Perspektiven erhalten. Allerdings musste nach dem Jahr noch viel Zeit verstreichen, bis es Änderungen gab.
Die frühere CDM - Consolidated Diamond Mines - wurde durch die Namdeb Diamond Corporation abgelöst und langsam kam in den Status des 30000 Quadratkilometer großen Sperrgebiets etwas Bewegung. Namdeb ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen der namibischen Regierung und der südafrikanischen Diamantgesellschaft De Beers Centenary AG, wodurch diese Bergbaubranche stärker "namibianisiert" wurde.
Nach Ausbruch des Diamantrausches 1908, als bei Kolmanskop die ersten Edelsteine entdeckt wurden, rief das kaiserliche Gouvernment das große Sperrgebiet aus, das in seiner Gesamtheit, abgesehen von den Abbauzonen zwischen Kolmanskop, Elisabeth-Bucht, Pomona sowie andere Stätten an der Küste bis nach Oranjemund, im Urzeitstand erhalten geblieben ist. Die vielen kleinen deutschen Diamantgesellschaften wurden nach dem Ersten Weltkrieg durch die CDM zusammengeschlossen. Durch das so genannte Halbscheid-Abkommen zwischen CDM und der südafrikanischen Regierung wurden das Sperrgebiet und die Schürfrechte der CDM bis zum 31. Dezember 2010 festgeschrieben. Das bereits erwähnte Abkommen mit De Beers Centenary 1994, hat das Halbscheid-Abkommen nunmehr überholt.
Erhalten geblieben
Für das Sperrgebiet bedeutet die Gründung der Namdeb, dass diese Gesellschaft sich auf den Abbau der Kerngebiete beschränkt und im übrigen Sperrgebiet jedoch in Partnerschaft mit der namibischen Regierung weiterhin die Kontrolle ausübt. Dies geschieht unter anderem durch die Nachfolge der früheren Diamantpolizei, die zu einer Sicherheitsabteilung für geschützte Ressourcen umgewandelt wurde. Die riesigen Gebiete des Sperrgebiets, worin keine Diamanten vorkommen, dienten zwischen 1923 bis 1994 aus Sicherheitsgründen als Pufferzonen. Folglich ist die Umwelt in diesen Gebieten jahrzehntelang als eine Wildnis der Wüste in ihrem ursprünglichem Zustand erhalten geblieben. Dadurch gewinnt das Sperrgebiet nicht nur an nationaler Bedeutung, sondern gliedert sich auch in die riesigen Schutzzonen der Westküste des südlichen Afrika ein, angefangen vom Iona Nationalpark im Südwesten Angolas, über die Skelettküste zum Namib Naukluftpark, der sich dann in den Ai-Ais Wild- und Naturschutzpark ausweitet, um noch den Anschluss an den Richtersveld Park in Südafrika herzustellen. Mittlerweile haben die Präsidenten von Südafrika und Namibia, Thabo Mbeki und Sam Nujoma, formal den grenzübergreifenden Richtersveld Transfrontier Park ausgerufen. Die Oranjemündung ist international zudem als ein geschütztes Ramsar-Feuchtgebiet deklariert worden (nach der Ramsar-Konvention). Im Sperrgebiet zwischen dem Oranje und Lüderitzbucht treffen sich - stets unter ariden Bedingungen - die Klimazonen des Sommer- und Winterregens.
Partnerschaft für die Umwelt
Laut eigener Aussage steht Namdeb der namibischen Regierung im größeren Sperrgebiet mit seiner hauseigenen Infrastruktur und Logistik zur Kontrolle des Gebietes bei. Dadurch erfährt das Gebiet eine Unterteilung in Abbaustätten mit höchster Sicherheit sowie dem Naturschutzgebiet, dessen Aufsicht nun die namibische Regierung übernommen hat. Das zuständige Ministerium für Umwelt und Tourismus kann laut einer Namdeb-Erklärung nicht nur mit Hubschraubern und Fahrzeugen zur Patrouillierung des Gebietes rechnen, sondern auch auf die umfangreiche Kenntnis zurückgreifen, die aus den Jahrzehnten der CDM stammt. Die Übergabe der nicht diamanthaltigen Areale wurde 1998 vollzogen, aber die Planung für die Nutzung durch den Tourismus ist noch nicht abgeschlossen.
Inzwischen hat Namdeb durch seinen Umwelt- und Sozialfonds über acht Jahre etwa N$ 856500 zur Verfügung gestellt. Darüberhinaus hat die Gesellschaft sich an bekannten Forschungsprojekten beteiligt, zum Beispiel an der derzeitigen Studie über die Braune Hyäne zwischen Lüderitzbucht und Bakers Bay. Auch die archäologische Forschung hat durch den Diamantbergbau Unterstützung erfahren.
Angesichts, aber nicht nur wegen, der internationalen Bedeutung des Sperrgebiets erstellen Namdeb und die namibische Regierung einen Nutzungsplan für das Sperrgebiet, der den Schutz für künftige Generationen gewährleisten soll. Der Plan liegt zunächst als Entwurf vor, wonach das Gebiet nach bestimmten Normen der Empfindlichkeit der Umwelt eingeteilt werden soll. Erst danach soll über die Nutzung entschieden werden. "Besonders empfindliche Gebiete sollen angemessenen Schutz erfahren, derweil sich die wirtschaftliche Entwicklung in weniger empfindlichen Gebieten entfalten kann", erklärt Namdeb in einem Text zum Hintergrund des Sperrgebiets.
Im Jahr 1999 wurde das namibische Diamantgesetz verabschiedet. Dadurch kamen Veränderungen in die Verwaltungen des Sperrgebiets, soweit es die Normen für Sicherheit betrifft. Wer das größere Sperrgebiet heute betreten will, muss sich um eine Genehmigung - Restricted Area Permit - bemühen, die vom Ministerium Bergbau und Energie ausgestellt wird. Die eigentliche Instanz für einen solches Permit ist jedoch die Abteilung für geschützte Ressourcen - Protected Ressources Unit, PRU -, die Büros in Oranjemund und Lüderitzbucht unterhält. Eine solche Genehmigung steht im Rahmen der gesamten Sicherheitsvorkehrungen nach dem Diamantgesetz. Bei Verstößen gegen das Gesetz wird die Genehmigung von der PRU entzogen, wodurch dann automatisch der Zutritt zum Sperrgebiet verwehrt wir.
Die frühere CDM - Consolidated Diamond Mines - wurde durch die Namdeb Diamond Corporation abgelöst und langsam kam in den Status des 30000 Quadratkilometer großen Sperrgebiets etwas Bewegung. Namdeb ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen der namibischen Regierung und der südafrikanischen Diamantgesellschaft De Beers Centenary AG, wodurch diese Bergbaubranche stärker "namibianisiert" wurde.
Nach Ausbruch des Diamantrausches 1908, als bei Kolmanskop die ersten Edelsteine entdeckt wurden, rief das kaiserliche Gouvernment das große Sperrgebiet aus, das in seiner Gesamtheit, abgesehen von den Abbauzonen zwischen Kolmanskop, Elisabeth-Bucht, Pomona sowie andere Stätten an der Küste bis nach Oranjemund, im Urzeitstand erhalten geblieben ist. Die vielen kleinen deutschen Diamantgesellschaften wurden nach dem Ersten Weltkrieg durch die CDM zusammengeschlossen. Durch das so genannte Halbscheid-Abkommen zwischen CDM und der südafrikanischen Regierung wurden das Sperrgebiet und die Schürfrechte der CDM bis zum 31. Dezember 2010 festgeschrieben. Das bereits erwähnte Abkommen mit De Beers Centenary 1994, hat das Halbscheid-Abkommen nunmehr überholt.
Erhalten geblieben
Für das Sperrgebiet bedeutet die Gründung der Namdeb, dass diese Gesellschaft sich auf den Abbau der Kerngebiete beschränkt und im übrigen Sperrgebiet jedoch in Partnerschaft mit der namibischen Regierung weiterhin die Kontrolle ausübt. Dies geschieht unter anderem durch die Nachfolge der früheren Diamantpolizei, die zu einer Sicherheitsabteilung für geschützte Ressourcen umgewandelt wurde. Die riesigen Gebiete des Sperrgebiets, worin keine Diamanten vorkommen, dienten zwischen 1923 bis 1994 aus Sicherheitsgründen als Pufferzonen. Folglich ist die Umwelt in diesen Gebieten jahrzehntelang als eine Wildnis der Wüste in ihrem ursprünglichem Zustand erhalten geblieben. Dadurch gewinnt das Sperrgebiet nicht nur an nationaler Bedeutung, sondern gliedert sich auch in die riesigen Schutzzonen der Westküste des südlichen Afrika ein, angefangen vom Iona Nationalpark im Südwesten Angolas, über die Skelettküste zum Namib Naukluftpark, der sich dann in den Ai-Ais Wild- und Naturschutzpark ausweitet, um noch den Anschluss an den Richtersveld Park in Südafrika herzustellen. Mittlerweile haben die Präsidenten von Südafrika und Namibia, Thabo Mbeki und Sam Nujoma, formal den grenzübergreifenden Richtersveld Transfrontier Park ausgerufen. Die Oranjemündung ist international zudem als ein geschütztes Ramsar-Feuchtgebiet deklariert worden (nach der Ramsar-Konvention). Im Sperrgebiet zwischen dem Oranje und Lüderitzbucht treffen sich - stets unter ariden Bedingungen - die Klimazonen des Sommer- und Winterregens.
Partnerschaft für die Umwelt
Laut eigener Aussage steht Namdeb der namibischen Regierung im größeren Sperrgebiet mit seiner hauseigenen Infrastruktur und Logistik zur Kontrolle des Gebietes bei. Dadurch erfährt das Gebiet eine Unterteilung in Abbaustätten mit höchster Sicherheit sowie dem Naturschutzgebiet, dessen Aufsicht nun die namibische Regierung übernommen hat. Das zuständige Ministerium für Umwelt und Tourismus kann laut einer Namdeb-Erklärung nicht nur mit Hubschraubern und Fahrzeugen zur Patrouillierung des Gebietes rechnen, sondern auch auf die umfangreiche Kenntnis zurückgreifen, die aus den Jahrzehnten der CDM stammt. Die Übergabe der nicht diamanthaltigen Areale wurde 1998 vollzogen, aber die Planung für die Nutzung durch den Tourismus ist noch nicht abgeschlossen.
Inzwischen hat Namdeb durch seinen Umwelt- und Sozialfonds über acht Jahre etwa N$ 856500 zur Verfügung gestellt. Darüberhinaus hat die Gesellschaft sich an bekannten Forschungsprojekten beteiligt, zum Beispiel an der derzeitigen Studie über die Braune Hyäne zwischen Lüderitzbucht und Bakers Bay. Auch die archäologische Forschung hat durch den Diamantbergbau Unterstützung erfahren.
Angesichts, aber nicht nur wegen, der internationalen Bedeutung des Sperrgebiets erstellen Namdeb und die namibische Regierung einen Nutzungsplan für das Sperrgebiet, der den Schutz für künftige Generationen gewährleisten soll. Der Plan liegt zunächst als Entwurf vor, wonach das Gebiet nach bestimmten Normen der Empfindlichkeit der Umwelt eingeteilt werden soll. Erst danach soll über die Nutzung entschieden werden. "Besonders empfindliche Gebiete sollen angemessenen Schutz erfahren, derweil sich die wirtschaftliche Entwicklung in weniger empfindlichen Gebieten entfalten kann", erklärt Namdeb in einem Text zum Hintergrund des Sperrgebiets.
Im Jahr 1999 wurde das namibische Diamantgesetz verabschiedet. Dadurch kamen Veränderungen in die Verwaltungen des Sperrgebiets, soweit es die Normen für Sicherheit betrifft. Wer das größere Sperrgebiet heute betreten will, muss sich um eine Genehmigung - Restricted Area Permit - bemühen, die vom Ministerium Bergbau und Energie ausgestellt wird. Die eigentliche Instanz für einen solches Permit ist jedoch die Abteilung für geschützte Ressourcen - Protected Ressources Unit, PRU -, die Büros in Oranjemund und Lüderitzbucht unterhält. Eine solche Genehmigung steht im Rahmen der gesamten Sicherheitsvorkehrungen nach dem Diamantgesetz. Bei Verstößen gegen das Gesetz wird die Genehmigung von der PRU entzogen, wodurch dann automatisch der Zutritt zum Sperrgebiet verwehrt wir.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen