Nach solch einem Jahr verlangt´s nach Einkehr

Die Zwei-Null-Zwei-Null, wenn Du das Jahr 2020 digital nachrechnen willst, wird als das Jahr der Maulbinde in die Geschichte eingehen. Der Karneval in Ovenduka war wegen Covid-Corona abgeschafft, aber dafür gab und gibt´s noch ständig Maskenball, Mummenschanz und Mumpitz. Es war auch das Jahr, in dem sich der Mensch ständig im Wechselbad zwischen Fäik-Niuhs, Wahlpropaganda, Aufklärung und dem eigenen Reim bewegen musste. Zwischen Euphorie, Phobie und Hysterie.

Wenn die Weltgesundheitsorganisation sich selbst widerspricht, ob Du nun den Lappie vor die Gusche binden sollst oder nich, musste am Ende eben doch Deinen eigenen Grips anstrengen und eine Wahl treffen. Wichtiger als Haarspalterei, was die Maulbinde denn bewirken und verhindern könnte, bleibt immer noch der eigene Lebensstil, der aber nur in einem Gefüge möglich is, wo genug Bewegungsraum zur alternativen Entscheidung besteht. Abgesicherte Existenzen haben deutlich mehr Optionen offen als Abhängige im Squattercamp, die von der Hand in den Mund und im feuergefährlichen Kochdunst der Nachbarschaft leben.

So isses an der Zeit, Tempo zu drosseln, das Jahr ausklingen zu lassen, innere Bestandsaufnahme vorzunehmen und die Freude zu teilen, dass nach heißen Monaten für weite Teile des Landes grad vor Weihnachten milder bis starker Regen träuft. Da möchte man Hand an den Pflug legen. Der Grantige sieht wieder Kans für Politik und Alltag, sieht nich nur schwarz.

Dezember treibt auf Neujahr zu

Der Tag, die Nacht verrinnt im Nu.

So mancher hofft auf Neubeginn,

Sucht und hofft auf neuen Sinn.

Die Zeit nimmt unbeirrten Lauf.

Halt an, besinn und trink ein´ drauf.