Nachruf auf Air Namibia
Der Untergang des Vorzeigefliegers Air Namibia, hervorgegangen aus Suidwes-Lugdiens und Namib Air, ist extrem zweischneidig. Die Auswirkungen rangieren von Erleichterung bis Schock, von traumatisiertem Arbeitsverlust bis zur bitteren Enttäuschung. Erleichterung stellt sich ein, dass nach chronischer Subvention bis auf elf Milliarden Nam-Dollar nicht noch mehr Steuergelder verbuttert werden, von Floskeln begleitet. Die Kabinettsentscheidung, die Gehälter der arbeitslosen Angestellten - wiederum durch Pump - ein Jahr lang weiter zu zahlen, ist immerhin eine humane Brücke.
Air Namibia hatte von der Flugsicherheit her einen guten Ruf. Bei Reparaturausfall war die Kommunikation des Managements mit den abgehängten Passagieren allerdings meist sehr schlecht. Mit erfahrenen Piloten haben die Maschinen danach flugtauglich wieder zuverlässig abgehoben. Mit Branding und Imagepflege haben die Flamingo-Flieger am blauen Himmel unter nationaler Flagge ein schickes Bild abgegeben. Reisende, durch miserable Kommunikation vergrämt, wurden durch das Namibia-Erlebnis häufig wieder umgestimmt. Die Sparte zufriedener Fluggäste hat Air Namibia gegen harsche Kritik sogar in Schutz genommen.
Der Hauptgrund für den Untergang? Einmal Ehrgeiz und Geltungsbedürfnis der Swapo-Regierung - koste es, was es wolle - einen National-Flieger zu betreiben. Das hat zu wiederholter politischer Einmischung geführt. Zweitens hat die Regierung als alleiniger Aktionär in politischer Verblendung dafür gesorgt, dass aus über einem Dutzend Generaldirektoren nicht mehr als zwei Geschäftsführer befugte Flugkaufleute waren. Selbige zwei haben Air Namibia vorübergehend sogar zum kostendeckenden Unternehmen gemacht. Die Qualifikation der anderen Geschäftsführer, darunter eine gut aussehende Grundschullehrerin, bestand darin, dass sie politisch handverlesen waren. Das hat der Partei gereicht. Von der technischen, internationalen, finanziellen Komplexität brauchten sie keine Ahnung haben.
Wen wundert´s? Aber dennoch schade.
Eberhard Hofmann
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Air Namibia hatte von der Flugsicherheit her einen guten Ruf. Bei Reparaturausfall war die Kommunikation des Managements mit den abgehängten Passagieren allerdings meist sehr schlecht. Mit erfahrenen Piloten haben die Maschinen danach flugtauglich wieder zuverlässig abgehoben. Mit Branding und Imagepflege haben die Flamingo-Flieger am blauen Himmel unter nationaler Flagge ein schickes Bild abgegeben. Reisende, durch miserable Kommunikation vergrämt, wurden durch das Namibia-Erlebnis häufig wieder umgestimmt. Die Sparte zufriedener Fluggäste hat Air Namibia gegen harsche Kritik sogar in Schutz genommen.
Der Hauptgrund für den Untergang? Einmal Ehrgeiz und Geltungsbedürfnis der Swapo-Regierung - koste es, was es wolle - einen National-Flieger zu betreiben. Das hat zu wiederholter politischer Einmischung geführt. Zweitens hat die Regierung als alleiniger Aktionär in politischer Verblendung dafür gesorgt, dass aus über einem Dutzend Generaldirektoren nicht mehr als zwei Geschäftsführer befugte Flugkaufleute waren. Selbige zwei haben Air Namibia vorübergehend sogar zum kostendeckenden Unternehmen gemacht. Die Qualifikation der anderen Geschäftsführer, darunter eine gut aussehende Grundschullehrerin, bestand darin, dass sie politisch handverlesen waren. Das hat der Partei gereicht. Von der technischen, internationalen, finanziellen Komplexität brauchten sie keine Ahnung haben.
Wen wundert´s? Aber dennoch schade.
Eberhard Hofmann
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Kommentar
Allgemeine Zeitung
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