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Nachtreten und Morddrohungen

Windhoek/Sydney - Jones machte den Nationaltrainer John Connolly für das überraschende Ausscheiden der "Wallabies" gegen den alten Rivalen England verantwortlich. Connolly hatte Jones vor zwei Jahren ersetzt, seitdem beharkten sich die beiden immer wieder in der Öffentlichkeit. Der Konflikt verschärfte sich, nachdem Jones einen Beratervertrag mit Südafrika für die diesjährige WM unterschrieben hatte.

In einem Interview mit der australischen Tageszeitung "Daily Telegraph" aus Sydney sagte Jones, entscheidend für die 10:12-Niederlage gegen England sei es gewesen, Sterling Mortlock anstelle von George Gregan zum Kapitän zu machen. "Es war ein Fehler, George nicht als Kapitän zu haben", sagte Jones. "Den Wallabies hat gegen England eine Führungspersönlichkeit gefehlt. Sie haben sich nie versammelt, um zu beraten, was zu tun ist. Dafür hat George immer gesorgt. Er wurde zuletzt kritisiert, manchmal zu recht, manchmal zu unrecht, aber an seiner Mannschaftsführung gab es nichts auszusetzen."

Laut Jones wollte Gregan Mortlocks Autorität auf dem Feld nicht untergraben. Jones will seine Aussagen aber nicht als Kritik an Mortlock verstanden wissen: "Er war mit der Situation nicht vertraut. Die K.o.-Spiele bei einer WM gehen um Leben und Tod, man kann sie nicht mit normalen Partien vergleichen. Es war nicht Stirlings Fehler, es lag an den Umständen."

Die Niederlage gegen England war das letzte Spiel der Wallabies unter John Connolly. Der australische Rugby-Verband hat eine weltweite Suche nach einem Nachfolger gestartet. Favorit auf den Trainerposten ist dabei Robbie Deans, Coach des neuseeländischen Erstligisten Canterbury Crusaders.

Der Internationale Rugby-Verband IRB hat auf Beleidigungen und Morddrohungen auf diversen Internetseiten gegen den Schiedsrichter Wayne Barnes reagiert. Barnes hatte die Viertelfinalpartie Frankreich gegen Neuseeland geleitet. Er hatte dem Neuseeländer Luke Barnes in einer entscheidenden Phase der Partie die Gelbe Karte gezeigt und einen unerlaubten Vorwärtspass, der zum entscheidenden Try zum 12:10 für die Franzosen führte, übersehen.

Paddy O'Brien, Schiedsrichterobmann des IRB und selbst Neuseeländer, verurteilte die Drohungen gegen Barnes. "Es ist eine Schande. Die Leute sollten erwachsen werden.", sagte O'Brien der BBC. "Ich habe Wayne persönlich zu seiner sehr guten Leistung gratuliert. Rugby wird von Menschen gespielt, und auch die Schiedsrichter sind nur Menschen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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