Nachwuchsliga beginnt
Black Africa und Jugendliga wollen zusammenarbeiten
Von Olaf Mueller
Windhoek
Vor dem offiziellen Auftakt der Saison 2018 hatten die Verantwortlichen und Macher der HopSol Youth Soccer League um Collin Benjamin, Harald Fülle und Dr. Robert Hopperdietzel die Medien am Dienstag eingeladen, um einen Ausblick zur kommende Fußball-Saison zu geben. Umso mehr verwunderte es den einen oder anderen, dass der Präsident des namibischen Premier-Liga-Klubs Black Africa, Ranga Haikali, zu dieser Pressekonferenz in den Räumlichkeiten der Namibischen Sportkommission (NSC) anwesend war – nicht ganz ohne Eigennutz, wie sich herausstellen sollte.
Ohne Umschweife eröffnete der Ligenkoordinator Fülle die Veranstaltung mit der protokollarischen Begrüßung und gab sogleich das Wort an das „Gesicht“ der HopSol-Jugendliga Benjamin weiter. Der 39-Jährige leitete den Ausblick zur Spielzeit 2018 mit einem kurzen persönlichen Rückblick ein, wie der Ex-Profi des Hamburger SV zum Fußball gekommen war, bevor er einige Zahlen und Fakten zur abgelaufenen Saison lieferte. „Wir wollten ein professionelles Konzept für den Nachwuchsfußball anbieten, dass dies gleich so einschlagen würde, damit hatten wir selber nicht gerechnet.“
In der Tat ist die Nachwuchsliga, die 2017 zum ersten Mal in der Khomas-Region ausgetragen wurde, eingeschlagen wie eine Bombe. Das bestätigt auch die Aussage von Fülle, der in einem Interview zum Ende der Spielzeit 2017 mit der AZ verriet, dass es Anfragen aus fast allen anderen Regionen des Landes an die Verantwortlichen der Jugendliga gebe.
Wie bereits Anfang des Jahres bekannt wurde, erweitert sich der Jugendligen-Betrieb auf die Erongo-Region. Sieben Klubs aus Walvis Bay und Swakopmund werden dort unter sich um die Titel in den verschiedenen Altersklassen (U9 bis U17) kämpfen. Nicht zuletzt wurde die Küsten-Region ausgewählt, weil es dort relativ verankerte Strukturen gibt und man mit George Engelbauer (Swakopmund Sport Club) einen erfahrenen Koordinator im Boot hat. Damit werden circa 2000 Nachwuchskicker unter dem Dach der HopSol Youth Soccer League vor das runde Leder treten.
Die Ausweitung auf die Erongo-Region geriet allerdings schnell zur Nebensache, als der namibische Vorzeigefußballer aus Windhoek Haikali ans Mikrofon bat. Dieser ließ durchblicken, dass Black Africa eine Einladung zu einem Nachwuchsturnier (Future Champions) der U17-Mannschaften in der Gauteng-Provinz, Südafrika erhalten hatte. Das Dilemma: Wie fast jeder Klub im namibischen Fußball-Oberhaus, hat auch Black Africa keine Nachwuchsabteilung.
Dennoch kam für den Funktionär eine Absage nicht in Frage. Die Lösung war schnell gefunden. „Mein erster Gedanke war, Collin zu kontaktieren und eine Partnerschaft anzustreben. Eine Absage zu dem Turnier wäre einer Absage an den Nachwuchs und somit auch an die Jugend der Nation gewesen“, so Haikali.
Neben Mannschaften wie Atlético Madrid (Spanien), dem FC Turin (Italien), dem FC Toronto (Kanada) und Klubs aus der ersten südafrikanischen Division (Orlando Pirates, Kaizer Chiefs) wird sich mit dem Black Africa HopSol Team nun auch eine namibisches Auswahl in der Geschichte des Traditionsturniers verewigen. Zum ersten Mal wurde dieser Wettbewerb im Jahr 2000 ausgetragen.
Ganz uneigennützig handeln Haikali und der Klub damit nicht. Nach den Statuten des Fußballweltverbandes FIFA muss jeder international gelistete Klub eine Nachwuchsabteilung oder Kooperation vorweisen können. Damit kommt Black Africa seiner Verpflichtung nach, setzt aber in erster Linie ein deutliches, politisches Zeichen Richtung hiesigem Verband. Dieser hatte der HopSol Youth Soccer League ein klare Absage erteilt und allen Spielern die sich in der Liga betätigen, von sämtlichen regionalen und nationalen Fördermaßnahmen ausgeschlossen.
Gleichzeitig hatte die NFA klar gemacht, dass der Verband für die Nachwuchsausbildung nicht zuständig sei. Die sei Aufgabe der Klubs. Neben dem Druck, den die NFA mit leicht erpresserischem Beigeschmack auf die jungen Spieler ausübt, entzieht sich der Verband seiner Verantwortung. Nachwuchsprogramme sind gelinde ausgedrückt zu teuer. „Entweder du spielst Premier League oder hast eine erfolgreiche Nachwuchsabteilung. Für beides reicht das Geld, das ausgeschüttet wird, nicht“, so Fülle in einem kurzen Gespräch nach der Konferenz.
Es ist zu erwarten, dass auch andere Klubs dem Beispiel folgen und es Black Africa gleichtun. Dies wird den Druck auf den Verband gewaltig erhöhen. Neben dem politischem Schauplatz, wird es auf den Rasenplätzen ab dem Wochenende wieder hoch hergehen. Informationen zu den Ligen, Spielzeiten und anderen Neuigkeiten können im Internet unter www.hopsolsoccer.org eingesehen werden.
Windhoek
Vor dem offiziellen Auftakt der Saison 2018 hatten die Verantwortlichen und Macher der HopSol Youth Soccer League um Collin Benjamin, Harald Fülle und Dr. Robert Hopperdietzel die Medien am Dienstag eingeladen, um einen Ausblick zur kommende Fußball-Saison zu geben. Umso mehr verwunderte es den einen oder anderen, dass der Präsident des namibischen Premier-Liga-Klubs Black Africa, Ranga Haikali, zu dieser Pressekonferenz in den Räumlichkeiten der Namibischen Sportkommission (NSC) anwesend war – nicht ganz ohne Eigennutz, wie sich herausstellen sollte.
Ohne Umschweife eröffnete der Ligenkoordinator Fülle die Veranstaltung mit der protokollarischen Begrüßung und gab sogleich das Wort an das „Gesicht“ der HopSol-Jugendliga Benjamin weiter. Der 39-Jährige leitete den Ausblick zur Spielzeit 2018 mit einem kurzen persönlichen Rückblick ein, wie der Ex-Profi des Hamburger SV zum Fußball gekommen war, bevor er einige Zahlen und Fakten zur abgelaufenen Saison lieferte. „Wir wollten ein professionelles Konzept für den Nachwuchsfußball anbieten, dass dies gleich so einschlagen würde, damit hatten wir selber nicht gerechnet.“
In der Tat ist die Nachwuchsliga, die 2017 zum ersten Mal in der Khomas-Region ausgetragen wurde, eingeschlagen wie eine Bombe. Das bestätigt auch die Aussage von Fülle, der in einem Interview zum Ende der Spielzeit 2017 mit der AZ verriet, dass es Anfragen aus fast allen anderen Regionen des Landes an die Verantwortlichen der Jugendliga gebe.
Wie bereits Anfang des Jahres bekannt wurde, erweitert sich der Jugendligen-Betrieb auf die Erongo-Region. Sieben Klubs aus Walvis Bay und Swakopmund werden dort unter sich um die Titel in den verschiedenen Altersklassen (U9 bis U17) kämpfen. Nicht zuletzt wurde die Küsten-Region ausgewählt, weil es dort relativ verankerte Strukturen gibt und man mit George Engelbauer (Swakopmund Sport Club) einen erfahrenen Koordinator im Boot hat. Damit werden circa 2000 Nachwuchskicker unter dem Dach der HopSol Youth Soccer League vor das runde Leder treten.
Die Ausweitung auf die Erongo-Region geriet allerdings schnell zur Nebensache, als der namibische Vorzeigefußballer aus Windhoek Haikali ans Mikrofon bat. Dieser ließ durchblicken, dass Black Africa eine Einladung zu einem Nachwuchsturnier (Future Champions) der U17-Mannschaften in der Gauteng-Provinz, Südafrika erhalten hatte. Das Dilemma: Wie fast jeder Klub im namibischen Fußball-Oberhaus, hat auch Black Africa keine Nachwuchsabteilung.
Dennoch kam für den Funktionär eine Absage nicht in Frage. Die Lösung war schnell gefunden. „Mein erster Gedanke war, Collin zu kontaktieren und eine Partnerschaft anzustreben. Eine Absage zu dem Turnier wäre einer Absage an den Nachwuchs und somit auch an die Jugend der Nation gewesen“, so Haikali.
Neben Mannschaften wie Atlético Madrid (Spanien), dem FC Turin (Italien), dem FC Toronto (Kanada) und Klubs aus der ersten südafrikanischen Division (Orlando Pirates, Kaizer Chiefs) wird sich mit dem Black Africa HopSol Team nun auch eine namibisches Auswahl in der Geschichte des Traditionsturniers verewigen. Zum ersten Mal wurde dieser Wettbewerb im Jahr 2000 ausgetragen.
Ganz uneigennützig handeln Haikali und der Klub damit nicht. Nach den Statuten des Fußballweltverbandes FIFA muss jeder international gelistete Klub eine Nachwuchsabteilung oder Kooperation vorweisen können. Damit kommt Black Africa seiner Verpflichtung nach, setzt aber in erster Linie ein deutliches, politisches Zeichen Richtung hiesigem Verband. Dieser hatte der HopSol Youth Soccer League ein klare Absage erteilt und allen Spielern die sich in der Liga betätigen, von sämtlichen regionalen und nationalen Fördermaßnahmen ausgeschlossen.
Gleichzeitig hatte die NFA klar gemacht, dass der Verband für die Nachwuchsausbildung nicht zuständig sei. Die sei Aufgabe der Klubs. Neben dem Druck, den die NFA mit leicht erpresserischem Beigeschmack auf die jungen Spieler ausübt, entzieht sich der Verband seiner Verantwortung. Nachwuchsprogramme sind gelinde ausgedrückt zu teuer. „Entweder du spielst Premier League oder hast eine erfolgreiche Nachwuchsabteilung. Für beides reicht das Geld, das ausgeschüttet wird, nicht“, so Fülle in einem kurzen Gespräch nach der Konferenz.
Es ist zu erwarten, dass auch andere Klubs dem Beispiel folgen und es Black Africa gleichtun. Dies wird den Druck auf den Verband gewaltig erhöhen. Neben dem politischem Schauplatz, wird es auf den Rasenplätzen ab dem Wochenende wieder hoch hergehen. Informationen zu den Ligen, Spielzeiten und anderen Neuigkeiten können im Internet unter www.hopsolsoccer.org eingesehen werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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