Nafwu zündelt wieder
Der Generalsekretär der Farmarbeitergewerkschaft Nafwu, Alfred Angula, hat Farmbesitzern "die sich nicht benehmen können" damit gedroht, ihr Land zu besetzen und sie "notfalls zum Teilen zu zwingen". "Das Konzept von willing seller willing buyer ist gescheitert", sagt er.
Windhoek - Angula war gestern auf der gemeinsamen Pressekonferenz der Nafwu mit Vertretern des Dachverbandes namibischer Gewerkschaften, Nunw, kaum zu stoppen. Für ihn sei die Zeit des Redens endgültig vorbei, stattdessen müsse endlich gehandelt werden: "Wir sind es leid, wie Klopapier benutzt und dann irgendwo entsorgt zu werden. Die Farmarbeiter sind für die Landbesitzer doch gar keine Menschen, sondern irgendein Werkzeug. Wir werden das mit allen MItteln beenden!" rief er, und rund 50 anwesende Gewerkschafter antwortetem mit einem lautstarken "Viva Nafwu!".
Bereits ab der kommenden Woche sollen laut Angula die ersten 15 Farmen von landlosen Farmarbeitern aufgesucht und deren Besitzer aufgefordert werden, ihr Land mit ihnen zu teilen. "Wir werden nichts beschädigen und auch keine Gewalt anwenden. Aber wir werden unseren Fall trotzdem mit aller Entschiedenheit vortragen. Während dieser Aktionen bitten wir die Polizei oder Soldaten, sich nicht einzumischen. Denn sie mischen sich ja auch nicht ein, wenn Farmarbeiter von ihrem Arbeitsplatz widerrechtlich vertrieben oder entlassen werden".
Um welche Farmen es sich dabei handeln soll, wollte Angula nicht sagen. Zu den Gründen, warum gerade diese Farmen von der Nafwu für eine Besetzung ausgewählt wurden, sagte er: "Das sind Farmer, die sich nicht benehmen können. Sie zahlen keine Mindestlöhne und sie vertreiben Farmarbeiter gnadenlos von ihrem Land, wenn sie sie nicht mehr brauchen können. Schauen sie doch selber, wie die Squatter in Katutura wachsen. Dahin werden Farmarbeiter entsorgt, wenn sie zu alt sind, oder nicht mehr genug Profit erbringen."
Mit den Aktionen wolle man die Regierung bei der Landumverteilung unterstützen und gleichzeitig deutlich machen, dass die Landreform gescheitert sei, bei der "jahrelang gar nichts passiert ist", so Angula. Unterstützt wurde er dabei von Evilastus Kaaronda, dem Vizegeneralsekretär der Nunw. Kaaronda sagte: "Wir geben hier einer Mitgliedsgewerkschaft der Nunw Unterstützung, deren Anliegen wir teilen. Denn wenn die Behandlung der Farmarbeiter auf diese Art weitergeht, wissen wir nicht, was wir tun werden. Das ist einfach nicht akzeptabel."
Hifikepunye Pohamba, Minister für Ländereien, Neusiedlung und Rehabilitierung gab sich zu den Äußerungen Angulas bedeckt und sagte auf Nachfrage der AZ: "Wir haben das Landreformprogramm gesetzlich genau geregelt. Ich sehe keinerlei Anlass, von diesen Gesetzen abzuweichen". Pohambas Staatsekretär Frans Tsheehama wurde noch deutlicher: "Die illegale Besetzung von Farmen ist sicher keine ,Unterstützung der Regierung`, wie Alfred Angula das behauptet. Sollten die Farmarbeiter das Gesetz herausfordern, wird das Gesetz entsprechend reagieren. Die Nafwu sollte das nicht provozieren." Ben Ulenga, der Präsident der oppositionellen CoD zeigte Verständnis für das Anliegen Angulas, lehne Selbstjustiz aber grundsätzlich ab: "Wir sind ebenfalls unzufrieden mit dem Verlauf der Landreform, denn sie kommt ja tatsächlich nur sehr langsam voran. Aber ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir die Landreform innerhalb des Gesetzes zu einem Erfolg führen können."
Windhoek - Angula war gestern auf der gemeinsamen Pressekonferenz der Nafwu mit Vertretern des Dachverbandes namibischer Gewerkschaften, Nunw, kaum zu stoppen. Für ihn sei die Zeit des Redens endgültig vorbei, stattdessen müsse endlich gehandelt werden: "Wir sind es leid, wie Klopapier benutzt und dann irgendwo entsorgt zu werden. Die Farmarbeiter sind für die Landbesitzer doch gar keine Menschen, sondern irgendein Werkzeug. Wir werden das mit allen MItteln beenden!" rief er, und rund 50 anwesende Gewerkschafter antwortetem mit einem lautstarken "Viva Nafwu!".
Bereits ab der kommenden Woche sollen laut Angula die ersten 15 Farmen von landlosen Farmarbeitern aufgesucht und deren Besitzer aufgefordert werden, ihr Land mit ihnen zu teilen. "Wir werden nichts beschädigen und auch keine Gewalt anwenden. Aber wir werden unseren Fall trotzdem mit aller Entschiedenheit vortragen. Während dieser Aktionen bitten wir die Polizei oder Soldaten, sich nicht einzumischen. Denn sie mischen sich ja auch nicht ein, wenn Farmarbeiter von ihrem Arbeitsplatz widerrechtlich vertrieben oder entlassen werden".
Um welche Farmen es sich dabei handeln soll, wollte Angula nicht sagen. Zu den Gründen, warum gerade diese Farmen von der Nafwu für eine Besetzung ausgewählt wurden, sagte er: "Das sind Farmer, die sich nicht benehmen können. Sie zahlen keine Mindestlöhne und sie vertreiben Farmarbeiter gnadenlos von ihrem Land, wenn sie sie nicht mehr brauchen können. Schauen sie doch selber, wie die Squatter in Katutura wachsen. Dahin werden Farmarbeiter entsorgt, wenn sie zu alt sind, oder nicht mehr genug Profit erbringen."
Mit den Aktionen wolle man die Regierung bei der Landumverteilung unterstützen und gleichzeitig deutlich machen, dass die Landreform gescheitert sei, bei der "jahrelang gar nichts passiert ist", so Angula. Unterstützt wurde er dabei von Evilastus Kaaronda, dem Vizegeneralsekretär der Nunw. Kaaronda sagte: "Wir geben hier einer Mitgliedsgewerkschaft der Nunw Unterstützung, deren Anliegen wir teilen. Denn wenn die Behandlung der Farmarbeiter auf diese Art weitergeht, wissen wir nicht, was wir tun werden. Das ist einfach nicht akzeptabel."
Hifikepunye Pohamba, Minister für Ländereien, Neusiedlung und Rehabilitierung gab sich zu den Äußerungen Angulas bedeckt und sagte auf Nachfrage der AZ: "Wir haben das Landreformprogramm gesetzlich genau geregelt. Ich sehe keinerlei Anlass, von diesen Gesetzen abzuweichen". Pohambas Staatsekretär Frans Tsheehama wurde noch deutlicher: "Die illegale Besetzung von Farmen ist sicher keine ,Unterstützung der Regierung`, wie Alfred Angula das behauptet. Sollten die Farmarbeiter das Gesetz herausfordern, wird das Gesetz entsprechend reagieren. Die Nafwu sollte das nicht provozieren." Ben Ulenga, der Präsident der oppositionellen CoD zeigte Verständnis für das Anliegen Angulas, lehne Selbstjustiz aber grundsätzlich ab: "Wir sind ebenfalls unzufrieden mit dem Verlauf der Landreform, denn sie kommt ja tatsächlich nur sehr langsam voran. Aber ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir die Landreform innerhalb des Gesetzes zu einem Erfolg führen können."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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