Naita Hishoono: "Ich möchte so alt werden wie ein Baum"
Naita Hishoono, geboren 1976 in Hwambo, Angola, wuchs als eines der sogenannten "DDR-Kinder Namibias" in Ostdeutschland auf. Sie ist Moderatorin im Deutschen Hörfunkprogramm der NBC (Namibian Broadcasting Corporation) und moderiert zudem die NBC-Fernsehsendung "Good Morning Namibia". Die Politikstudentin an der Universität von Namibia schauspielert leidenschaftlich gerne und wird oft als Moderatorin für gesellschaftliche Anlässe engagiert.
WAZon: Samstagabend: Wo trifft man Sie? Haben Sie Lieblings-Orte zum Ausgehen?
Hishoono: Ich gehe lieber am Freitag aus und dann chille ich mit meinen Freunden entweder im El Cubano, in Katutura oder am liebsten auf einer Privatparty. Auf Privatparties kann man sich halt genial bis in die Puppen amüsieren. Keiner wirft einen raus und zur Not kann man immer vor Ort pennen.
WAZon: Welches Buch lesen Sie gerade?
Hishoono: Ich lese meistens mehrere Bücher auf einmal. Momentan muss ich für das Uni-Examen büffeln, d.h. Politik-, Geschichts- und Englischbücher wälzen. Ansonsten lese ich gerade den Gedichtband des chilenischen Poeten Pablo Neruda. Neruda scheint die meiste Zeit unglücklich verliebt gewesen zu sein. Ich verstehe ihn nur zu gut.
WAZon: Wie schätzen Sie die namibische Kulturszene ein?
Hishoono: Ich bin ein absoluter Kulturfanatiker. Ich gehe gerne ins Theater, zu Konzerten, zu Ausstellungen und und und. Früher dachte ich immer: Die armen namibischen Künstler, keiner unterstützt sie. Aber seitdem ich gesehen habe, wie engagiert einige wenige Künstler wie etwa Imke Rust sind, ist mir klar geworden, dass viele Einheimische - vor allem Musiker - ihre Arbeit nicht allzu ernst nehmen. Wahrscheinlich nehmen sie uns als Publikum auch nicht ernst. Dass muss sich ändern.
WAZon: Kennen Sie schon Ihr nächstes Urlaubsziel?
Hishoono: Da ich fast jede großen Ferien nach Europa geflogen und sowieso in Europa aufgewachsen bin, will ich jetzt Afrika kennen lernen. Abgesehen von Südafrika kenne ich meinen Heimatkontinent überhaupt nicht. Jetzt möchte ich mein Geburtsland Angola entdecken. Im nächsten Jahr besuche ich meine Geburtstadt Hwambo. Danach ist Mosambik geplant. Ein Freund hat sich dort ein Stück Land gekauft und baut eine Lodge auf. Mein absolutes Traumzielland ist aber Äthiopien aufgrund der Jahrtausendalten Geschichte.
WAZon: Wenn Sie beruflich nicht das machen würden, was Sie jetzt tun, wären Sie...?
Hishoono: Schauspielerin oder Modedesignerin. Schon als Kind hatte ich eine Vorliebe für Farben und Stoffe. Ich wollte mich auch immer nach meiner eigenen Vorstellung kleiden und neu gekaufte Klamotten immer gleich umnähen. Leider habe ich nie eine eigene Nähmaschine besessen. Aber das ändert sich bald. Einen eigenen Stil zu haben, statt modisch gekleidet zu sein, ist für mich wichtig.
WAZon: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Hishoono: Ich würde gerne als Konfliktberaterin für die SADC-Staatengemeinschaft oder für die Afrikanische Union arbeiten.
In meinem Politikstudium werde ich mich in zwei Jahren auf Friedenslösung und Konfliktmanagement spezialisieren.
WAZon: Haben Sie einen Lieblingsplatz in Namibia oder Windhoek?
Hishoono: Am liebsten verbringe ich Zeit mit guten Freunden bei der Spitzkoppe, im Namib Naukluft Park oder beim Oanob-Damm bei Rehoboth. Ich liebe Wassersport wie z.B. Kanufahren und schwimme für mein Leben gern. Beides kann man beim Oanob-Damm richtig schön ausleben.
WAZon: Haben Sie Vorbilder?
Hishoono: Ich bewundere Menschen, die ihren eigenen Weg gehen und sich nicht reinreden lassen. Ich bewundere auch Leute, die sich für Menschenrechte einsetzen. Angesichts der Lage in Zimbabwe und anderen afrikanischen Staaten frage ich mich jeden Tag, was ich als Einzelne dagegen tun kann. Ich glaube einfach etwas mehr Mut aufbringen, wäre der Anfang. Ein weiterer Grund Politik zu studieren!
WAZon: Was war Ihre bisher größte Leistung?
Hishoono: Meine tägliche positive Lebenseinstellung.
WAZon: Und Ihr größter Flop?
Hishoono: Darüber möchte ich gar nicht reden, das ist mir zu peinlich.
WAZon: Was befindet sich auf Ihrem Nachttisch?
Hishoono: Eine wunderschöne Topfpflanze, die mir ein guter Freund beim Bio-Markt gekauft hat, der Gedichtband von Pablo Neruda und mein Wecker.
WAZon: Was fehlt Ihnen zum Glück?
Hishoono: Mehr Verständnis für Leute, die sich nicht für das Gute im Menschen und im Alltag einsetzen wollen. Zu akzeptieren, dass diese Menschen "Besseres" zu tun haben, fällt mir wirklich schwer.
WAZon: Wie alt möchten Sie werden?
Hishoono: Alt wie ein Baum.
WAZon: Möchten Sie unsterblich sein?
Hishoono: Ich glaube daran, dass wir immer wieder geboren werden.
WAZon: Welche lebende Person der Zeitgeschichte würden Sie gerne einmal treffen?
Hishoono: Sinead o' Connor. Sie ist eine meiner Lieblingssängerinnen und eine engagierte Menschenrechtsaktivistin.
WAZon: Und wen, der bereits gestorben ist, würden Sie gerne (wieder)sehen?
Hishoono: Jesus Christus und meine Großeltern mütterlicherseits. Ich habe sie nie kennen gelernt.
WAZon: Was soll Ihnen später einmal nachgesagt werden?
Hishoono: Die Leute sagen eh was sie wollen. Das soll auch so bleiben.
WAZon: Samstagabend: Wo trifft man Sie? Haben Sie Lieblings-Orte zum Ausgehen?
Hishoono: Ich gehe lieber am Freitag aus und dann chille ich mit meinen Freunden entweder im El Cubano, in Katutura oder am liebsten auf einer Privatparty. Auf Privatparties kann man sich halt genial bis in die Puppen amüsieren. Keiner wirft einen raus und zur Not kann man immer vor Ort pennen.
WAZon: Welches Buch lesen Sie gerade?
Hishoono: Ich lese meistens mehrere Bücher auf einmal. Momentan muss ich für das Uni-Examen büffeln, d.h. Politik-, Geschichts- und Englischbücher wälzen. Ansonsten lese ich gerade den Gedichtband des chilenischen Poeten Pablo Neruda. Neruda scheint die meiste Zeit unglücklich verliebt gewesen zu sein. Ich verstehe ihn nur zu gut.
WAZon: Wie schätzen Sie die namibische Kulturszene ein?
Hishoono: Ich bin ein absoluter Kulturfanatiker. Ich gehe gerne ins Theater, zu Konzerten, zu Ausstellungen und und und. Früher dachte ich immer: Die armen namibischen Künstler, keiner unterstützt sie. Aber seitdem ich gesehen habe, wie engagiert einige wenige Künstler wie etwa Imke Rust sind, ist mir klar geworden, dass viele Einheimische - vor allem Musiker - ihre Arbeit nicht allzu ernst nehmen. Wahrscheinlich nehmen sie uns als Publikum auch nicht ernst. Dass muss sich ändern.
WAZon: Kennen Sie schon Ihr nächstes Urlaubsziel?
Hishoono: Da ich fast jede großen Ferien nach Europa geflogen und sowieso in Europa aufgewachsen bin, will ich jetzt Afrika kennen lernen. Abgesehen von Südafrika kenne ich meinen Heimatkontinent überhaupt nicht. Jetzt möchte ich mein Geburtsland Angola entdecken. Im nächsten Jahr besuche ich meine Geburtstadt Hwambo. Danach ist Mosambik geplant. Ein Freund hat sich dort ein Stück Land gekauft und baut eine Lodge auf. Mein absolutes Traumzielland ist aber Äthiopien aufgrund der Jahrtausendalten Geschichte.
WAZon: Wenn Sie beruflich nicht das machen würden, was Sie jetzt tun, wären Sie...?
Hishoono: Schauspielerin oder Modedesignerin. Schon als Kind hatte ich eine Vorliebe für Farben und Stoffe. Ich wollte mich auch immer nach meiner eigenen Vorstellung kleiden und neu gekaufte Klamotten immer gleich umnähen. Leider habe ich nie eine eigene Nähmaschine besessen. Aber das ändert sich bald. Einen eigenen Stil zu haben, statt modisch gekleidet zu sein, ist für mich wichtig.
WAZon: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Hishoono: Ich würde gerne als Konfliktberaterin für die SADC-Staatengemeinschaft oder für die Afrikanische Union arbeiten.
In meinem Politikstudium werde ich mich in zwei Jahren auf Friedenslösung und Konfliktmanagement spezialisieren.
WAZon: Haben Sie einen Lieblingsplatz in Namibia oder Windhoek?
Hishoono: Am liebsten verbringe ich Zeit mit guten Freunden bei der Spitzkoppe, im Namib Naukluft Park oder beim Oanob-Damm bei Rehoboth. Ich liebe Wassersport wie z.B. Kanufahren und schwimme für mein Leben gern. Beides kann man beim Oanob-Damm richtig schön ausleben.
WAZon: Haben Sie Vorbilder?
Hishoono: Ich bewundere Menschen, die ihren eigenen Weg gehen und sich nicht reinreden lassen. Ich bewundere auch Leute, die sich für Menschenrechte einsetzen. Angesichts der Lage in Zimbabwe und anderen afrikanischen Staaten frage ich mich jeden Tag, was ich als Einzelne dagegen tun kann. Ich glaube einfach etwas mehr Mut aufbringen, wäre der Anfang. Ein weiterer Grund Politik zu studieren!
WAZon: Was war Ihre bisher größte Leistung?
Hishoono: Meine tägliche positive Lebenseinstellung.
WAZon: Und Ihr größter Flop?
Hishoono: Darüber möchte ich gar nicht reden, das ist mir zu peinlich.
WAZon: Was befindet sich auf Ihrem Nachttisch?
Hishoono: Eine wunderschöne Topfpflanze, die mir ein guter Freund beim Bio-Markt gekauft hat, der Gedichtband von Pablo Neruda und mein Wecker.
WAZon: Was fehlt Ihnen zum Glück?
Hishoono: Mehr Verständnis für Leute, die sich nicht für das Gute im Menschen und im Alltag einsetzen wollen. Zu akzeptieren, dass diese Menschen "Besseres" zu tun haben, fällt mir wirklich schwer.
WAZon: Wie alt möchten Sie werden?
Hishoono: Alt wie ein Baum.
WAZon: Möchten Sie unsterblich sein?
Hishoono: Ich glaube daran, dass wir immer wieder geboren werden.
WAZon: Welche lebende Person der Zeitgeschichte würden Sie gerne einmal treffen?
Hishoono: Sinead o' Connor. Sie ist eine meiner Lieblingssängerinnen und eine engagierte Menschenrechtsaktivistin.
WAZon: Und wen, der bereits gestorben ist, würden Sie gerne (wieder)sehen?
Hishoono: Jesus Christus und meine Großeltern mütterlicherseits. Ich habe sie nie kennen gelernt.
WAZon: Was soll Ihnen später einmal nachgesagt werden?
Hishoono: Die Leute sagen eh was sie wollen. Das soll auch so bleiben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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