Nakale: "Es war alles ganz anders"
Windhoek - Der wegen Korruption angeklagte ehemalige Staatsanwalt des Magistratsgerichts Outapi, Stanley Nakale (31), hat gestern im Obergericht seine Sicht der Geschehnisse dargelegt und eine deutlich von der Anklageschrift abweichende Geschichte präsentiert.
Nakale und zwei Gerichtsbedienstete aus Outapi, Kingsley Gwala (23) und Charmain Izaaks (37), sind wegen Korruption in vier Fällen, drei Fällen von Betrug, drei Fällen von Urkundenfälschung, drei Fällen von Täuschung sowie Widerstands gegen die Staatsgewalt angeklagt.
Sie sollen der Ehefrau des wegen Vergewaltigung und Inzests angeklagten Olavi Munkundi vorgegaukelt haben, ihr Mann komme gegen eine Kautionszahlung von N$ 7 000 auf freien Fuß. Das Geld war dann laut Anklage von der Ehefrau auf Gwalas Konto eingezahlt und an Nakale weitergegeben worden, während die Angeklagten bei der Polizei als Kautionsbetrag N$ 1 000 angegeben hatten, ohne dass das Gericht jemals wirklich Kaution gewährt hatte. Izaaks soll die Freilassung von Munkundi nachträglich in den Gerichtsprotokollen verzeichnet haben.
Nakale, der sich vor Gericht selbst verteidigt, wies jedoch gestern vor Richter Louis Muller jegliches Fehlverhalten von sich: Die Gewährung der Kaution und die Einzahlung von N$ 7 000 durch die Frau des Angeklagten auf das Konto von Gwala
"Geld war nicht für Kaution bestimmt"stünden nicht im Zusammenhang, so Nakale. Die Kaution habe er als Staatsanwalt nach Rücksprache mit Munkundis Verteidiger und der Magistratsrichterin angeordnet.
Dass das eingezahlte Geld auf Gwalas Konto von Munkundis Frau stamme, habe er zunächst nicht gewusst, so der ehemalige Staatsanwalt weiter. Einige Tage zuvor habe er einen Anruf von einem Freund erhalten, der Geld auf sein (Nakales) Konto einzahlen wollte, welches er selbst dann wiederum an einen anderen Freund des Anrufers weitergeben sollte.
Dieser habe das Geld benötigt, um ein Grundstück zu bezahlen. Da er selber kein Sparkonto habe, so Nakale, habe er seine Mitarbeiter gefragt, ob einer sein Konto für die Transaktion zur Verfügung stellen würde, woraufhin sich Gwala dazu bereit erklärt habe. Gwala habe das Geld später abgehoben und an Nakale übergeben, er selbst habe es dann in einem Umschlag an einem vereinbarten Treffpunkt übergeben.
Zahlungen, die er am gleichen Tag an seine Mutter und auf eines seiner Konten gemacht habe, hätten mit diesem Betrag nichts zu tun gehabt, führte Nakale weiter aus. Was er zu der Zeit noch nicht gewusst habe: Überweiser des Geldes sei die Frau von Munkundi gewesen. Nakale nutzte gestern zudem die Gelegenheit, sich bei seinen beiden Mitangeklagten zu entschuldigen.
Hätte er sie nicht um Hilfe gebeten, stünden sie jetzt nicht vor Gericht, äußerte er sichtlich reumütig. Gwala habe weder gewusst, woher das Geld gekommen noch für welchen Zweck es bestimmt gewesen sei. Dass Izaaks nachträglich Einträge in die Gerichtsakte hinsichtlich der Kaution für Munkundi gemacht habe, sei im Magistratsgericht Outapi gängige Praxis gewesen.
Hätte sie es nicht getan, so Nakale, hätte die Magistratsrichterin selber die Einträge hinzugefügt. Zu Beginn des Prozesses am Morgen musste sich Gwala zunächst erklären, warum er am Montag nicht vor Gericht erschienen war.
Er war erst am Montagabend nach Erlass eines Haftbefehls festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht worden. Gwala betonte, er habe nicht gewusst, dass sein Prozess schon am Montag beginne. Der sichtlich verärgerte Richter Louis Muller schenkte seinen Ausführungen und dem Gnadengesuch seiner Anwältin Marlene Dammert keinen Glauben: "Sie haben mit Ihrer Abwesenheit den gesamten Prozess durcheinander gebracht", so Muller.
"Das wird hier nicht toleriert. Ich werde Ihnen keine Kaution gewähren, Sie bleiben in Untersuchungshaft", entschied er und folgte damit einem Antrag von Staatsanwältin Sandra Miller. Der Prozess wird heute fortgesetzt, das Urteil wird Ende nächster Woche erwartet.
Nakale und zwei Gerichtsbedienstete aus Outapi, Kingsley Gwala (23) und Charmain Izaaks (37), sind wegen Korruption in vier Fällen, drei Fällen von Betrug, drei Fällen von Urkundenfälschung, drei Fällen von Täuschung sowie Widerstands gegen die Staatsgewalt angeklagt.
Sie sollen der Ehefrau des wegen Vergewaltigung und Inzests angeklagten Olavi Munkundi vorgegaukelt haben, ihr Mann komme gegen eine Kautionszahlung von N$ 7 000 auf freien Fuß. Das Geld war dann laut Anklage von der Ehefrau auf Gwalas Konto eingezahlt und an Nakale weitergegeben worden, während die Angeklagten bei der Polizei als Kautionsbetrag N$ 1 000 angegeben hatten, ohne dass das Gericht jemals wirklich Kaution gewährt hatte. Izaaks soll die Freilassung von Munkundi nachträglich in den Gerichtsprotokollen verzeichnet haben.
Nakale, der sich vor Gericht selbst verteidigt, wies jedoch gestern vor Richter Louis Muller jegliches Fehlverhalten von sich: Die Gewährung der Kaution und die Einzahlung von N$ 7 000 durch die Frau des Angeklagten auf das Konto von Gwala
"Geld war nicht für Kaution bestimmt"stünden nicht im Zusammenhang, so Nakale. Die Kaution habe er als Staatsanwalt nach Rücksprache mit Munkundis Verteidiger und der Magistratsrichterin angeordnet.
Dass das eingezahlte Geld auf Gwalas Konto von Munkundis Frau stamme, habe er zunächst nicht gewusst, so der ehemalige Staatsanwalt weiter. Einige Tage zuvor habe er einen Anruf von einem Freund erhalten, der Geld auf sein (Nakales) Konto einzahlen wollte, welches er selbst dann wiederum an einen anderen Freund des Anrufers weitergeben sollte.
Dieser habe das Geld benötigt, um ein Grundstück zu bezahlen. Da er selber kein Sparkonto habe, so Nakale, habe er seine Mitarbeiter gefragt, ob einer sein Konto für die Transaktion zur Verfügung stellen würde, woraufhin sich Gwala dazu bereit erklärt habe. Gwala habe das Geld später abgehoben und an Nakale übergeben, er selbst habe es dann in einem Umschlag an einem vereinbarten Treffpunkt übergeben.
Zahlungen, die er am gleichen Tag an seine Mutter und auf eines seiner Konten gemacht habe, hätten mit diesem Betrag nichts zu tun gehabt, führte Nakale weiter aus. Was er zu der Zeit noch nicht gewusst habe: Überweiser des Geldes sei die Frau von Munkundi gewesen. Nakale nutzte gestern zudem die Gelegenheit, sich bei seinen beiden Mitangeklagten zu entschuldigen.
Hätte er sie nicht um Hilfe gebeten, stünden sie jetzt nicht vor Gericht, äußerte er sichtlich reumütig. Gwala habe weder gewusst, woher das Geld gekommen noch für welchen Zweck es bestimmt gewesen sei. Dass Izaaks nachträglich Einträge in die Gerichtsakte hinsichtlich der Kaution für Munkundi gemacht habe, sei im Magistratsgericht Outapi gängige Praxis gewesen.
Hätte sie es nicht getan, so Nakale, hätte die Magistratsrichterin selber die Einträge hinzugefügt. Zu Beginn des Prozesses am Morgen musste sich Gwala zunächst erklären, warum er am Montag nicht vor Gericht erschienen war.
Er war erst am Montagabend nach Erlass eines Haftbefehls festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht worden. Gwala betonte, er habe nicht gewusst, dass sein Prozess schon am Montag beginne. Der sichtlich verärgerte Richter Louis Muller schenkte seinen Ausführungen und dem Gnadengesuch seiner Anwältin Marlene Dammert keinen Glauben: "Sie haben mit Ihrer Abwesenheit den gesamten Prozess durcheinander gebracht", so Muller.
"Das wird hier nicht toleriert. Ich werde Ihnen keine Kaution gewähren, Sie bleiben in Untersuchungshaft", entschied er und folgte damit einem Antrag von Staatsanwältin Sandra Miller. Der Prozess wird heute fortgesetzt, das Urteil wird Ende nächster Woche erwartet.
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Allgemeine Zeitung
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