Namdeb glänzt mit großen Produktionssprüngen
Trotz wechselkursbedingter Schwierigkeiten hat das Regierungs-De-Beers-Gemeinschaftsunternehmen Namdeb im vergangenen Dezember abgelaufenen Finanzjahr einen Nettogewinn von 205 Millionen Namibia-Dollar erwirtschaftet. Dieses glänzende Ergebnis hat der Diamantenkonzern vor allem auf Grund großer Produktionssprünge erzielt.
Obwohl ein festerer Karatpreis für Namdeb-Diamanten sowie stärkere Verkaufszahlen maßgeblich zu dem Überschuss beigetragen haben, ist die Produktionssteigerung um 28 Prozent auf 1,9 Millionen Karat der wohl positivste Aspekt der aktuellen Jahresbilanz.
Auf Förderungsebene hat besonders das Partnerunternehmen De Beers Marine Namibia für Namdeb gute Dienste geleistet. De Beers Marine Namibia setzt zurzeit fünf Minenschiffe im Atlantik-1-Lizenzgebiet vor der Südküste Namibias ein. Diese mit Tauch- und Schürfrobotern ausgestatteten Schiffe haben im vergangenen Jahr insgesamt 840000 Karat Diamanten gefördert - also 44 Prozent der Gesamtproduktion von Namdeb. Dieser Trend wird sich wohl auch in der Zukunft fortsetzen, weil sich die Diamantenvorkommen an Land, vor allem in der von Oranjemund bis Lüderitz reichenden Diamond Area One, dem Ende neigen.
Der Einsatz von Minenschiffen stellt derzeit den wohl zukunftsträchtigsten Zweig des modernen Diamantenabbaus dar. Er ist jedoch nicht ohne Risiko. So wurde beispielsweise der ehemalige Namdeb-Konkurrent Namco vor einigen Jahren liquidiert, nachdem ein Schürfroboter auf dem Meeresgrund beschädigt wurde. Der hieraus resultierende Produktionsausfall schnürte den Barmittelzufluss (Cash Flow) von Namco derart ab, dass das Unternehmen in die Knie gezwungen wurde.
De Beers Marine gilt als weltweiter Marktführer, was den so genannten Offshore-Diamantenabbau betrifft. Der aktuellen Jahresbilanz von Namdeb zufolge hat De Beers Marine Namibia im vergangenen Geschäftsjahr rund 200 Millionen Namibia-Dollar in Explorationsprojekte investiert, "um neue Horizonte im Offshore-Bereich zu erschließen". Unter anderem werde geplant, künftig diamanthaltiges Geröll vom Meersboden an Land zu pumpen, wo dieses mit konventionellen Sortiermethoden nach Edelsteinen untersucht werden soll. Namdeb erhofft sich von dieser Initiative den längerfristigen Erhalt etablierter Produktionsstandorte und Arbeitsplätze an Land.
Die zweitmeisten Diamanten (727864 Karat) hat Namdeb im vergangenen Jahr in der Minig Area One, dem westlichen Rand des so genannten Sperrgebiets im Südwesten Namibias, gefördert. Trotz schwindender Ressourcen in diesem Abschnitt, der seit 1930 das Produktionsrückgrat von Namdeb und dem Vorgängerunternehmen CDM war, ist das Produktionsziel für 2004 um 13,3 Prozent übertroffen worden. Namdeb lässt jedoch im Jahresbericht keinen Zweifel daran, "dass die Produktion auf Grund sich zu Ende neigender Ressourcen in den kommenden Jahren zurückgefahren wird". Dieser Trend - weg von arbeitsintensiven herkömmlichen Produktionsmehoden auf Land, hin zur technologiegestützten Förderung von Diamanten auf See - bedroht neben Arbeitsplätzen vor allem auch die Zukunft von Oranjemund. Der an der Südgrenze des Sperrgebiets gelegene und von Namdeb de facto kontrollierte Minenort soll nun verstärkt auf eine selbstständige Zukunft vorbereitet werden. Hierzu sollen in Oranjemund der Privatbesitz erweitert, eine eigene Stadtverwaltung eingesetzt und neue Wirtschaftszweige, zum Beispiel im Tourismus und in der Aquakultur erschlossen werden.
Bei Elizabeth Bay südlich von Lüderitz wurden 2004 rund 155000 Karat gewonnen, nachdem ursprüngliche Produktionsziele auf Grund technischer Probleme nach unten revidiert werden mussten. Inzwischen wurden die Produktionsanlagen der Mine ausgebaut und Namdeb geht davon aus, dass die Lebensdauer von Elizabeth Bay noch sechs bis zehn Jahre beträgt.
Obwohl die Lebensdauer gegenwärtiger Abbauprojekte in den Konzessionen entlang des Oranje-Grenzflusses auf fünf Jahre geschätzt wird, ist Namdeb zuversichtlich, "dass hier noch einiges zu holen ist". Das Unternehmen sei überzeugt davon, dass an den Standorten Arisdrift, Auchas Lower, Auchas, Obib und Sendelingsdrift noch gutes Diamanten-Potenzial vorhanden ist, so der Jahresbericht. Insgesamt wurden bei den Minen entlang des Oranje im vergangenen Jahr 103547 Karat gefördert. Private Zulieferer, zumeist Taucher und Privatschiffe die von Namdeb unter Vertrag genommen werden, haben 23546 Karat produziert.
Der Juli 2004 war nach Angaben des Unternehmens der produktivste Monat in der Geschichte von Namdeb. Der "Triumph", 220000 Karat Diamanten in einem Monat zu produzieren, sei ein Beweis für die Effizienz aller Namdeb-Mitarbeiter - an Land und auf See.
Diamanten bleiben das wichtigste Exportgut der namibischen Wirtschaft. Jüngsten Statistiken zufolge bezieht der Staat rund ein Drittel seiner Deviseneinnahmen und sieben Prozent seiner Gesamteinnahmen aus dem Export dieser Edelsteine. Diamanten aus Namibia sind vor allem auf Grund ihrer guten Qualität als Schmucksteine in den USA sowie in Ostasien begehrt.
Obwohl ein festerer Karatpreis für Namdeb-Diamanten sowie stärkere Verkaufszahlen maßgeblich zu dem Überschuss beigetragen haben, ist die Produktionssteigerung um 28 Prozent auf 1,9 Millionen Karat der wohl positivste Aspekt der aktuellen Jahresbilanz.
Auf Förderungsebene hat besonders das Partnerunternehmen De Beers Marine Namibia für Namdeb gute Dienste geleistet. De Beers Marine Namibia setzt zurzeit fünf Minenschiffe im Atlantik-1-Lizenzgebiet vor der Südküste Namibias ein. Diese mit Tauch- und Schürfrobotern ausgestatteten Schiffe haben im vergangenen Jahr insgesamt 840000 Karat Diamanten gefördert - also 44 Prozent der Gesamtproduktion von Namdeb. Dieser Trend wird sich wohl auch in der Zukunft fortsetzen, weil sich die Diamantenvorkommen an Land, vor allem in der von Oranjemund bis Lüderitz reichenden Diamond Area One, dem Ende neigen.
Der Einsatz von Minenschiffen stellt derzeit den wohl zukunftsträchtigsten Zweig des modernen Diamantenabbaus dar. Er ist jedoch nicht ohne Risiko. So wurde beispielsweise der ehemalige Namdeb-Konkurrent Namco vor einigen Jahren liquidiert, nachdem ein Schürfroboter auf dem Meeresgrund beschädigt wurde. Der hieraus resultierende Produktionsausfall schnürte den Barmittelzufluss (Cash Flow) von Namco derart ab, dass das Unternehmen in die Knie gezwungen wurde.
De Beers Marine gilt als weltweiter Marktführer, was den so genannten Offshore-Diamantenabbau betrifft. Der aktuellen Jahresbilanz von Namdeb zufolge hat De Beers Marine Namibia im vergangenen Geschäftsjahr rund 200 Millionen Namibia-Dollar in Explorationsprojekte investiert, "um neue Horizonte im Offshore-Bereich zu erschließen". Unter anderem werde geplant, künftig diamanthaltiges Geröll vom Meersboden an Land zu pumpen, wo dieses mit konventionellen Sortiermethoden nach Edelsteinen untersucht werden soll. Namdeb erhofft sich von dieser Initiative den längerfristigen Erhalt etablierter Produktionsstandorte und Arbeitsplätze an Land.
Die zweitmeisten Diamanten (727864 Karat) hat Namdeb im vergangenen Jahr in der Minig Area One, dem westlichen Rand des so genannten Sperrgebiets im Südwesten Namibias, gefördert. Trotz schwindender Ressourcen in diesem Abschnitt, der seit 1930 das Produktionsrückgrat von Namdeb und dem Vorgängerunternehmen CDM war, ist das Produktionsziel für 2004 um 13,3 Prozent übertroffen worden. Namdeb lässt jedoch im Jahresbericht keinen Zweifel daran, "dass die Produktion auf Grund sich zu Ende neigender Ressourcen in den kommenden Jahren zurückgefahren wird". Dieser Trend - weg von arbeitsintensiven herkömmlichen Produktionsmehoden auf Land, hin zur technologiegestützten Förderung von Diamanten auf See - bedroht neben Arbeitsplätzen vor allem auch die Zukunft von Oranjemund. Der an der Südgrenze des Sperrgebiets gelegene und von Namdeb de facto kontrollierte Minenort soll nun verstärkt auf eine selbstständige Zukunft vorbereitet werden. Hierzu sollen in Oranjemund der Privatbesitz erweitert, eine eigene Stadtverwaltung eingesetzt und neue Wirtschaftszweige, zum Beispiel im Tourismus und in der Aquakultur erschlossen werden.
Bei Elizabeth Bay südlich von Lüderitz wurden 2004 rund 155000 Karat gewonnen, nachdem ursprüngliche Produktionsziele auf Grund technischer Probleme nach unten revidiert werden mussten. Inzwischen wurden die Produktionsanlagen der Mine ausgebaut und Namdeb geht davon aus, dass die Lebensdauer von Elizabeth Bay noch sechs bis zehn Jahre beträgt.
Obwohl die Lebensdauer gegenwärtiger Abbauprojekte in den Konzessionen entlang des Oranje-Grenzflusses auf fünf Jahre geschätzt wird, ist Namdeb zuversichtlich, "dass hier noch einiges zu holen ist". Das Unternehmen sei überzeugt davon, dass an den Standorten Arisdrift, Auchas Lower, Auchas, Obib und Sendelingsdrift noch gutes Diamanten-Potenzial vorhanden ist, so der Jahresbericht. Insgesamt wurden bei den Minen entlang des Oranje im vergangenen Jahr 103547 Karat gefördert. Private Zulieferer, zumeist Taucher und Privatschiffe die von Namdeb unter Vertrag genommen werden, haben 23546 Karat produziert.
Der Juli 2004 war nach Angaben des Unternehmens der produktivste Monat in der Geschichte von Namdeb. Der "Triumph", 220000 Karat Diamanten in einem Monat zu produzieren, sei ein Beweis für die Effizienz aller Namdeb-Mitarbeiter - an Land und auf See.
Diamanten bleiben das wichtigste Exportgut der namibischen Wirtschaft. Jüngsten Statistiken zufolge bezieht der Staat rund ein Drittel seiner Deviseneinnahmen und sieben Prozent seiner Gesamteinnahmen aus dem Export dieser Edelsteine. Diamanten aus Namibia sind vor allem auf Grund ihrer guten Qualität als Schmucksteine in den USA sowie in Ostasien begehrt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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