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Namib-Dünenmeer wird ein Welterbe

Das ist die Nachricht des Jahres, eine ganz große Sache“, freute sich der Wüstenökologe Dr. Joh Henschel gestern im AZ-Gespräch. Die Euphorie ausgelöst hat Dr. Eugene Marais, Chefkurator des Nationalmuseums Namibia, gestern Nachmittag mit einer E-Mail aus Phnom Penh/Kambodscha, wo das Weltkulturerbe-Komitee der UNESCO seit 16. Juni tagt und Namibias Antrag auf der Tagesordnung behandelt (AZ berichtete). „Morgen, am 21. Juni, um 4 Uhr namibischer Zeit sollte das Namib-Dünenmeer als Teil des Namib-Naukluft-Parks als Welterbe aufgenommen werden“, schrieb Marais aus der Hauptstadt des asiatischen Landes. In Windhoek zeigte sich Dr. Marius Kudumo, Generalsekretär der namibischen Kommission für die UNESCO, auf AZ-Nachfrage „sehr aufgeregt“. Die Aufnahme des Namib-Dünenmeeres in die Welterbe-Liste sei „keine Formalie“, sondern das Ergebnis eines Prozesses mit mehreren Stufen, der erst mit der Entscheidung des Komitees einen Abschluss finde. „Die Qualität des Dossiers war sehr stark“, schätzte Kudumo ein. Seinen Angaben zufolge gibt es für die Anerkennung eines Welterbes folgendes Hauptkriterium: den „herausragenden unversellen Wert“ bzw. die „Einzigartigkeit in der Welt“. Die Anerkennung des Namib-Dünenmeeres als UNESCO-Welterbe sei ein „Meilenstein für den Umweltschutz in Namibia“, erklärte Viviane Kinyaga, Direktorin der Wüstenforschungsstiftung von Namibia (DRFN). „Das Namib-Dünenmeer beherbergt einige von Namibias einzigartigen endemischen Spezien und ich bin total glücklich, weil diese Deklaration den Schutz unseres fragilen Ökosystems unterstützen wird“, führte sie aus. Wüstenökologe Henschel ergänzte, dass kein Gebiet in Namibia so viele endemische Arten aufweise wie das Dünenmeer. So gebe es in der Namib über 300 Toktokkiearten, erklärte er bereits zuvor. Im Jahr 2009, als Henschel noch Direktor der Wüstenforschungsstation Gobabeb war, hat er nach eigenen Angaben den Welterbe-Prozess initiiert. Damals habe es ein Gespräche mit UNESCO-Repräsentanten gegeben, ein Jahr später sei ein Vertrag zur Bewerbung Namibias unterzeichnet worden. „Auslöser war der damalige Uranrausch, auch in der Wüste stand man kurz vor Prospektierarbeiten“, erklärte der Experte seine Intention. Mit dem Weltnaturerbe-Status werde „die Biodiversität des Dünenmeeres geschützt“ und die Regierung verpflichte sich, dass in diesem Gebiet kein Bergbau stattfindet und andere Aktivitäten streng limitiert und überwacht werden. UNESCO-Experte Kudumo bestätigte, dass Bergbauaktivitäten in einem Welterbe-Areal „nicht gestattet“ seien, es sei denn es gebe eine Ausnahmegenehmigung, über die nicht nur die namibische Regierung, sondern auch die UNESCO zu entscheiden habe. Es bestünden zwar einige Lizenzen für das Dünenmeer-Gebiet, aber die würden nicht erneuert, so Kudumo. Er selbst erwartet von der Anerkennung viel Publizität. „Viele Menschen wissen dann davon und werden es besuchen wollen. Das fördert den Tourismus und wiederum Arbeitsplätze“, sagte er mit Verweis auf Erfahrungen mit dem 2007 als Weltkulturerbe anerkannten Gebiet von Twyfelfontein (Felszeichnungen und -gravuren). Allerdings bringe der Status auch Verpflichtungen mit sich. „Man erwartet von uns, dass wir das Areal ordentlich verwalten.“ Dafür seien das Umweltministerium und der Denkmalrat verantwortlich, so Kudumo. Das koste zwar Geld, aber die UNESCO unterstütze auf Antrag auch bestimmte Projekte, führte er aus. Überdies gebe die UNESCO Hilfe mit Know-how, dem Aufstellen von Konzepten usw. Aus touristischer Sicht ließe sich aus einem Weltnaturerbe auf jeden Fall „Kapital schlagen“, meinte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes HAN, auf AZ-Nachfrage. „Es ist wunderschön und man kann es nicht kopieren“, resümierte sie. Von Stefan Fischer Windhoek/Phnom Penh

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Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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