Namibia auf Augenhöhe mit China
Bilaterale Beziehung soll strategisch-allumfassende Partnerschaft werden
Von Frank Steffen, Windhoek
Genau eine Woche lang besuchte der namibische Präsident, Hage Geingob, mit einer 80-köpfigen Delegation, worunter mehr als 70 Geschäftsleute, die Volksrepublik China und wurde in dieser Zeit, laut Mitteilung des Präsidentenbüros, von dem gerade unlängst zum chinesischen Präsidenten auf Lebenszeit ernannten Xi Jinping aufs herzlichste empfangen (AZ berichtete).
Bereits vor der Abreise Geingobs wurden Gerüchte laut - und diese verstärkten sich nach dem Osterwochenende -, dass Geingob sich nicht nur zu Privatgesprächen mit Xi getroffen habe, sondern auch ein neues Abkommen unterzeichnet habe, wodurch Namibia etliche Milliarden als Darlehen zur Verfügung gestellt werden sollen. Dabei kamen einige Mitglieder der Presse sowie anderweitig mit Mitgliedern der Delegation in Verbindung stehende Beamte und Geschäftsleute immer wieder auf die 7 Milliarden N$ zu sprechen, die für die Entwicklung und den Ausbau des Hosea Kutako-Flughafens benötigt werden. Der an eine chinesische Baufirma vergebene Auftrag war zuletzt von der namibischen Regierung aufgrund von Korruptionsverdacht einerseits und Geldmangel andererseits zurückgezogen worden.
Gestern versuchte Finanzminister Calle Schlettwein etwas Ruhe zu schaffen, indem er in einer schriftlichen Mitteilung bekanntgab: „Bisher wurde nur ein Grundsatz unterhandelt und kein neues Abkommen unterzeichnet.“ Dies entspricht prinzipiell einer Feststellung Geingobs während eines Treffens mit prominenten Mitgliedern der Handelskammer in Schanghai. Geingob hatte den Regierungs- und Geschäftsleuten unter anderem die Wirtschaftsvorzüge Namibias als „befriedetes Land, mit einer unabhängigen Justiz, die dem Investoren Schutz bietet“ angepriesen.
Schlettwein betont in seinem Communiqué (das er auch auf Facebook publizierte), dass Namibias Wirtschaft dringend einer Diversifizierung und eines Wachstums bedarf, wobei das Land China - als zweitgrößte Wirtschaftsmacht - Namibia nicht nur als Abnehmer von Produkten und Dienstleistungen zur Verfügung stehe, sondern auch die Entwicklung Namibias durch Fachwissen, Technologie und Kapitalinvestitionen vorantreiben könne. „Wir sind übereingekommen, dass Namibia durch eine vertiefte Finanzkooperation zugunsten der Industrialisierung, Diversifizierung und Infrastruktur-Entwicklung, insbesondere was das Wissenstransfer und Kompetenzen auf landwirtschaftlicher Ebene sowie Technologien anbetrifft, viel zu gewinnen hat“, so Schlettwein.
Geingob wies in Schanghai darauf hin, dass er erfreut sei von Xi als Freund empfangen worden zu sein und den neuen Status Namibias als „allumfassender strategischer Partner“ als Ehre empfinde. Namibia habe unter der Einschätzung der Weltbank zu leiden, die Namibia nicht als Entwicklungsland anerkenne, wodurch Entwicklungshilfe ausbleibt. Es sei allerdings wichtig, dass beide Partner auf Augenhöhe unterhandeln und aus allen Abkommen profitierten.
Während sich Schlettwein in seiner Mitteilung über die Möglichkeit neuer und verbilligter Finanzinstrumente freut, scheinen die Kommentatoren auf seiner Facebook-Seite nicht alle diese Freude zu teilen. So wird er wiederholt inbrünstig vor China und seinen Handelspraktiken gewarnt, während Mancher China einfach als unglaubwürdige und selbstbedachte Großmacht fürchtet.
Das Präsidentenbüro will in den kommenden Tagen die Öffentlichkeit näher über den „erfolgreichen Besuch“ und neue Abkommen informieren.
Genau eine Woche lang besuchte der namibische Präsident, Hage Geingob, mit einer 80-köpfigen Delegation, worunter mehr als 70 Geschäftsleute, die Volksrepublik China und wurde in dieser Zeit, laut Mitteilung des Präsidentenbüros, von dem gerade unlängst zum chinesischen Präsidenten auf Lebenszeit ernannten Xi Jinping aufs herzlichste empfangen (AZ berichtete).
Bereits vor der Abreise Geingobs wurden Gerüchte laut - und diese verstärkten sich nach dem Osterwochenende -, dass Geingob sich nicht nur zu Privatgesprächen mit Xi getroffen habe, sondern auch ein neues Abkommen unterzeichnet habe, wodurch Namibia etliche Milliarden als Darlehen zur Verfügung gestellt werden sollen. Dabei kamen einige Mitglieder der Presse sowie anderweitig mit Mitgliedern der Delegation in Verbindung stehende Beamte und Geschäftsleute immer wieder auf die 7 Milliarden N$ zu sprechen, die für die Entwicklung und den Ausbau des Hosea Kutako-Flughafens benötigt werden. Der an eine chinesische Baufirma vergebene Auftrag war zuletzt von der namibischen Regierung aufgrund von Korruptionsverdacht einerseits und Geldmangel andererseits zurückgezogen worden.
Gestern versuchte Finanzminister Calle Schlettwein etwas Ruhe zu schaffen, indem er in einer schriftlichen Mitteilung bekanntgab: „Bisher wurde nur ein Grundsatz unterhandelt und kein neues Abkommen unterzeichnet.“ Dies entspricht prinzipiell einer Feststellung Geingobs während eines Treffens mit prominenten Mitgliedern der Handelskammer in Schanghai. Geingob hatte den Regierungs- und Geschäftsleuten unter anderem die Wirtschaftsvorzüge Namibias als „befriedetes Land, mit einer unabhängigen Justiz, die dem Investoren Schutz bietet“ angepriesen.
Schlettwein betont in seinem Communiqué (das er auch auf Facebook publizierte), dass Namibias Wirtschaft dringend einer Diversifizierung und eines Wachstums bedarf, wobei das Land China - als zweitgrößte Wirtschaftsmacht - Namibia nicht nur als Abnehmer von Produkten und Dienstleistungen zur Verfügung stehe, sondern auch die Entwicklung Namibias durch Fachwissen, Technologie und Kapitalinvestitionen vorantreiben könne. „Wir sind übereingekommen, dass Namibia durch eine vertiefte Finanzkooperation zugunsten der Industrialisierung, Diversifizierung und Infrastruktur-Entwicklung, insbesondere was das Wissenstransfer und Kompetenzen auf landwirtschaftlicher Ebene sowie Technologien anbetrifft, viel zu gewinnen hat“, so Schlettwein.
Geingob wies in Schanghai darauf hin, dass er erfreut sei von Xi als Freund empfangen worden zu sein und den neuen Status Namibias als „allumfassender strategischer Partner“ als Ehre empfinde. Namibia habe unter der Einschätzung der Weltbank zu leiden, die Namibia nicht als Entwicklungsland anerkenne, wodurch Entwicklungshilfe ausbleibt. Es sei allerdings wichtig, dass beide Partner auf Augenhöhe unterhandeln und aus allen Abkommen profitierten.
Während sich Schlettwein in seiner Mitteilung über die Möglichkeit neuer und verbilligter Finanzinstrumente freut, scheinen die Kommentatoren auf seiner Facebook-Seite nicht alle diese Freude zu teilen. So wird er wiederholt inbrünstig vor China und seinen Handelspraktiken gewarnt, während Mancher China einfach als unglaubwürdige und selbstbedachte Großmacht fürchtet.
Das Präsidentenbüro will in den kommenden Tagen die Öffentlichkeit näher über den „erfolgreichen Besuch“ und neue Abkommen informieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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