Namibia bleibt im Trend - so erlebten die Aussteller die ITB 2008
Rund 25 Aussteller aus Namibia präsentierten sich vergangene Woche auf dieser größten Reisemesse der Welt an einem Gemeinschaftsstand in der Afrika-Halle. Organisiert wurde dieser vom Namibischen Tourismusrat (NTB), das Motto lautete "Namibia - Luxus der Weite". Im AZ-Gespräch berichteten Aussteller und Namibia-Kenner über ihre Eindrücke und Erfahrungen sowie zogen ihr Fazit.
Leon Jooste, Vize-Tourismusminister: "Ich war bisher nur auf der World Travel Market (WTM) in London, aber die ITB ist einfach großartig. Ich schätze die Qualität sehr, mit der wir uns hier präsentieren. Der Stand ist super und die Aussteller sowie der NTB geben sich große Mühe. Beeindruckt bin ich auch von den vielen Fachveranstaltungen und Seminaren, zum Beispiel über Luxusreisen. Es ist toll zu sehen, dass wir diese Anforderungen mit unserem einzigartigen Produkt leicht erfüllen können. Die Zukunft des namibischen Tourismus wird unglaublich sein."
Maureen Posthuma, Leiterin des NTB-Büros in Frankfurt/M.: "Ich habe sehr positive Reaktionen von Veranstaltern bekommen. Die Zukunftsprognose deutet zwar auf Wachstum hin, aber wir müssen uns darauf einstellen, dass es nicht so groß und schnell ausfällt wie bisher. Eine neue Entwicklung war, dass wir diesmal von deutschen Politikern aufgesucht wurden, nämlich von Vertretern der Fraktionen CDU/CSU und FDP. Dadurch findet mehr Austausch zwischen Politik und Tourismus statt. Außerdem haben wir eine Kooperation mit der Fluggesellschaft South African Airways (SAA) auf den Weg gebracht, denn wir ziehen bei der Vermarktung der Region an einem Strang. Bei einer Vermarktung in Österreich können wir erstmals die Vertriebskanäle von SAA nutzen."Michael Iwanowski, Iwanowski's Reisen, Dormagen: "Ich habe weniger Besucher auf der ITB wahrgenommen. Den allgemeinen Trend in Namibia zum gehobenen Markt kann ich anhand meiner Kunden nicht nachvollziehen. Wir haben viele gute Hotels und Lodges in Namibia. Die Konzentration auf den Mittelmarkt ist der richtige Weg, gerade weil Deutschland ein Zielmarkt ist - hier wird das Reisebudget geringer, weil die Löhne sinken und die Kosten steigen."
Isabell Kendzia, Kleber PR Network (Medienpartner des NTB) in Frankfurt/M.: "Die Anwesenheit von 60 Journalisten bei der Namibia-Pressekonferenz zeigt, welchen Stellenwert das Land hat. Bei allen Gesprächen, die ich hatte, wurde Namibia positiv beurteilt, es herrscht eine sehr gute Stimmung. Alle sehen das Land als einen boomenden Markt an, außerdem wird ganz deutlich zu anderen Ländern wie Simbabwe und Südafrika differenziert."
Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des namibischen Gastgewerbeverbandes (HAN): "Diese Messe war ein totaler Augenöffner. Das Angebot ist riesig, diese Größe und Vielfalt habe ich nicht erwartet. Namibia hat ein gutes Team, das sind geschulte Hasen. Und sie machen professionelle Arbeit, der Auftritt hat etwas mit Weltklasse zu tun. Ich habe von der ITB gelernt, dass gute Vorarbeit sehr wichtig für den Erfolg ist; nur dann kann man alles nutzen, was solch eine Plattform bietet."Tibor Raith, Juniorchef Hotel Heinitzburg: "Der Namibia-Stand ist geschmackvoll und zum Land passen - insgesamt einfach super, vor allem wenn man ihn mit anderen Ländern vergleicht, die viel mehr Möglichkeiten haben. Die Pflege des Netzwerkes ist das wichtigste auf der ITB. Man bleibt in Kontakt und tauscht Ideen aus. Nächstes Jahr werden wir hier aber nicht präsent sein, denn das Hotel wird für vier bis sechs Wochen wegen Komplettrenovierung geschlossen."
Constance Lyners, Marketingleiterin Gastgewerbe im Kalahari Sands Hotel: "Das ist eine unglaubliche Messe. Hier hat man viele persönliche Kontakt zu Kunden - eine Gelegenheit, die sich sonst nicht so oft bietet. Die Namibia-Darstellung gefällt mir sehr gut - sie erzählt eine Geschichte über das Land.
Kobus Grobbelaar, Leiter des Desert Express von TransNamib: "Ich habe den Trend gespürt, dass die Menschen längere Urlaube machen wollen. Und die Reiseveranstalter suchen mehr Exklusivität. Etwa 90 Prozent unserer Kunden sind aus Europa, deshalb ist die ITB sehr wichtig für uns. Die Italiener und Niederländer zeigen mehr Interesse an Namibia - das ist gut, den wir brauchen die Vielfalt bzw. verschiedene Standbeine in dieser Branche."
Horst Gonschorek, Inhaber ASCO Car Hire: "Es erfüllt mich mit Stolz, bei der ITB dabei sein zu dürfen. Denn es ist wirklich traumhaft, was der NTB und Air Namibia hier auf die Beine gestellt haben. Ich habe gespürt, dass weniger Fachbesucher kommen als in den Jahren zuvor, eventuell gibt es einen generell rückläufigen Trend bei Messebesuchen. Zum Qualitätsstreben in Namibia kann ich nur sagen, dass Urlaub in diesem Land schon teuer genug ist. Was NWR zum Beispiel im Etoscha-Park gemacht hat, geht aus meiner Sicht in die falsche Richtung."
Die 42. Auflage der ITB dauerte vom 5. bis 9. März an, inzwischen sind die meisten Aussteller bereits nach Hause zurückgekehrt.
ITB 2008 in Zahlen
Gelände: Messegelände ICC am Berliner Funkturm, 26 Hallen mit 160000 Quadratmetern
Aussteller: 11147 touristische Unternehmen aus 186 Ländern, davon mehr als 70 Prozent aus dem Ausland (2007 waren es insgesamt 10923 Aussteller)
Besucher: rund 110322 Fachbesucher (davon ca. 35% aus dem Ausland) und etwa 67569 Privatpersonen, dazu ca. 11000 Teilnehmer am ITB-Kongress (96 Veranstaltungen mit 236 Referenten); während die ersten 3 Tage nur Fachbesuchern vorbehalten waren, öffneten sich die ITB-Tore am Samstag und Sonntag für die Öffentlichkeit
Medien: ca. 8000 akkreditierte Journalisten aus 90 Ländern; rund 160 Pressekonferenzen
Umsätze: jährlich Geschäftsabschlüsse von über fünf Milliarden Euro
Das 3-Säulen-Konzept: 1. führende Fachmesse der internationalen Tourismuswirtschaft, 2. weltweit größte Reisemesse für das Publikum, 3. ITB-Kongress: Markttrends & Innovationen
Internet: Mehr über die ITB kann auf der Webseite unter www.itb-berlin.de nachgelesen werden.
Leon Jooste, Vize-Tourismusminister: "Ich war bisher nur auf der World Travel Market (WTM) in London, aber die ITB ist einfach großartig. Ich schätze die Qualität sehr, mit der wir uns hier präsentieren. Der Stand ist super und die Aussteller sowie der NTB geben sich große Mühe. Beeindruckt bin ich auch von den vielen Fachveranstaltungen und Seminaren, zum Beispiel über Luxusreisen. Es ist toll zu sehen, dass wir diese Anforderungen mit unserem einzigartigen Produkt leicht erfüllen können. Die Zukunft des namibischen Tourismus wird unglaublich sein."
Maureen Posthuma, Leiterin des NTB-Büros in Frankfurt/M.: "Ich habe sehr positive Reaktionen von Veranstaltern bekommen. Die Zukunftsprognose deutet zwar auf Wachstum hin, aber wir müssen uns darauf einstellen, dass es nicht so groß und schnell ausfällt wie bisher. Eine neue Entwicklung war, dass wir diesmal von deutschen Politikern aufgesucht wurden, nämlich von Vertretern der Fraktionen CDU/CSU und FDP. Dadurch findet mehr Austausch zwischen Politik und Tourismus statt. Außerdem haben wir eine Kooperation mit der Fluggesellschaft South African Airways (SAA) auf den Weg gebracht, denn wir ziehen bei der Vermarktung der Region an einem Strang. Bei einer Vermarktung in Österreich können wir erstmals die Vertriebskanäle von SAA nutzen."Michael Iwanowski, Iwanowski's Reisen, Dormagen: "Ich habe weniger Besucher auf der ITB wahrgenommen. Den allgemeinen Trend in Namibia zum gehobenen Markt kann ich anhand meiner Kunden nicht nachvollziehen. Wir haben viele gute Hotels und Lodges in Namibia. Die Konzentration auf den Mittelmarkt ist der richtige Weg, gerade weil Deutschland ein Zielmarkt ist - hier wird das Reisebudget geringer, weil die Löhne sinken und die Kosten steigen."
Isabell Kendzia, Kleber PR Network (Medienpartner des NTB) in Frankfurt/M.: "Die Anwesenheit von 60 Journalisten bei der Namibia-Pressekonferenz zeigt, welchen Stellenwert das Land hat. Bei allen Gesprächen, die ich hatte, wurde Namibia positiv beurteilt, es herrscht eine sehr gute Stimmung. Alle sehen das Land als einen boomenden Markt an, außerdem wird ganz deutlich zu anderen Ländern wie Simbabwe und Südafrika differenziert."
Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des namibischen Gastgewerbeverbandes (HAN): "Diese Messe war ein totaler Augenöffner. Das Angebot ist riesig, diese Größe und Vielfalt habe ich nicht erwartet. Namibia hat ein gutes Team, das sind geschulte Hasen. Und sie machen professionelle Arbeit, der Auftritt hat etwas mit Weltklasse zu tun. Ich habe von der ITB gelernt, dass gute Vorarbeit sehr wichtig für den Erfolg ist; nur dann kann man alles nutzen, was solch eine Plattform bietet."Tibor Raith, Juniorchef Hotel Heinitzburg: "Der Namibia-Stand ist geschmackvoll und zum Land passen - insgesamt einfach super, vor allem wenn man ihn mit anderen Ländern vergleicht, die viel mehr Möglichkeiten haben. Die Pflege des Netzwerkes ist das wichtigste auf der ITB. Man bleibt in Kontakt und tauscht Ideen aus. Nächstes Jahr werden wir hier aber nicht präsent sein, denn das Hotel wird für vier bis sechs Wochen wegen Komplettrenovierung geschlossen."
Constance Lyners, Marketingleiterin Gastgewerbe im Kalahari Sands Hotel: "Das ist eine unglaubliche Messe. Hier hat man viele persönliche Kontakt zu Kunden - eine Gelegenheit, die sich sonst nicht so oft bietet. Die Namibia-Darstellung gefällt mir sehr gut - sie erzählt eine Geschichte über das Land.
Kobus Grobbelaar, Leiter des Desert Express von TransNamib: "Ich habe den Trend gespürt, dass die Menschen längere Urlaube machen wollen. Und die Reiseveranstalter suchen mehr Exklusivität. Etwa 90 Prozent unserer Kunden sind aus Europa, deshalb ist die ITB sehr wichtig für uns. Die Italiener und Niederländer zeigen mehr Interesse an Namibia - das ist gut, den wir brauchen die Vielfalt bzw. verschiedene Standbeine in dieser Branche."
Horst Gonschorek, Inhaber ASCO Car Hire: "Es erfüllt mich mit Stolz, bei der ITB dabei sein zu dürfen. Denn es ist wirklich traumhaft, was der NTB und Air Namibia hier auf die Beine gestellt haben. Ich habe gespürt, dass weniger Fachbesucher kommen als in den Jahren zuvor, eventuell gibt es einen generell rückläufigen Trend bei Messebesuchen. Zum Qualitätsstreben in Namibia kann ich nur sagen, dass Urlaub in diesem Land schon teuer genug ist. Was NWR zum Beispiel im Etoscha-Park gemacht hat, geht aus meiner Sicht in die falsche Richtung."
Die 42. Auflage der ITB dauerte vom 5. bis 9. März an, inzwischen sind die meisten Aussteller bereits nach Hause zurückgekehrt.
ITB 2008 in Zahlen
Gelände: Messegelände ICC am Berliner Funkturm, 26 Hallen mit 160000 Quadratmetern
Aussteller: 11147 touristische Unternehmen aus 186 Ländern, davon mehr als 70 Prozent aus dem Ausland (2007 waren es insgesamt 10923 Aussteller)
Besucher: rund 110322 Fachbesucher (davon ca. 35% aus dem Ausland) und etwa 67569 Privatpersonen, dazu ca. 11000 Teilnehmer am ITB-Kongress (96 Veranstaltungen mit 236 Referenten); während die ersten 3 Tage nur Fachbesuchern vorbehalten waren, öffneten sich die ITB-Tore am Samstag und Sonntag für die Öffentlichkeit
Medien: ca. 8000 akkreditierte Journalisten aus 90 Ländern; rund 160 Pressekonferenzen
Umsätze: jährlich Geschäftsabschlüsse von über fünf Milliarden Euro
Das 3-Säulen-Konzept: 1. führende Fachmesse der internationalen Tourismuswirtschaft, 2. weltweit größte Reisemesse für das Publikum, 3. ITB-Kongress: Markttrends & Innovationen
Internet: Mehr über die ITB kann auf der Webseite unter www.itb-berlin.de nachgelesen werden.
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Allgemeine Zeitung
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