"Namibia braucht Psychotherapie"
Die Ministerin für Frauen- und Familienfragen, Netumbo Ndaitwah, hat unter Hinweis auf die andauernden Gewaltverbrechen an Frauen und Kindern nach einer Debatte über die mögliche Einführung der Todesstrafe verlangt.
Windhoek - "Die Welle der Gewalt an Kindern hat während der vergangenen zwei Wochen unser ganzes Land schockiert", sagte Ndaithwah gestern während einer ministeriellen Erklärung in der Nationalversammlung. Die Vergewaltigung und Ermordung der sechsjährigen Rachel Hamatundu in Swakopmund und der vierjährigen Manuela Sofia Hoesemas in Windhoek hätten Abscheu und Entsetzen bei all jenen Einwohnern ausgelöst, die derlei "barbarische Handlungen nicht begreifen" könnten.
Nachdem Ndaitwah den Familien der beiden ermordeten Kinder im Namen der Regierung ihr Beileid ausgesprochen hatte, forderte sie nach neuen Strategien im Kampf gegen Gewaltverbrechen. Dies sei notwendig, weil die schweren Mindeststrafen in den neu erlassenen Gesetzen gegen Vergewaltigung und häusliche Gewalt nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hätten.
"Es reicht nicht aus, Verbrechen zu verabscheuen und nach härteren Strafen zu verlangen", sagte Ndaitwah. Gesetze könnten an sich keine ausreichende Abschreckungs-Wirkung erreichen, weil "sich die Verantwortlichen solcher widerlichen Verbrechen keinen sozialen Regeln, moralischen Wertvorstellungen oder traditionellen Normen verpflichtet fühlen".
Vor diesem Hintergrund müsse sich Namibia fragen, was die andauernde Gewalt über die namibische Gesellschaft aussage. "Ich bin der Auffassung, dass unsere Nation psychologische Behandlung benötigt und sich für eine effektive Anwendung der bestehenden Gesetze einsetzen muss", erklärte Ndaitwah. Von der kompromisslosen Durchsetzung vorhandener Gesetze verspricht sie sich dabei, dass potentielle Verbrecher "zwei Mal nachdenken werden, bevor sie eine Straftat begehen".
Nach Angaben der Ministerin könne die hohe Arbeitslosigkeit im Lande nicht als Begründung für die eskalierende Kriminalität angeführt werden. So wies Ndaitwah darauf hin, sie habe sich persönlich während eines Gefängnisbesuches davon überzeugt, dass "ein Großteil der dort inhaftierten Insassen gearbeitet haben, als sie straffällig wurden".
Angesichts des angeblichen Moralverfalls und des mangelnden Respekts vor den Gesetzes des Landes hält Ndaitwah eine "nationale Anstrengung" gegen Gewaltverbrechen für notwendig. Abgesehen von der Forschung nach den Ursachen der Kriminalität setzt sie dabei vor allem auf eben jene Abschreckungswirkung, deren Effizienz sie einleitend in Frage gestellt hat.
"Obwohl ich die Verfassung respektiere und mich zu deren Schutz verpflichtet habe, bleibt mir angesichts der Ereignisse der letzten zwei Wochen keine andere Alternative, als die Nation zu einer dringenden Debatte über die Frage aufzufordern, ob wir nicht die Todesstrafe einführen sollten", sagte Ndaitwah abschließend. Dabei hätten die Parlamentarier des Landes die Pflicht, an dieser Diskussion "in angemessener Weise" teilzunehmen.
Windhoek - "Die Welle der Gewalt an Kindern hat während der vergangenen zwei Wochen unser ganzes Land schockiert", sagte Ndaithwah gestern während einer ministeriellen Erklärung in der Nationalversammlung. Die Vergewaltigung und Ermordung der sechsjährigen Rachel Hamatundu in Swakopmund und der vierjährigen Manuela Sofia Hoesemas in Windhoek hätten Abscheu und Entsetzen bei all jenen Einwohnern ausgelöst, die derlei "barbarische Handlungen nicht begreifen" könnten.
Nachdem Ndaitwah den Familien der beiden ermordeten Kinder im Namen der Regierung ihr Beileid ausgesprochen hatte, forderte sie nach neuen Strategien im Kampf gegen Gewaltverbrechen. Dies sei notwendig, weil die schweren Mindeststrafen in den neu erlassenen Gesetzen gegen Vergewaltigung und häusliche Gewalt nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hätten.
"Es reicht nicht aus, Verbrechen zu verabscheuen und nach härteren Strafen zu verlangen", sagte Ndaitwah. Gesetze könnten an sich keine ausreichende Abschreckungs-Wirkung erreichen, weil "sich die Verantwortlichen solcher widerlichen Verbrechen keinen sozialen Regeln, moralischen Wertvorstellungen oder traditionellen Normen verpflichtet fühlen".
Vor diesem Hintergrund müsse sich Namibia fragen, was die andauernde Gewalt über die namibische Gesellschaft aussage. "Ich bin der Auffassung, dass unsere Nation psychologische Behandlung benötigt und sich für eine effektive Anwendung der bestehenden Gesetze einsetzen muss", erklärte Ndaitwah. Von der kompromisslosen Durchsetzung vorhandener Gesetze verspricht sie sich dabei, dass potentielle Verbrecher "zwei Mal nachdenken werden, bevor sie eine Straftat begehen".
Nach Angaben der Ministerin könne die hohe Arbeitslosigkeit im Lande nicht als Begründung für die eskalierende Kriminalität angeführt werden. So wies Ndaitwah darauf hin, sie habe sich persönlich während eines Gefängnisbesuches davon überzeugt, dass "ein Großteil der dort inhaftierten Insassen gearbeitet haben, als sie straffällig wurden".
Angesichts des angeblichen Moralverfalls und des mangelnden Respekts vor den Gesetzes des Landes hält Ndaitwah eine "nationale Anstrengung" gegen Gewaltverbrechen für notwendig. Abgesehen von der Forschung nach den Ursachen der Kriminalität setzt sie dabei vor allem auf eben jene Abschreckungswirkung, deren Effizienz sie einleitend in Frage gestellt hat.
"Obwohl ich die Verfassung respektiere und mich zu deren Schutz verpflichtet habe, bleibt mir angesichts der Ereignisse der letzten zwei Wochen keine andere Alternative, als die Nation zu einer dringenden Debatte über die Frage aufzufordern, ob wir nicht die Todesstrafe einführen sollten", sagte Ndaitwah abschließend. Dabei hätten die Parlamentarier des Landes die Pflicht, an dieser Diskussion "in angemessener Weise" teilzunehmen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen