Namibia droht die zweite Rezession
Abschwung auch im 3. Quartal - Baugewerbe schrumpft zweistellig - Inflation im November bei 5,2%
Von Stefan Fischer, Windhoek
Noch am Mittwoch hatte Finanzminister Calle Schlettwein seinen „Optimismus“ über die hiesige Wirtschaftslage ausgedrückt: „Die Dinge ändern sich“, sagte er während der Harambee-Bilanz 2017 des Präsidenten. Dabei verwies er auf Wachstum in Bergbau und Landwirtschaft. Gestern sorgte die Statistikbehörde (NSA) für Ernüchterung: Laut dem aktuellen Bericht ist die Wirtschaftsleistung im 3. Quartal erneut geschrumpft, und zwar um 1,9 Prozent.
Nach Rückgängen in den ersten drei Monaten (-2,1%) und im Zeitraum April bis Juni (-0,7%) ist es nun das dritte Quartal in Folge, in dem die Wirtschaftsleistung zurückgegangen ist. „Das zeigt, in welch furchtbarem Zustand sich die Ökonomie befindet“, meinte NSA-Sprecher Nelson Ashipala im AZ-Gespräch.
Laut dem Bericht kann die schwache Wirtschaftsleistung im dritten Quartal vor allem der Braubranche (-36,9%), dem Groß- und Einzelhandel (-4,4%), dem Bereich Elektrizität und Wasser (-5,5%) und der Öffentlichen Verwaltung (-4%) zugeschrieben werden. Zwar hätten die Sektoren Bergbau (+11,3%), Landwirtschaft (+5,3%), Hotels & Restaurants (+0,1%) sowie Finanzvermittlung (+0,8%) deutliche Verbesserungen gezeigt. „Aber das alles hat nicht gereicht, um den starken Rückgang in anderen Sektoren zu kompensieren“, sagte Klaus Schade, Direktor der Namibischen Wirtschaftsvereinigung (EAN), gestern auf AZ-Nachfrage. Er sei über die NSA-Zahlen überrascht gewesen, räumte er ein, denn: „Wir hatten mit einer stärkeren Erholung in der zweiten Jahreshälfte gerechnet.“
Der Ökonom gab zu bedenken, dass es sich bei der Statistik um vorläufige Zahlen handele, die noch angepasst würden. So habe sich die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal ebenfalls von -1,7% (vorläufige Zahl) zu -0,7% (aktualisierte Zahl) „verbessert“. Dennoch stehe fest: „Die Wirtschaft schrumpft.“ Und weiter: „Wir müssen uns für 2017 auf eine Rezession einstellen, und zwar die zweite seit der Unabhängigkeit.“ Laut Schade ist bereits 1993 ein Jahr gewesen, in dem die Wirtschaftsleistung ein Minuszeichen trug, also geschrumpft war.
In dem gestrigen Bericht äußerte sich die Statistikbehörde auch zum Verbraucherpreisindex; demnach hat die Inflation im November 5,2% betragen, was deutlich weniger ist als im gleichen Monat des Vorjahres (7,2%).
Noch am Mittwoch hatte Finanzminister Calle Schlettwein seinen „Optimismus“ über die hiesige Wirtschaftslage ausgedrückt: „Die Dinge ändern sich“, sagte er während der Harambee-Bilanz 2017 des Präsidenten. Dabei verwies er auf Wachstum in Bergbau und Landwirtschaft. Gestern sorgte die Statistikbehörde (NSA) für Ernüchterung: Laut dem aktuellen Bericht ist die Wirtschaftsleistung im 3. Quartal erneut geschrumpft, und zwar um 1,9 Prozent.
Nach Rückgängen in den ersten drei Monaten (-2,1%) und im Zeitraum April bis Juni (-0,7%) ist es nun das dritte Quartal in Folge, in dem die Wirtschaftsleistung zurückgegangen ist. „Das zeigt, in welch furchtbarem Zustand sich die Ökonomie befindet“, meinte NSA-Sprecher Nelson Ashipala im AZ-Gespräch.
Laut dem Bericht kann die schwache Wirtschaftsleistung im dritten Quartal vor allem der Braubranche (-36,9%), dem Groß- und Einzelhandel (-4,4%), dem Bereich Elektrizität und Wasser (-5,5%) und der Öffentlichen Verwaltung (-4%) zugeschrieben werden. Zwar hätten die Sektoren Bergbau (+11,3%), Landwirtschaft (+5,3%), Hotels & Restaurants (+0,1%) sowie Finanzvermittlung (+0,8%) deutliche Verbesserungen gezeigt. „Aber das alles hat nicht gereicht, um den starken Rückgang in anderen Sektoren zu kompensieren“, sagte Klaus Schade, Direktor der Namibischen Wirtschaftsvereinigung (EAN), gestern auf AZ-Nachfrage. Er sei über die NSA-Zahlen überrascht gewesen, räumte er ein, denn: „Wir hatten mit einer stärkeren Erholung in der zweiten Jahreshälfte gerechnet.“
Der Ökonom gab zu bedenken, dass es sich bei der Statistik um vorläufige Zahlen handele, die noch angepasst würden. So habe sich die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal ebenfalls von -1,7% (vorläufige Zahl) zu -0,7% (aktualisierte Zahl) „verbessert“. Dennoch stehe fest: „Die Wirtschaft schrumpft.“ Und weiter: „Wir müssen uns für 2017 auf eine Rezession einstellen, und zwar die zweite seit der Unabhängigkeit.“ Laut Schade ist bereits 1993 ein Jahr gewesen, in dem die Wirtschaftsleistung ein Minuszeichen trug, also geschrumpft war.
In dem gestrigen Bericht äußerte sich die Statistikbehörde auch zum Verbraucherpreisindex; demnach hat die Inflation im November 5,2% betragen, was deutlich weniger ist als im gleichen Monat des Vorjahres (7,2%).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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