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Namibia erhält weiteren Schub

Windhoek - Die Mittel aus deutschen Fonds für vereinbarte Programme und Projekte belaufen sich in der aktuellen Phase auf 116,5 Mio. Euro (was sich je nach Wechselkurs bei über einer Milliarde Namibia-Dollar einpendelt). Das gestern unterzeichnete Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch Botschafter Egon Kochanke, und dem namibischen Finanzministerium, angeführt von Ministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila, umfasst laut Mitteilung der Botschaft einen Wert von 907 Mio. Namibia-Dollar, wobei der Ausbau des hydro-elektrischen E-Werks Ruacana inbegriffen ist (Bericht auf Seite 3 in der heutigen AZ). Mit dem Abkommen wird die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern seit 1990 erneuert und fortgesetzt. Ein weiteres Abkommen, das Botschafter Kochanke mit dem Chef der Nationalen Planungskommission, Tom Alweendo, schon am Mittwoch unterzeichnet hat, gehört ebenso in diesen Rahmen.
Seit der Unabhängigkeit, so erläutert Dr. Romeo Bertolini aus dem Ressort für Kooperation der deutschen Botschaft, hat Namibia den Status als eines der "wichtigsten Partnerländer der deutschen Entwicklungskooperation in Afrika" eingenommen. Wenn die Zuwendungen und Unterstützung von Entwicklungsfonds pro Kopf berechnet werden, schneiden namibische Bürger weltweit am besten ab. Die Unterstützung des souveränen Staates Namibia beläuft sich laut Bertolini über die vergangenen zwei Jahrzehnte auf über 600 Mio. Euro oder nach derzeitigem Wechselkurs auf rund 5,8 Milliarden Namibia Dollar. Die Kooperation und Entwicklungshilfe wird über den Deutschen Entwicklungsdienst (DED), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), über die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz) und diverse politische Stiftungen und nichtstaatliche Organisationen betrieben.
Der aktualisierte Vertrag der Zusammenarbeit zur Entwicklung ist schwerpunktmäßig auf folgende Bereiche ausgerichtet:
- Nachhaltige Verwendung natürlicher Ressourcen, darunter Unterstützung für den Prozess der Landreform in den Kommunalgebieten
- Infrastruktur für Transport, z. Straßenbau
- Unterstützung zur Entwicklung der Wirtschaft

Dabei werden folgende Bereiche besonders beachtet: die Förderung und Entwicklung von
Rechnungs- und Finanzsystemen; das Green Scheme, wonach die Berieselungsflächen für Garten- und Ackerbau vergrößert werden, und die Stärkung des Straßentransportsystems.
Mit dem Ausbau des Straßennetzes - hauptsächlich durch Einbindung ungeschulter Bauarbeiter - soll die soziale Infrastruktur des Nordens gestärkt werden, unter Anderem, dass entlegene ländliche Gebiete an Absatzmärkte Anschluss erhalten und die Gebiete der Sommerüberflutung (Efundjas) eine wettertaugliche Infrastruktur erhalten, so dass die Bewohner nicht von Krankenhäusern und Schulen abgeschnitten werden.
Ferner gehören schwerpunktmäßige Programme zur Armutsbekämpfung - die so genannte Sonderinitiative - für bestimmte Regionen in das Abkommen. Einen ordentlichen Entwicklungsschub erhalten auch die Naturschutzparks Bwabwata, Mudumu und Mamili im westlichen und östlichen Caprivi-Zipfel.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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