"Namibia kann durch Nepad profitieren"
Windhoek - Dr. Henning Melber, Direktor des Nordischen Afrika-Institutes in Uppsala hat gestern bei einem Vortrag bei der Hanns-Seidel-Stiftung dafür plädiert, dass Namibia sich als Mitglied der "Neuen Partnerschaft für Afrikas Entwicklung" (Nepad) engagiert. "Namibia erfüllt viele der von Nepad selbstauferlegten Voraussetzungen für Unterstützung aus dem Ausland und sollte somit mit gutem Beispiel vorangehen", meinte Melber. Auch wenn es in gewissen Regierungskreisen Vorbehalte gegen Nepad, als angebliches Werkzeug afrikanischen Ländern politische Konzepte westlicher Prägung aufzuzwingen, gebe, würde das Land durch die Umsetzung des Nepad-Strategiepapiers profitieren.
Namibia könnte einen wichtigen Beitrag leisten, Nepad Glaubwürdigkeit zu verleihen und dadurch die eigene Unterstützung aus dem Ausland weiter auszubauen. Nepad könnte auch Anleitung dazu geben, beispielsweise Kriterien der guten Staatsführung und Demokratie in Namibia weiter zu festigen.
Dies werde jedoch nicht gelingen, wenn von der Regierungsspitze widersprüchliche Signale gesetzt werden. Melber bezog sich unter anderm hierbei auf die Ausfälle von Präsident Sam Nujoma beim letztjährigen Entwicklungsgipfel in Johannesburg. Nujoma forderte bei der Gelegenheit die Europäer dazu auf, ihre Entwicklungshilfe "zu behalten" und sich nicht ungefragt in afrikanische Angelegenheiten einzumischen.
Nepad beruht auf einer Initiative der nigerianischen und südafrikanischen Präsidenten Olesegun Obasanjo und Thabo Mbeki und macht unter anderm politische Stabilität, Demokratie, gute Staatsführung, Korruptionsbekämpfung, die Wahrung der Menschenrechte und angemessene Wirtschaftsleistung als Grundvoraussetzung für ausländische Hilfe für afrikanische Staaten fest.
Im Gegensatz zu Melbers Standpunkt argumentiert das Wirtschaftsforschungsinstitut Nepru in einer jüngsten Analyse, dass der Entwicklungsplan wenig direkte Vorteile für Namibia birgt. Ein Grund hierfür sei, dass die Wirtschaftleistung und politische Stabilität in Namibia ohnehin über dem afrikanischen Durchschnitt liegen und daher nicht durch Unterstützung von Nepad herbeigeführt werden müssen. Deswegen bekomme Namibia auch ohne Nepad schon beträchtliche Entwicklungshilfe und Investitionen aus dem Ausland.
Ferner sei Namibia im Ausland nicht hochverschuldet und werde von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds nicht als Land mit niedrigstem Entwicklungsstand (least developed country, LDC) klassifiziert. Dies bedeute, dass im Rahmen von Nepad auch kein Schuldenerlass zu erwarten sei.
Nepru weist in der Analyse jedoch auf den indirekten Vorteil des so genannten "Nachbarschaftseffektes" hin, der durch Nepad realisiert werden könnte. "Nepad kann politische Unruhen, Bürgerkriege sowie schlechte Staatsführung in Nachbarländern Namibias einschränken, was wiederum den Handel stimulieren könnte", so Nepru.
Durch Nepad soll ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von sieben Prozent in Afrika realisiert werden und jährlich Kapitalzuflüsse von 64 Milliarden US-Dollar (rund 525 Milliarden Namibia-Dollar) gesichert werden. Mir diesem Geld soll der weltwirtschaftlich weit abgeschlagene Kontinent wieder auf die Beine gebracht werden.
Einer jüngsten Wirtschaftsprognose, die gestern von Melber zitiert wurde, hinkt der Kontinent diesen Zielen weit hinterher. So werde in 2003 höchstens ein durchschnittliches Wachstum von drei Prozent erwartet. Entwicklungshilfe aus dem Ausland werde in diesem Jahr auf 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Namibia könnte einen wichtigen Beitrag leisten, Nepad Glaubwürdigkeit zu verleihen und dadurch die eigene Unterstützung aus dem Ausland weiter auszubauen. Nepad könnte auch Anleitung dazu geben, beispielsweise Kriterien der guten Staatsführung und Demokratie in Namibia weiter zu festigen.
Dies werde jedoch nicht gelingen, wenn von der Regierungsspitze widersprüchliche Signale gesetzt werden. Melber bezog sich unter anderm hierbei auf die Ausfälle von Präsident Sam Nujoma beim letztjährigen Entwicklungsgipfel in Johannesburg. Nujoma forderte bei der Gelegenheit die Europäer dazu auf, ihre Entwicklungshilfe "zu behalten" und sich nicht ungefragt in afrikanische Angelegenheiten einzumischen.
Nepad beruht auf einer Initiative der nigerianischen und südafrikanischen Präsidenten Olesegun Obasanjo und Thabo Mbeki und macht unter anderm politische Stabilität, Demokratie, gute Staatsführung, Korruptionsbekämpfung, die Wahrung der Menschenrechte und angemessene Wirtschaftsleistung als Grundvoraussetzung für ausländische Hilfe für afrikanische Staaten fest.
Im Gegensatz zu Melbers Standpunkt argumentiert das Wirtschaftsforschungsinstitut Nepru in einer jüngsten Analyse, dass der Entwicklungsplan wenig direkte Vorteile für Namibia birgt. Ein Grund hierfür sei, dass die Wirtschaftleistung und politische Stabilität in Namibia ohnehin über dem afrikanischen Durchschnitt liegen und daher nicht durch Unterstützung von Nepad herbeigeführt werden müssen. Deswegen bekomme Namibia auch ohne Nepad schon beträchtliche Entwicklungshilfe und Investitionen aus dem Ausland.
Ferner sei Namibia im Ausland nicht hochverschuldet und werde von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds nicht als Land mit niedrigstem Entwicklungsstand (least developed country, LDC) klassifiziert. Dies bedeute, dass im Rahmen von Nepad auch kein Schuldenerlass zu erwarten sei.
Nepru weist in der Analyse jedoch auf den indirekten Vorteil des so genannten "Nachbarschaftseffektes" hin, der durch Nepad realisiert werden könnte. "Nepad kann politische Unruhen, Bürgerkriege sowie schlechte Staatsführung in Nachbarländern Namibias einschränken, was wiederum den Handel stimulieren könnte", so Nepru.
Durch Nepad soll ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von sieben Prozent in Afrika realisiert werden und jährlich Kapitalzuflüsse von 64 Milliarden US-Dollar (rund 525 Milliarden Namibia-Dollar) gesichert werden. Mir diesem Geld soll der weltwirtschaftlich weit abgeschlagene Kontinent wieder auf die Beine gebracht werden.
Einer jüngsten Wirtschaftsprognose, die gestern von Melber zitiert wurde, hinkt der Kontinent diesen Zielen weit hinterher. So werde in 2003 höchstens ein durchschnittliches Wachstum von drei Prozent erwartet. Entwicklungshilfe aus dem Ausland werde in diesem Jahr auf 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen