Namibia ohne Hindernisse erleben
Reisen ein Erlebnis, das Bewegung, Kommunikation, Bildung und neue Erfahrung bedeuten kann. Allerdings ist das für viele von uns leider gar nicht so leicht. Allein in Europa leben 37 Millionen behinderte Menschen, in Namibia sind es zirka zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Doch möchte jemand, der behindert ist, andere Länder kennen lernen, stößt er oft auf erschwerte Bedingungen. Das beginnt meist schon mit dem Flug. Die viel zu engen Sitzreihen oder Toiletten lassen bereits den Weg ins Urlaubsland zum Hindernis werden.
Auch in Namibia sind nicht alle Unterkünfte, die als behindertengerecht ausgezeichnet sind, entsprechend ausgestattet. Doch meist kann der Mangel an Automatiktüren oder DIN-Norm geprüften Bädern durch die behindertenfreundliche Gastgeber oder einfühlsamen Safariunternehmen ausgeglichen werden.
Die Farm Ousema, zirka 190 Kilometer nördlich von Windhoek und nicht weit von den Omatako-Bergen entfernt gelegen, ist dafür ein gutes Beispiel. Die Besitzer Hans-Ludwig Krönke und seine Frau Dorothea betreiben hier seit 2004 neben ihrer Rinderfarm auch einen kleinen Gästebetrieb. Das Besondere: Hans-Ludwig Krönke, der auf der Farm aufwuchs, ist bereits seit seiner frühen Jungend an den Rollstuhl gebunden. "Bereits meine Eltern mussten hier einiges ändern, um für mich das Gelände zugänglich zu machen".
So sind die meisten der Wege betoniert und leicht befahrbar, die sechs Doppel-Zimmer mit entsprechenden Bädern ausgestattet und sämtliche Wirtschaftsbereiche der Farm rollstuhlgerecht um- bzw. ausgebaut. "Da jeder Behinderte individuelle Bedürfnisse hat, ist es gar nicht möglich, auf alles mit entsprechenden baulichen Gegebenheiten vorbereitet zu sein. Doch vieles lässt sich Vorort entsprechend arrangieren", weiß Hans Ludwig Krönke. Zur Farmrundfahrt werden Rollstuhlfahrer hier nicht mit einer Hebebühne, sondern von den starken Armen der Angestellten auf die Ladefläche gehoben. Seit neuestem hat das Ehepaar Krönke auch einen Lifter, mit dem die behinderten Gäste bequem in den großen Pool gelangen.
Hans Ludwig Krönke, der lange Zeit als Psychologe arbeitete, hat sich seit einigen Jahren ganz auf seine Rinderfarm konzentriert und bewältigt hier den Alltag mit sechs Angestellten. Auch seine Frau, die in Windhoek als Ärztin tätig war, lebt und arbeitet hier. Weil beide sehr kontaktfreudig sind und den Austausch mit anderen Menschen und Kulturen lieben, bewirten sie gern auf ihrem Anwesen Gäste aus aller Welt. Besonders geeignet ist Ousema für die Besucher, die einmal in das Farmleben hineinschnuppern und aktiv daran teilnehmen wollen, dabei aber auch Entspannung suchen und Afrika kennenlernen möchten; Ob behindert oder nichtbehindert spielt dabei keine Rolle.
"Ein Drittel unserer Gäste sind Behinderte und deren Familien, die mitten im Leben stehen und auf ihren Reisen häufig auf bauliche oder technische Hindernisse stoßen", so Krönkes. Auch in Namibia hat sich diesbezüglich einiges geändert, weiß das Ehepaar zu berichten. Um für ihre Gäste entsprechende Touren planen und organisieren zu können, reisen Krönkes regelmäßig durchs Land, um zu sehen, welche Unterkünfte für Menschen mit Behinderungen geeignet sind. "Wir haben bereits mehrtägige Flugsafaris ins Kaokoveld, Bootstouren zu den Robben am Atlantik, Gamedrive, Wüstentouren selbst auf Kamelen und viele weiter Aktivitäten erlebt, die wir auch empfehlen können." Doch wer nicht so weit in die Ferne schweifen will, kann auch auf Ousema einiges erleben. So gibt es hier ein für Behinderte umgebautes Quadbike, Kanus, mit denen man in der Regenzeit im nahen Damm kleine Ausflüge machen kann und selbst ein Pferd, das von Dorothea Krönke eingeritten wurde, steht Besuchern zur Verfügung. "Natürlich sichern wir besonders unseren behinderten Gästen jederzeit eine individuelle Betreuung und Unterstützung zu", versichert das Ehepaar.
Auch Tagestouren zu nahegelegenen Touristenzielen wie zum Waterberg, nach Omaruru oder zum Dinosaurier Track nach Mount Etjo sind möglich. Besonders Wagemutige können sich sogar auf der Nachbarfarm mit einem Microlight-Flieger in die Lüfte erheben.
"Es ist mir eine tiefe Freude, wenn ich anderen Rollstuhlfahrern dieses Gefühl der Lebensfreude und Über-sich-selbst-Hinauswachsen vermitteln kann", sagt Hans-Ludwig Krönke.
Für das leibliche Wohl bieten die Krönkes eine gesunde Farmküche, die afrikanische Spezialitäten mit europäischen Einflüssen vereint. Der kleine Gemüse- und Kräutergarten ergänzt das Angebot an Speisen. Außerdem stellt Hans-Ludwig Krönke seit kurzem Käse aus der Milch seiner Kühe her. Dazu verarbeitet er fünf Liter am Tag zu Gouda, Camembert oder Bergkäse. Die Kulturen dazu hat er sich eigens aus Deutschland einfliegen lassen. "Das ist für mich eine neue Herausforderung, die mir viel Spaß bereitet", so Hans-Ludwig Krönke.
Bei allen baulichen Voraussetzungen ist jedoch besonders für Behinderte das Verständnis und Einfühlungsvermögen der Gastgeber entscheidend für einen gelungenen und entspannten Urlaub. Eine geborgene und familiäre Atmosphäre wie sie auf Ousema herrscht, ist für alle Besucher Garant für eine schöne und erholsame Zeit in Namibia.
Mehr Infos unter: www.farm-ousema.com
Auch in Namibia sind nicht alle Unterkünfte, die als behindertengerecht ausgezeichnet sind, entsprechend ausgestattet. Doch meist kann der Mangel an Automatiktüren oder DIN-Norm geprüften Bädern durch die behindertenfreundliche Gastgeber oder einfühlsamen Safariunternehmen ausgeglichen werden.
Die Farm Ousema, zirka 190 Kilometer nördlich von Windhoek und nicht weit von den Omatako-Bergen entfernt gelegen, ist dafür ein gutes Beispiel. Die Besitzer Hans-Ludwig Krönke und seine Frau Dorothea betreiben hier seit 2004 neben ihrer Rinderfarm auch einen kleinen Gästebetrieb. Das Besondere: Hans-Ludwig Krönke, der auf der Farm aufwuchs, ist bereits seit seiner frühen Jungend an den Rollstuhl gebunden. "Bereits meine Eltern mussten hier einiges ändern, um für mich das Gelände zugänglich zu machen".
So sind die meisten der Wege betoniert und leicht befahrbar, die sechs Doppel-Zimmer mit entsprechenden Bädern ausgestattet und sämtliche Wirtschaftsbereiche der Farm rollstuhlgerecht um- bzw. ausgebaut. "Da jeder Behinderte individuelle Bedürfnisse hat, ist es gar nicht möglich, auf alles mit entsprechenden baulichen Gegebenheiten vorbereitet zu sein. Doch vieles lässt sich Vorort entsprechend arrangieren", weiß Hans Ludwig Krönke. Zur Farmrundfahrt werden Rollstuhlfahrer hier nicht mit einer Hebebühne, sondern von den starken Armen der Angestellten auf die Ladefläche gehoben. Seit neuestem hat das Ehepaar Krönke auch einen Lifter, mit dem die behinderten Gäste bequem in den großen Pool gelangen.
Hans Ludwig Krönke, der lange Zeit als Psychologe arbeitete, hat sich seit einigen Jahren ganz auf seine Rinderfarm konzentriert und bewältigt hier den Alltag mit sechs Angestellten. Auch seine Frau, die in Windhoek als Ärztin tätig war, lebt und arbeitet hier. Weil beide sehr kontaktfreudig sind und den Austausch mit anderen Menschen und Kulturen lieben, bewirten sie gern auf ihrem Anwesen Gäste aus aller Welt. Besonders geeignet ist Ousema für die Besucher, die einmal in das Farmleben hineinschnuppern und aktiv daran teilnehmen wollen, dabei aber auch Entspannung suchen und Afrika kennenlernen möchten; Ob behindert oder nichtbehindert spielt dabei keine Rolle.
"Ein Drittel unserer Gäste sind Behinderte und deren Familien, die mitten im Leben stehen und auf ihren Reisen häufig auf bauliche oder technische Hindernisse stoßen", so Krönkes. Auch in Namibia hat sich diesbezüglich einiges geändert, weiß das Ehepaar zu berichten. Um für ihre Gäste entsprechende Touren planen und organisieren zu können, reisen Krönkes regelmäßig durchs Land, um zu sehen, welche Unterkünfte für Menschen mit Behinderungen geeignet sind. "Wir haben bereits mehrtägige Flugsafaris ins Kaokoveld, Bootstouren zu den Robben am Atlantik, Gamedrive, Wüstentouren selbst auf Kamelen und viele weiter Aktivitäten erlebt, die wir auch empfehlen können." Doch wer nicht so weit in die Ferne schweifen will, kann auch auf Ousema einiges erleben. So gibt es hier ein für Behinderte umgebautes Quadbike, Kanus, mit denen man in der Regenzeit im nahen Damm kleine Ausflüge machen kann und selbst ein Pferd, das von Dorothea Krönke eingeritten wurde, steht Besuchern zur Verfügung. "Natürlich sichern wir besonders unseren behinderten Gästen jederzeit eine individuelle Betreuung und Unterstützung zu", versichert das Ehepaar.
Auch Tagestouren zu nahegelegenen Touristenzielen wie zum Waterberg, nach Omaruru oder zum Dinosaurier Track nach Mount Etjo sind möglich. Besonders Wagemutige können sich sogar auf der Nachbarfarm mit einem Microlight-Flieger in die Lüfte erheben.
"Es ist mir eine tiefe Freude, wenn ich anderen Rollstuhlfahrern dieses Gefühl der Lebensfreude und Über-sich-selbst-Hinauswachsen vermitteln kann", sagt Hans-Ludwig Krönke.
Für das leibliche Wohl bieten die Krönkes eine gesunde Farmküche, die afrikanische Spezialitäten mit europäischen Einflüssen vereint. Der kleine Gemüse- und Kräutergarten ergänzt das Angebot an Speisen. Außerdem stellt Hans-Ludwig Krönke seit kurzem Käse aus der Milch seiner Kühe her. Dazu verarbeitet er fünf Liter am Tag zu Gouda, Camembert oder Bergkäse. Die Kulturen dazu hat er sich eigens aus Deutschland einfliegen lassen. "Das ist für mich eine neue Herausforderung, die mir viel Spaß bereitet", so Hans-Ludwig Krönke.
Bei allen baulichen Voraussetzungen ist jedoch besonders für Behinderte das Verständnis und Einfühlungsvermögen der Gastgeber entscheidend für einen gelungenen und entspannten Urlaub. Eine geborgene und familiäre Atmosphäre wie sie auf Ousema herrscht, ist für alle Besucher Garant für eine schöne und erholsame Zeit in Namibia.
Mehr Infos unter: www.farm-ousema.com
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Allgemeine Zeitung
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