Namibia sauer

Windhoek - Die Verhandlungen um ein Handelsabkommen (EPA) zwischen der Europäischen Union (EU) und Namibia haben eine unerwartete Wende genommen. Wie Wirtschaftsminister Hage Geingob gestern im Parlament informierte, habe die EU schriftlich mitgeteilt, dass Botswana, Lesotho, Mosambik und Swasiland entsprechende Abkommen unterzeichnet hätten. Des Weiteren habe die EU mitgeteilt, dass die Ergebnisse der im März 2009 in Swakopmund stattgefundenen Verhandlungsrunde nicht im Interimsabkommen, sondern erst im endgültigen EPA-Dokument berücksichtigt würden.

Man sei "geschockt und bestürzt" über diese Einstellung, sagte Geingob sichtlich verärgert. Er zeigt sich auch enttäuscht über das Abweichen der vier Unterzeichner-Staaten, obwohl sich im Mai bei einem Treffen in Gaborone/Botswana alle Teilnehmer einig gewesen seien, dass die Beschlüsse aus Swakopmund teil des Interims-Abkommens sein sollten.

Geingob stellte klar, dass man sich einem Handelsabkommen mit der EU verpflichtet fühle, aber eine "gleichwertige Partnerschaft" anstrebe. Vom Kabinett habe er nun den Auftrag erhalten, einen vollständigen Bericht über den Stand der Dinge vorzulegen, damit dieses Gremium "eine endgültige Entscheidung" treffen könne. Der Abgeordnete Tsudao Gurirab (CoD) sagte seine volle Unterstützung für die Regierungsstrategie zu.