Namibia schwimmt gegen den Strom

Mit der Wiederbenutzung des alten Flughafengebäudes (Terminal I) für den Passagierverkehr soll es nun ernst werden, weil auf Hosea Kutako ständig mehr Fluggäste eintreffen.

Windhoek - Das ursprünglich erste und heute immer noch ansprechendere Gebäude am internationalen Flughafen von Windhoek soll demnächst wieder als Ankunftshalle in Gebrauch genommen werden. Diese Notwendigkeit sieht der Geschäftsleiter der Namibia Airports Company, NAC, Tukondjelanee Nghihalua in den seit drei Jahren ständig steigenden Zahlen der Fluggäste, die durch Hosea Kutako kommen. Der NAC-Chef gab gestern zum Anlass einer Computerspende an das Innenministerium (Grenzkontrolle) am Flughafen den Trend des Passagierverkehrs an: In diesem Jahr erwartet er allein am internationalen Flughafen Windhoeks über eine halbe Million Fluggäste - Ankunft und Abflug zusammengerechnet. Die Statistik der Vorjahre sieht wie folgt aus: 496000 - 2003, 404000 - 2002 und 379000 - 2001. "Terminal 2, wo heute Abflug und Ankunft abgefertigt werden, ist ursprünglich für 750000 Fluggäste gebaut worden. Also erreichen wir hier bald die Grenze und müssen Terminal 1 beizeiten allein für die Ankünfte wieder herrichten." Er erinnerte jedoch auch daran, dass die Zahl der Fluggäste bei Hosea Kutako vor den Unruhen im Caprivi (1998) schon einmal bei 600000 gestanden habe.

Nghihalua bot die namibische Statistik als Kontrast zu fallenden Flugpassagierszahlen im Ausland an. In Afrika wurde in der Zwölfmonatsperiode bis April 2003 unter Fluggästen ein Rückgang von 4,6 % und auf der Weltebene sogar eine Abnahme von 8,4 % verzeichnet. Der steigende Trend der Ankünfte und Abflüge kommt mit den aktuellen Besucher- und Grenzgängerzahlen weitgehend überein, die vor einer Woche vom Ministerium für Umwelt und Tourismus über alle namibischen Grenzkontrollstellen herausgegeben wurden.

Der wachsende Flugverkehr von und nach Namibia erfordert laut Nghihalua gute Koordination der Dienstleistungen der Flughafengesellschaft NAC und der Grenzkontrolle (Polizei und Einwanderungsbehörde). "Der Betrieb des Flughafens und Einreisekontrolle sind eng verbunden und wirken aufeinander, entweder positiv oder negativ", so der NAC-Chef. Die gestrige Computerspende soll der schnelleren Abfertigung der Passagiere dienen. "Denn", das fügte Nkrumah Mushelenga, Vizedirektor für Einwanderungsfragen aus dem Innenministerium hinzu, "Namibia ist das Lächeln auf dem Gesicht Afrikas."

Mushelenga erteilte auf Fragen der AZ noch Auskunft über die Herkunft der Besucherzahlen. Die Ein- und Abreisepapiere würden gemeinsam vom Innen- und Umweltministerium ausgewertet und dann weitergegeben.