Namibia sorgt für Fortschritt in der Astrophysik
African Millimetre Telescope am Gamsberg in Planung - Baubeginn nächstes Jahr erwartet
Windhoek (dpa/lp) - Als in der vergangenen Woche die ersten Bilder eines schwarzen Lochs veröffentlicht wurden, war die Begeisterung groß. Über mehrere Jahre hinweg arbeitete ein internationales Team aus Forschern des „Event Horizon“-Teleskopnetzwerks (EHT) an dem Projekt, am vergangenen Mittwoch wurde das Ergebnis zeitgleich in sechs Pressekonferenzen auf der ganzen Welt vorgestellt. Doch wissenschaftliche Fortschritte im Bereich der Astrophysik stammen nicht nur aus Amerika, Asien oder Europa. Im kommenden Jahr soll in Namibia das African Millimetre Telescope (AMT) gebaut werden - das erste seiner Art in ganz Afrika. Dieses Teleskop soll Teil des Teleskopnetzwerks werden und den Forschern so einen noch klareren Blick ins All ermöglichen.
Schwarzes Loch
Die Aufnahme des schwarzen Lochs, welche in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, zeigt einen dunklen Fleck vor einem verschwommenen leuchtenden Ring. „Wir sind hoch erfreut, Ihnen mitteilen zu können, dass wir etwas gesehen haben, von dem wir gedacht haben, es wäre unsichtbar“, sagte der Astrophysiker Shep Doeleman in Washington. Bislang gab es von Schwarzen Löchern nur Illustrationen.
Heino Falcke, Professor für Physik und Astronomie an der Radboud University in den Niederlanden, ist der Vorsitzende des EHT Science Council und war bei der Ausarbeitung des Projekts von Anfang an beteiligt. „Wir haben erwartet, dass das schwarze Loch eine dunkle Fläche entstehen lässt, wenn es in einer hellen Umgebung wie glühendem Gas entsteht“, erklärt er. Dieser Schatten entsteht durch die Ablenkung des Lichts aufgrund der Krümmung des Raums und wegen der Absorption des Lichts im schwarzen Loch.
Namibische Unterstützung
Um einen noch klareren Blick ins All zu erlangen, soll das Teleskopnetzwerk, welches das Bild des Schwarzen Lochs angefertigt hat, vergrößert werden. An dieser Stelle kommt Namibia ins Spiel. „Das ist der Beginn einer Ära, in der das absolute Ende von Raum und Zeit kein abstraktes Konzept mehr ist, sondern eine messbare Realität. Um die Empfindlichkeit des Teleskopnetzwerks zu erhöhen, wollen wir das EHT Netzwerk erweitern und ein Millimeterteleskop in Afrika bauen“, so Falcke. Als Standort für das Teleskop ist derzeit der Gamsberg in Namibia vorgesehen. Gewählt wurde der Ort nicht ohne Grund, denn ein Millimeterteleskop in Namibia hätte gleich mehrere Vorteile. Zum einen würde es direkt zwischen den Teleskopen in Europa, Lateinamerika und Amerika liegen. Zum anderen ist von dort aus ein direkter Blick auf die Milchstraße geboten.
Daten werden gesammelt
Das African Millimetre Telescope ist ein Projekt der Radboud University Nijmegen in den Niederlanden und der University of Namibia. Derzeit werden das Teleskop und die Infrastruktur geplant, innerhalb der kommenden Monate sollen weitere Daten am Gamsberg erhoben werden. Während dieses Jahres sollen Studien zum Zugang zur Baustelle, zu den Umwelteinflüssen und den Einflüssen auf die lokale Infrastruktur ausgearbeitet werden. Zudem muss die Finanzierung gesichert werden. Im besten Fall sei der Baubeginn Anfang 2020 möglich.
Schwarzes Loch
Die Aufnahme des schwarzen Lochs, welche in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, zeigt einen dunklen Fleck vor einem verschwommenen leuchtenden Ring. „Wir sind hoch erfreut, Ihnen mitteilen zu können, dass wir etwas gesehen haben, von dem wir gedacht haben, es wäre unsichtbar“, sagte der Astrophysiker Shep Doeleman in Washington. Bislang gab es von Schwarzen Löchern nur Illustrationen.
Heino Falcke, Professor für Physik und Astronomie an der Radboud University in den Niederlanden, ist der Vorsitzende des EHT Science Council und war bei der Ausarbeitung des Projekts von Anfang an beteiligt. „Wir haben erwartet, dass das schwarze Loch eine dunkle Fläche entstehen lässt, wenn es in einer hellen Umgebung wie glühendem Gas entsteht“, erklärt er. Dieser Schatten entsteht durch die Ablenkung des Lichts aufgrund der Krümmung des Raums und wegen der Absorption des Lichts im schwarzen Loch.
Namibische Unterstützung
Um einen noch klareren Blick ins All zu erlangen, soll das Teleskopnetzwerk, welches das Bild des Schwarzen Lochs angefertigt hat, vergrößert werden. An dieser Stelle kommt Namibia ins Spiel. „Das ist der Beginn einer Ära, in der das absolute Ende von Raum und Zeit kein abstraktes Konzept mehr ist, sondern eine messbare Realität. Um die Empfindlichkeit des Teleskopnetzwerks zu erhöhen, wollen wir das EHT Netzwerk erweitern und ein Millimeterteleskop in Afrika bauen“, so Falcke. Als Standort für das Teleskop ist derzeit der Gamsberg in Namibia vorgesehen. Gewählt wurde der Ort nicht ohne Grund, denn ein Millimeterteleskop in Namibia hätte gleich mehrere Vorteile. Zum einen würde es direkt zwischen den Teleskopen in Europa, Lateinamerika und Amerika liegen. Zum anderen ist von dort aus ein direkter Blick auf die Milchstraße geboten.
Daten werden gesammelt
Das African Millimetre Telescope ist ein Projekt der Radboud University Nijmegen in den Niederlanden und der University of Namibia. Derzeit werden das Teleskop und die Infrastruktur geplant, innerhalb der kommenden Monate sollen weitere Daten am Gamsberg erhoben werden. Während dieses Jahres sollen Studien zum Zugang zur Baustelle, zu den Umwelteinflüssen und den Einflüssen auf die lokale Infrastruktur ausgearbeitet werden. Zudem muss die Finanzierung gesichert werden. Im besten Fall sei der Baubeginn Anfang 2020 möglich.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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