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Namibia verspielt Sieg gegen Swasiland

Windhoek - Dass ausgerechnet Oliver Risser, der sein erstes Länderspiel nach rund einem Jahr Länderspielpause wegen einer schweren Knieverletzung absolvierte, zur tragischen Figur des Tages avancieren würde, hätte niemand erwartet. Der Defensivspezialist war der beste Mann in der Abwehr, suchte die Zweikämpfe und gewann diese meist auch. Zudem intrigierte sich der 29-jährige vom norwegischen Erstligisten Lyn Oslo bei Standardsituationen immer wieder ins Angriffsspiel - dabei kam Risser auch zu einigen Torchancen. Dann aber kam die 87. Minute: Es steht 1:1 und Razundara Tjikuzu wird im Strafraum zu Fall gebracht. Risser übernimmt Verantwortung, legt sich den Ball zurecht und wartet auf die Freigabe vom Schiri. Das Stadion tobt. Den Schuss platziert der 29-jährige in den linken Winkel, aber Keeper Njabuliso Simeiane hat die Ecke geahnt und hält. Ruhe machte sich im Stadion breit. Das Spiel ist gelaufen.

Die Partie im Sam-Nujoma-Stadion vor rund 5000 Zuschauern begann nervös seitens der Namibier. Das Team unter der Federführung von Coach Tom Saintfiet ging nach dem 4:0-Kantersieg im Juni gegen die Demokratische Republik Kongo (DRC) mit hohen Erwartungen ins Spiel. Nach fünf Minuten konnten die Brave Warriors schließlich die Nervosität durch die erste Großchance von Henrico Botes abschütteln. Der Stürmer spielte sich nach einem Weltklassepass von Kapitän Collin Benjamin frei, verfehlte aber nur denkbar knapp das Tor von Swasiland. Das gleiche Schicksal wiederfuhr Benjamin zwei Minuten später nach einem Freistoß.

Nun kontrollierten die Namibier das Spiel nach Belieben. Vor allem der überrangende Tjikuzu, mit Abstand der beste Kicker bei den Gastgebern, agierte stets gefährlich. Zusammen mit Rudolph Bester in der Mitte und Paulus Shipanga auf dem rechten Flügel erspielten sich die Namibier immer wieder Chancen - schafften es jedoch nicht, das Führungstor zu erzielen. Nach 25 Minuten dann die Erlösung: Syndey Plaatjies spielte über links einen Superpass auf Bester, der eiskalt zum 1:0 einlochte. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: Swasilands Kapitän Mxolisi Mtetwa köpfte nach 40 Minuten den Ausgleich nach einem umstrittenen Freistoß.

Nach dem Seitenwechsel kamen beide Teams unverändert aufs Feld. Doch Namibia schaffte es nicht, das Spiel wieder an sich zu reißen. Vereinzelte Chancen auf beiden Seiten prägten die nun durchwachsene Begegnung. Saintfiet suchte die Lösung und wechselte Wilko Risser für Botes und Heini Isaacs für Shipanga ein. Weniger später kam auch Eslin Kamuhanga für Sydney Plaatjies aufs Spielfeld.
In der letzten Viertelstunde wurden die Gastgeber wieder stärker. Vor allem Wilko Risser setzte sich ein und erarbeitete sich Chancen. Auch Kamuhanga und Isaacs kombinierten gut. In der Schlussphase stieg die Anspannung immer weiter. Swasiland-Coach Epheaend Mashaba wurde gar wegen Unsportlichkeit auf die Tribüne verwiesen. Und dann der Moment, der alles hätte entscheiden können - doch Simeiane hält. Namibia suchte zwar noch weiterhin die erneute Führung, doch nach zwei Minuten Nachspielzeit war die Partie gelaufen. Kurz zuvor gab es noch einen weiteren Rückschlag: Benjamin wurde kurz vor Abpfiff zu Fall gebracht und bliebt verletzt liegen. Es wird spekuliert, dass sein rechtes Knie in Mitleidschaft gezogen wurde, eine offizielle Bestätigung gibt es jedoch nicht.

"Wir hätten zur Pause schon 4:0 führen müssen", erklärte ein sichtlich enttäuschter Saintfiet nach dem Spiel. Und weiter: "Swasiland hatte Angst vor uns, deswegen haben die und ihr Trainer unfaire Mittel angewandt, um Zeit zu schinden. Das ist sehr schade."

Dennoch war der 36-jährige Belgier nicht über den Elfmeter verärgert: "Oliver und Henrico waren als Elfmeterschützen vorgesehen und weil Henrico schon ausgewechselt wurde, musste Oliver ran. Es war kein guter Elfmeter, aber ihn jetzt für das Ergebnis verantwortlich zu machen, ist nicht die richtige Lösung", so der Trainer.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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