Namibia vor Herkulesaufgabe
Welwitschias treffen am Sonntag auf die All Blacks
Von Olaf Mueller
Windhoek
Die Frage, wer die Partie am Sonntagmorgen (6.45 Uhr) für sich entscheiden wird, stellt sich für die namibischen Fans gar nicht erst. Hierzulande wird nur darüber diskutiert, wie hoch der Außenseiter verliert.
Dabei ist für die namibische Auswahl eigentlich noch alles möglich. Italien führt die Gruppe derzeit mit zehn Punkten an, gefolgt von den All Blacks und Südafrika mit neun bzw. fünf Zählern. Namibia hat zwar noch keinen Punkt, könnte aber durch einen Sieg am Sonntag fünf Punkte gutmachen, um sich dann für das letzte Spiel gegen Kanada am 13. Oktober noch alle Chancen auf ein mögliches Weiterkommen zu erhalten.
Auch wenn in diesen Fantasien sicherlich ein wenig Utopie mitschwingt. Zudem ist es schwer zu beurteilen, mit welcher Einstellung die Kanadier die Partie gegen die All Blacks angegangen sind. Die vielen Auswechslungen im zweiten Durchgang lassen eher darauf schließen, dass man sich für den entscheidenden Vergleich mit Namibia schonen wollte.
Das eigentlich wegweisendste Spiel haben die Nordamerikaner schon hinter sich - die 7:48-Auftaktnierderlage gegen Italien. Denn es galt als ziemlich wahrscheinlich, dass die Canucks in den Spielen gegen den Titelverteidiger Neuseeland, wie auch gegen die Sprigngboks aus Südafrika kaum eine Chance haben bzw. haben werden. Die Partie gegen die Südafrikaner steigt erst am 8. Oktober.
Wahrscheinlicher ist, dass man den Fokus schon auf das Match gegen die Welwitschias richtet. Namibias Chef-Trainer Phil Davis hatte gegen Südafrika eine ähnliche Linie vorgegeben - Reserven schonen. Dabei dürfte es dem Waliser in die Karten gespielt haben, dass sein Team bereits vier Tage vor den Nordamerikanern auf die Italiener traf. Namibia verlor „nur“ mit 22:47 - möglicherweise ein Fingerzeig für den Direktvergleich in zehn Tagen.
Der Rekordweltmeister Neuseeland, der Kanada mit 63:0 förmlich pulverisierte, wird die Namibier trotzdem sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die All Blacks können sich noch gut an die Vorrundenpartie bei der WM 2015 erinnern, als die Welwitschias dem Topfavoriten in einem aufopferungsvollen Spiel 14 Punkte abnahm - Neuseeland gewann mit 58:14.
Johan Deysel, der damals bemerkenswert gegen drei All Blacks-Verteidiger zum Try abtauchte, ist auch am Sonntag wieder dabei. Ob Coach Davies sein Top-Team auf den Rasen schickt oder Kräfte schonen lässt, ist allerdings noch unklar.
Kräfte zu schonen, um im abschließenden Gruppenspiel nochmal zur Hochform aufzulaufen, klingt allerdings weitaus realistischer. Es sei denn, die namibische Nationalauswahl sorgt am Sonntag für Furore und stellt die Rugbywelt auf den Kopf. Fotos: Olaf Mueller
Windhoek
Die Frage, wer die Partie am Sonntagmorgen (6.45 Uhr) für sich entscheiden wird, stellt sich für die namibischen Fans gar nicht erst. Hierzulande wird nur darüber diskutiert, wie hoch der Außenseiter verliert.
Dabei ist für die namibische Auswahl eigentlich noch alles möglich. Italien führt die Gruppe derzeit mit zehn Punkten an, gefolgt von den All Blacks und Südafrika mit neun bzw. fünf Zählern. Namibia hat zwar noch keinen Punkt, könnte aber durch einen Sieg am Sonntag fünf Punkte gutmachen, um sich dann für das letzte Spiel gegen Kanada am 13. Oktober noch alle Chancen auf ein mögliches Weiterkommen zu erhalten.
Auch wenn in diesen Fantasien sicherlich ein wenig Utopie mitschwingt. Zudem ist es schwer zu beurteilen, mit welcher Einstellung die Kanadier die Partie gegen die All Blacks angegangen sind. Die vielen Auswechslungen im zweiten Durchgang lassen eher darauf schließen, dass man sich für den entscheidenden Vergleich mit Namibia schonen wollte.
Das eigentlich wegweisendste Spiel haben die Nordamerikaner schon hinter sich - die 7:48-Auftaktnierderlage gegen Italien. Denn es galt als ziemlich wahrscheinlich, dass die Canucks in den Spielen gegen den Titelverteidiger Neuseeland, wie auch gegen die Sprigngboks aus Südafrika kaum eine Chance haben bzw. haben werden. Die Partie gegen die Südafrikaner steigt erst am 8. Oktober.
Wahrscheinlicher ist, dass man den Fokus schon auf das Match gegen die Welwitschias richtet. Namibias Chef-Trainer Phil Davis hatte gegen Südafrika eine ähnliche Linie vorgegeben - Reserven schonen. Dabei dürfte es dem Waliser in die Karten gespielt haben, dass sein Team bereits vier Tage vor den Nordamerikanern auf die Italiener traf. Namibia verlor „nur“ mit 22:47 - möglicherweise ein Fingerzeig für den Direktvergleich in zehn Tagen.
Der Rekordweltmeister Neuseeland, der Kanada mit 63:0 förmlich pulverisierte, wird die Namibier trotzdem sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die All Blacks können sich noch gut an die Vorrundenpartie bei der WM 2015 erinnern, als die Welwitschias dem Topfavoriten in einem aufopferungsvollen Spiel 14 Punkte abnahm - Neuseeland gewann mit 58:14.
Johan Deysel, der damals bemerkenswert gegen drei All Blacks-Verteidiger zum Try abtauchte, ist auch am Sonntag wieder dabei. Ob Coach Davies sein Top-Team auf den Rasen schickt oder Kräfte schonen lässt, ist allerdings noch unklar.
Kräfte zu schonen, um im abschließenden Gruppenspiel nochmal zur Hochform aufzulaufen, klingt allerdings weitaus realistischer. Es sei denn, die namibische Nationalauswahl sorgt am Sonntag für Furore und stellt die Rugbywelt auf den Kopf. Fotos: Olaf Mueller
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Allgemeine Zeitung
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