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Namibia wird zu Leidtragendem
Namibia wird zu Leidtragendem

Namibia wird zu Leidtragendem

Greenpeace plädiert für den Erhalt der Wälder im Kongo-Becken
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Laut Greenpeace kann massives Abholzen in den Wäldern des Kongo, die Niederschlagsmengen der gesamten Region beeinflussen, berichtet die Afrikanische-Presse-Organisation. Ähnlich den Regenwäldern im Amazonas, kann die industrielle Abholzung in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) demnach die Niederschlagsmengen in Afrika südlich der Sahara ernsthaft stören und zu extremeren Wettermustern, einschließlich intensiver Dürren und Sturzfluten führen.

Greenpeace forderte in der vergangenen Woche in einem an die Afrikanische Union (AU) gerichteten Schreiben eine dringende Diskussion über die Konsequenzen einer industriellen Holznutzung auf Kongolesen und Afrika insgesamt, nachdem Kinshasa das seit 2002 in Kraft gebliebene Abholzungsmoratorium aufgehoben hat. „Die Entscheidung, den Regenwald zu schützen oder zu zerstören, mag in der Souveränität der DRC liegen, doch werden die Auswirkungen von Nairobi bis Dakar und von Pretoria bis Abuja zu spüren sein“, meinte die Programmdirektorin von Greenpeace Africa, Melita Steele im Namen von Greenpeace Africa.

Namibische Behörden haben regelmäßig die im Lande beobachteten Holztransporte als Durchgangsfracht aus Sambia und DRC abgetan, sobald der Vorwurf laut wurde, dass erneut Holz in den Kavango-Regionen geschlagen und abtransportiert werde. Eigene Untersuchungen der AZ weisen darauf hin, dass bestehende Holzvorräte in der Tat allmählich verarbeitet und abtransportiert werden, doch scheint sich der Holzschlag momentan auf den Gebrauch der Lokalbevölkerung sowie ReconAfrica zu beschränken. Auch Letztere haben bisher nicht grundsätzlich alle Bäume abgeholzt.

Durchgangsländer wie Namibia tun sich allerdings keinen Gefallen damit, sämtlichen Durchgangsverkehr fraglos zuzulassen, denn Namibia ist eines der leidtragenden Länder, die die Folgen des ausbleibenden Regens am schnellsten zu spüren bekommen. Dabei wurde die DRC noch so unlängst wie 2016 als Vorbild im zentralen Afrika gehandelt: 12 Prozent der Landesoberfläche waren als Holzkonzessionen ausgegeben worden, während die Republik Kongo 74%, Gabun 64% und die Zentralafrikanische-Republik 44% für den industriellen Abbau freigegeben hatten. Ferner wurden die DRC-Wälder gemäß eines nachhaltigen Planes abgeholzt und nie gerodet, behauptete noch unlängst die dem UNDP zugehörige „Central African Forest Initiative“ (CAFI).

Doch im vergangenen Juli hatte die stellvertretende kongolesische Ministerpräsidentin und Umweltministerin, Ève Bazaiba, das Moratorium für neue Holzschlagkonzessionen aufgehoben. Die Entscheidung wurde am 9. Juli vom elften Ministerrat unter dem Vorsitz von Präsident Félix Tshisekedi gebilligt und somit steht der Umsetzung nichts mehr im Wege.

Dieser industrielle Holzeinschlag in der DRC beinhalte ein Risiko für „indigene Völker, lokale Gemeinschaften und die biologische Vielfalt sowie für das gesamte Subsahara-Afrika“, schreibt Steele, in ihrem Brief an die AU-Kommissarin für ländliche Entwicklung und Landwirtschaft, Josefa Sacko. Das Klima Afrikas sei grundlegend mit den Wäldern Zentralafrikas verbunden und laut Einschätzungen würden die Wälder im Kongo-Becken mehr als die Hälfte der jährlichen Niederschläge in Subsahara-Afrika beisteuern.

Die Neuentwicklung gefährde die Glaubwürdigkeit Afrikas bei den Klimaverhandlungen auf der COP26, die in zehn Tagen in Glasgow beginnen sollen. Serge Ngwato, Greenpeace Afrikas Umweltschützer für Wälder, meinte dazu: „Wir können nicht erwarten, dass Afrikas Anspruch auf Klimafondsbeiträge ernst genommen wird, wenn unser eigenes Handeln die Klimakrise antreibt.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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