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Namibias erste Menschen

Die Kultur der San gilt als Älteste der Welt
Wiebke Schmit
Theresa Lang

Die Weite der namibischen Landschaft mit ihren Wüsten und schier endlosen Savannen, die heute so viele Touristen in ihren Bann zieht, war für die San lange überlebenswichtig. Auf der Suche nach Nahrung durchzogen sie die Wüsten Namibias. Uraltes Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde, ermöglichte es ihnen in der kargen und trockenen Landschaft zu überleben. „Die Wüste Kalahari ist reich an Vegetation“, sagt die Anthropologin Antje Otto. „Man muss aber wissen welche Pflanzen essbar und welche giftig sind, um dort zu überleben.“ Und niemand wusste das besser als die San. Allein in der Kalahari-Wüste gibt es 85 verschiedene Pflanzenarten, auf die die Frauen der San zurückgreifen können.

Während die Frauen Nüsse, Wurzeln und Beeren sammelten, gingen die Männer auf die Jagd. Die sonst so friedfertigen San waren gefürchtet für ihre Speer- und Pfeilspitzen - präpariert mit dem Gift aus den Larven des Pfeilgift Käfers.

Auf der Jagd nach Zebras und Antilopen setzten die San-Männer vor allem auf langen Atem. Die Ausdauerjagd ist die älteste Jagdmethode der Welt. Bei Sprints auf kurzen Strecken ist der Mensch chancenlos gegen diese wendigen Tiere. Anders ist das auf langen Strecken. Das machten sich die San zu Nutze. Sie trieben ihre Beute so lange vor sich her, bis die aus purer Erschöpfung fast zusammen brach. Bei einer ausgewachsenen Kudu-Antilope kann das bis zu 40 Stunden dauern.

Die Erträge der Jagd wurden in der Gemeinschaft gerecht geteilt. Handel im eigentlichen Sinne gab es nicht und der Austausch von Nahrung und handwerklichen Produkten fand ausschließlich in Form von Geschenken statt. Geld kam nur beim Handel mit anderen Stämmen zum Einsatz. Als Zahlungsmittel nutzen die San Perlen aus Straußeneiern. Diese „Buschmannperlen“ sind das älteste Zahlungsmittel der Welt.

Heute ist die Ausdauerjagd praktisch ausgestorben. Im Laufe der Zeit wurden die San immer weiter zurück gedrängt und unterdrückt - erst von Herero und Nama und später von den deutschen Kolonialherren. „Die Geschichte der San ist ein trauriges Kapitel in der Geschichte Namibias“, sagt Otto. Die Gebiete, die ihnen heute zur Verfügung stehen, sind weder groß noch ertragreich genug sind für das traditionelle Nomadenleben. Vielen San bleibt deshalb nichts anderes übrig, als Landwirtschaft zu betreiben oder aus Farmen zu arbeiten. Nur in den Museumsdörfern scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Dort zeigen die San Touristen ihre alten Handwerkstechniken und präsentieren Rituale und Traditionen, die in einer modernen Welt sonst keinen Platz mehr finden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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