Namibias flüssiges Gold
Nach der Landung auf dem Hosea-Kutako-Flughafen ist es an der Passkontrolle eines der ersten Plakate, das den Besuchern ins Auge fällt. Namibia Breweries Limited (NBL) werben dort großflächig; unter anderem erfährt man, dass die Brauerei aus Windhoek dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 verpflichtet ist. "Die ultimative Wahl reinen Genusses" verspricht das Unternehmen.
Dixon Norval, Manager der Brauerei, ist selbstbewusst. "Neben der Flagge ist das Bier das Ursprünglichste an Namibia", sagt er. Kein Wunder, lassen sich die Anfänge der Bierherstellung doch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Deutsche Einwanderer wollten auch im fernen Afrika nicht aufs Lieblingsgetränk verzichten. 1904 erfolgte die Gründung vier kleiner lokalen Brauereien, die ein dem namibischen Klima angepasstes, leichtes und den Durst löschendes Bier herstellten. 1920 wurden die vier kleinen Brauereien zur South West Breweries Ltd zusammengeschlossen. 1967 schloss sich die Hansa-Brauerei in Swakopmund der Firma an. Seit 1990 nennt sich Namibias Bierproduzent NBL. Im Laufe dieses Jahres wird die Hansa-Brauerei geschlossen, um "Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum des Unternehmens zu sichern", wie es von Seiten der NBL heißt.
1986 war ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte von NBL. Das Firmengelände an der Gartenstraße wurde aufgegeben, die Brauerei zog um ins Nördliche Industriegebiet. Dessen Anlagen haben mittlerweile eine Kapazität von 1,5 Millionen Hektoliter, die in den kommenden Jahren auf 1,8 Millionen Hektoliter ausgebaut werden soll. Das ermöglicht das Bierbrauen auf der Grundlage moderner Technologie. Auf der anderen Seite betonen NBL, den uralten und traditionellen Brautraditionen verpflichtet zu sein. "Feines Aroma und reiner Geschmack" zeichnen das Endprodukt aus. Neben den Kernmarken "Tafel Lager", "Windhoek Lager" und "Hansa-Pilsener" braut die Firma unter Lizenz die Marken "Heineken", "Beck's" und "Guinness". In der kalten Jahreszeit kommt das starke Urbock mit einem Alkoholgehalt von sieben Prozent auf den Markt.
Als erste afrikanische Brauerei haben NBL in diesem Jahr vier Preise der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft erhalten. Für "Windhoek Lager" und für das gezapfte "Windhoek" gab es Gold, "Tafel Lager" und "Windhoek Light" kamen mit einer Silbermedaille von der Preisverleihung in Berlin zurück. Aber NBL sehen ihre Aufgabe nicht nur darin, Bier zu brauen. Die Brauerei setzt sich finanziell für soziale Belange in Namibia ein. Dazu gehören unter anderem die Unterstützung von Schulen, Umweltprojekten und Stipendien für Studenten. Dem namibischen Fußball sind NBL ein wichtiger Werbepartner.
Umsatz und Hektoliterzahl der Brauerei sind in den vergangenen Jahren beträchtlich gestiegen, wie aus firmeneigenen Veröffentlichungen hervorgeht. Betrug der Umsatz 1990, dem Jahr der namibische Unabhängigkeit, noch rund 90 Millionen Namibia-Dollar, so waren es 2004 bereits mehr als N$ 900 Millionen. Rund 1,3 Millionen Hektoliter an Bier und alkoholfreien Getränken hat die Brauerei 2004 produziert; ein Wert, der 1991 noch bei etwas mehr als 500 000 lag. 2000 war das Jahr, in dem erstmals die Eine-Millionen-Hektoliter-Grenze geknackt wurde Die Bremer Beck & Co wurde1999 Anteileigner an NBL. Seit 2003 besteht ein Joint Venture mt Heineken und Diageo, die 28,9 Prozent an NBL halten. Auch Beck's gehört mittlerweile zu Heineken und Diageo. NBL beschäftigen knapp 700 Personen.
Unter der Führung des Vorstandsvorsitzenden Sven Thieme, der 2002 dem verstorbenen Karl Werner List folgte, ist die namibische Brauerei heute ein Exportunternehmen. Der namibische Gerstensaft fließt nicht nur in "Joe's Beerhouse": Mehr als 50 Prozent der gesamten Produktion gehen mittlerweile ins Ausland, wobei Südafrika das Hauptabnehmerland ist. Auch Angola ist ein wichtiger Exportmarkt. Insgesamt geht das Bier aus dem Nördlichen Industriegebiet in 22 Staaten der Erde. In Deutschland und Großbritannien lässt man sich das "Windhoek" genauso schmecken wie in Australien und den USA.
Dixon Norval, Manager der Brauerei, ist selbstbewusst. "Neben der Flagge ist das Bier das Ursprünglichste an Namibia", sagt er. Kein Wunder, lassen sich die Anfänge der Bierherstellung doch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Deutsche Einwanderer wollten auch im fernen Afrika nicht aufs Lieblingsgetränk verzichten. 1904 erfolgte die Gründung vier kleiner lokalen Brauereien, die ein dem namibischen Klima angepasstes, leichtes und den Durst löschendes Bier herstellten. 1920 wurden die vier kleinen Brauereien zur South West Breweries Ltd zusammengeschlossen. 1967 schloss sich die Hansa-Brauerei in Swakopmund der Firma an. Seit 1990 nennt sich Namibias Bierproduzent NBL. Im Laufe dieses Jahres wird die Hansa-Brauerei geschlossen, um "Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum des Unternehmens zu sichern", wie es von Seiten der NBL heißt.
1986 war ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte von NBL. Das Firmengelände an der Gartenstraße wurde aufgegeben, die Brauerei zog um ins Nördliche Industriegebiet. Dessen Anlagen haben mittlerweile eine Kapazität von 1,5 Millionen Hektoliter, die in den kommenden Jahren auf 1,8 Millionen Hektoliter ausgebaut werden soll. Das ermöglicht das Bierbrauen auf der Grundlage moderner Technologie. Auf der anderen Seite betonen NBL, den uralten und traditionellen Brautraditionen verpflichtet zu sein. "Feines Aroma und reiner Geschmack" zeichnen das Endprodukt aus. Neben den Kernmarken "Tafel Lager", "Windhoek Lager" und "Hansa-Pilsener" braut die Firma unter Lizenz die Marken "Heineken", "Beck's" und "Guinness". In der kalten Jahreszeit kommt das starke Urbock mit einem Alkoholgehalt von sieben Prozent auf den Markt.
Als erste afrikanische Brauerei haben NBL in diesem Jahr vier Preise der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft erhalten. Für "Windhoek Lager" und für das gezapfte "Windhoek" gab es Gold, "Tafel Lager" und "Windhoek Light" kamen mit einer Silbermedaille von der Preisverleihung in Berlin zurück. Aber NBL sehen ihre Aufgabe nicht nur darin, Bier zu brauen. Die Brauerei setzt sich finanziell für soziale Belange in Namibia ein. Dazu gehören unter anderem die Unterstützung von Schulen, Umweltprojekten und Stipendien für Studenten. Dem namibischen Fußball sind NBL ein wichtiger Werbepartner.
Umsatz und Hektoliterzahl der Brauerei sind in den vergangenen Jahren beträchtlich gestiegen, wie aus firmeneigenen Veröffentlichungen hervorgeht. Betrug der Umsatz 1990, dem Jahr der namibische Unabhängigkeit, noch rund 90 Millionen Namibia-Dollar, so waren es 2004 bereits mehr als N$ 900 Millionen. Rund 1,3 Millionen Hektoliter an Bier und alkoholfreien Getränken hat die Brauerei 2004 produziert; ein Wert, der 1991 noch bei etwas mehr als 500 000 lag. 2000 war das Jahr, in dem erstmals die Eine-Millionen-Hektoliter-Grenze geknackt wurde Die Bremer Beck & Co wurde1999 Anteileigner an NBL. Seit 2003 besteht ein Joint Venture mt Heineken und Diageo, die 28,9 Prozent an NBL halten. Auch Beck's gehört mittlerweile zu Heineken und Diageo. NBL beschäftigen knapp 700 Personen.
Unter der Führung des Vorstandsvorsitzenden Sven Thieme, der 2002 dem verstorbenen Karl Werner List folgte, ist die namibische Brauerei heute ein Exportunternehmen. Der namibische Gerstensaft fließt nicht nur in "Joe's Beerhouse": Mehr als 50 Prozent der gesamten Produktion gehen mittlerweile ins Ausland, wobei Südafrika das Hauptabnehmerland ist. Auch Angola ist ein wichtiger Exportmarkt. Insgesamt geht das Bier aus dem Nördlichen Industriegebiet in 22 Staaten der Erde. In Deutschland und Großbritannien lässt man sich das "Windhoek" genauso schmecken wie in Australien und den USA.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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