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Namibias regionale Integration
Namibias regionale Integration

Namibias regionale Integration

Frank Steffen
Dem namibischen Wirtschaftsverband (EAN) will man nichts absprechen und auch nicht nur schwarzsehen, aber die Realität zwingt uns Tatsachen auf. Der südafrikanische Beitritt zu dem Drei-Partei-Handelsabkommen zwischen der SADC, der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) und dem Gemeinsamen Markt für das östliche und südliche Afrika (Comesa) soll Namibia Exportmärkte bescheren. Und was nehmen wir dahin?

Wir sind seit Ende des vorigen Jahrhunderts mit der Comesa verbunden und müssen erleben, wie für etliche Monate unbescholten namibische LKWs in Sambia festgehalten werden, nachdem sie regulär mit Fracht über die DRC-Grenze reingelassen wurden. In den Neunzigern verhielt sich das ähnlich: Salzfrachten von Namibia nach Lusaka wurden öfter festgehalten weil ein Beamter nicht die eigenen Regeln verstand.

Aber selbst in Namibia gestalten sich die Modalitäten für einen Export oder Import viel zu langwierig und schwer. Der Finanzminister hat vollkommen recht: mit Handel allein ist es nicht getan, denn das bringt der breiten Masse nichts. Unser einziger Erhalt ist eine Bildung und die damit einhergehende Möglichkeit einer Herstellungsindustrie, die es uns erlaubt veredelte Produkte zu exportieren (nicht nur ein paar Diamanten, die Wenigen zu schnellem Reichtum verhelfen!).

Noch ein Grund in Zeiten des Friedens die blödsinnige Aufrüstung einzustellen und mehr an Bildung auszugeben, auch wenn wir bereits mehr ausgeben als unsere Nachbarn. Die regionale Integration bringt uns rein gar nichts, solange wir nicht Mehrwert exportieren können. Abgesehen von Südafrika (und dann limitiert) dienen da unsere Nachbarn kaum als Vorbild.

Von Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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