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Namibier bei Olympia
Namibier bei Olympia

Namibier bei Olympia

Von Kurz-Aufenthalten bis Traditionsbruch
Sportredakteur
Von Olaf Mueller

Windhoek

Für die Radsportler wird es nur ein kurzer Abstecher nach Asien, denn bereits am Samstag starten die Straßen-Wettbewerbe für die 27- jährige Vera Looser (ehemals Adrian) und den drei Jahre jüngeren Tristan de Lange. Danach, so sieht es das strikte Reglement aufgrund der COVID-19-Pandemie, sind die Olympischen Spiele in Tokio für die beiden schon wieder Geschichte.

Auch für die namibischen Mountainbike-Asse Michelle Vorster und Alex Miller wird Olympia nur ein kurzes Vergnügen sein, denn ihre Wettkämpfe sind für den 26. Und 27. Juli angesetzt.

Looser und de Lange hatten schon die Möglichkeit, sich beim Training am Fuji Lake Hotel rund zwei Stunden nord-westlich von Tokio zu akklimatisieren. Gestern erfolgte der Umzug ins Olympische Dorf, zudem kamen Vorster und Miller an. Die beiden Mountainbike-Spezialisten werden in Izu, vier Stunden südlich der Hauptstadt Quartier beziehen. Dort liegt auch die Wettkampfstätte.

Als erste Athletin der Olympia-Auswahl muss Maike Diekmann auf die Strecke. Auf dem Sea Forest Waterway musste die 27-Jährige aus Otjiwarongo in den frühen Morgenstunden bereits die erste Qualifikation im Einer rudern. Gegen die Konkurrentinnen aus Kanada, Katar, Kuba und Österreich musste für den Einzug ins Achtelfinale mindestens ein dritter Rang her. Das Rennen war für 3.10 Uhr heute namibischer Zeit angesetzt.

Auch Boxer Jonas Junias Jonas muss sich bereits an diesen Wochenende messen. In seiner Gewichtsklasse Leichtgewicht (57 bis 63 Kilogramm) geht es um den Einzug in die nächste Runde. Insgesamt gilt es für den 17. der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro, viermal zu gewinnen, um aus 32 Konkurrenten im Finale zu stehen.

Tartan, Asphalt und Wasser

Für die schnellsten Frauen Namibias wird es ab dem 2. August ernst. Dann beginnen die Ausscheidungswettbewerbe über die 200 Meter. Insgesamt sieben Läufe auf den Tartanbahnen im Olympiastadion stehen an, um sich für die drei Halbfinalrennen zu qualifizieren, die ebenfalls am gleichen Tag ausgetragen werden. Das Finale findet dann am Dienstag, den 3. August statt. Ein besonderer Anreiz für die beiden 18-Jährigen ins Finale zu kommen, dürfte die Ankündigung des Telekommunikationsunternehmens Mobile Telecommunications Company (MTC) sein, welches den Jungstars über einen Zeitraum von drei Jahren einen Sponsorendeal im Umfang von je 2 Millionen Namibia-Dollar beschert.

Zwei Tage später, am 5. August, hat dann der Freiwasser-Schwimmspezialist Phillip Seidler zu glänzen. Er tritt über die 10 Kilometer im Odaiba Marine Park gegen die Konkurrenz an. Das Rennen ist für 6.30 Uhr morgens terminiert, was 23h30 Uhr des Vortages in Namibia entspricht.

Traditionell ist einer der letzten Wettkämpfe der Marathon. Für Tokio hatten sich gleich zwei Athleten qualifiziert. Neben Helalia Johannes tritt auch Tomas Rainhold bei dem prestigereichen Event an. Wie üblich findet dieser am letzten Tag der Spiele statt und endet mit dem Einlauf ins Olympia Stadion. Aufgrund der doch sehr hohen Temperaturen in der Hauptstadt, wurde dieser Wettbewerb auf die nördlichste der vier Hauptinseln Sapporo verlegt. Hier fanden 1972 die ersten Olympischen Winterspiele in Asien statt. In Japans größten Stadt steht auch die Okurayama-Schanze, auf der Weltcup-Skispringen veranstaltet werden. Auf den Einlauf ins Olympiastadion in Tokio müssen Namibias Ausdauersportexperten verzichten. Sie werden es verschmerzen, da bei den Spielen keine Zuschauer zugelassen sind.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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