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Namibische Fluglinie stolpert erneut
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Air Namibia vom Abrechnungsverkehr gesperrt - Heute droht Firmenauflösung
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Laut einer Ankündigung der Vereinigung aller Reisebüros im südlichen Afrika (ASATA) hat die IATA bekanntgegeben, dass Air Namibia wegen seiner unbezahlten BSP & ICH-Rechnungen vom ISS-Abrechnungsverkehr gesperrt ist. Während eines Gesprächs mit dem amtierenden Geschäftsführer von Air Namibia, Theo Mberirua, betonte dieser, dass diese Nachricht nicht verkehrt ausgelegt werden sollte: „Dies ist ein ernstes Problem, aber dies bedeutet nicht, dass Air Namibia von der IATA-Liste gestrichen wurde.“

Fluglinien bräuchten nicht zwingend Mitglied der IATA zu sein, um fliegen zu dürfen. So sei WestAir Aviation auch kein IATA-Mitglied. Allerdings dürften die Auswirkungen einer Sperre nicht unterschätzt werden, weshalb das Problem bald gelöst werden soll. „Leider kann ich diese Angelegenheit derzeit nicht kommentieren. Air Namibia konzentriert sich voll und ganz auf den Antrag von Challenge Air (belgischer Kläger), der morgen (bzw. heute) um 14.00 Uhr vor Gericht verhandelt wird. Egal, was als nächstes passiert, alles hängt von der Entscheidung des Richters ab.“ Der Staat habe ihm bisher weder Unterstützung zugesagt noch diese entzogen - somit betrete er den Ring ohne Boxhandschuhe.

BSP steht für „Billing & Settlement Plan“, eine von der IATA betriebene Clearingstelle, die alle Einnahmen und Abgaben verrechnet, die Agenten löhnt und die Prozesse im Zusammenhang mit Verkauf, Rückerstattung, Berichterstattung und Finanzkontrolle vereinfacht. Sowohl IATA-Mitglieder als auch Nicht-IATA-Mitglieder können beitreten. Das System ist nur eines der vielen Betriebskontrollen einer Fluggesellschaft. Mberirua räumte ein, dass sich die Entscheidung auf Air Namibia auswirken werde, versichert aber, dass die Lokalflüge unberührt bleiben und sich die Sperre nur bedingt auf die Regionalflüge auswirken werde.

Eine unabhängige Fachkraft erklärte: „Die IATA betreibt einen Bankabwicklungsplan und eine Clearingstelle, und die IATA Settlement Services (ISS) begleichen Schulden zwischen Fluggesellschaften und Reisebüros. Alle Einnahmen werden über diese IATA-Einrichtung abgerechnet, genau wie es die Banken tun.“

Mberirua erklärte, dass sich die „unflown liability“ (Haftung infolge ungenützter Flüge) als Herausforderung entpuppt. „Wir haben bei ISS eine Kaution hinterlegt, die normalerweise alle Konten einschließlich Rückerstattungen abdeckt. Aber die COVID-19-Pandemie hatte katastrophale Auswirkungen auf uns sowie andere internationale Fluggesellschaften. Keine der Fluggesellschaften zahlt einfach zurück - tatsächlich hat die IATA uns anfangs geraten Gutscheine für die Zukunft auszustellen, aber letztendlich steigt die Haftung unaufhaltsam nachmaßen die Reisebranche durch die getroffenen COVID-19-Maßnahmen gelähmt bleibt.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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