Namibische Tourismusstatistiken - Entschlüsselt
Wie in jedem Jahr, haben wir auch in diesem Jahr wieder berauschende Tourismusstatistiken vom Tourismusministerium erhalten. Keine Frage, der Tourismus im gesamten Südlichen Afrika hat in 2017 einen großen Zuwachs erfahren.
Dies ist im Wesentlichen dem optimalen Wechselkurs zu verdanken, aber vor allem auch der Tatsache, dass viele europäische und internationale Destinationen aufgrund von Terror und anderen Ereignissen mehr oder weniger ausgefallen sind. Auch muss man die gute Arbeit des Namibia Tourism Board in Frankfurt loben.
Laut MET-Statistik wird von mehr als 1,5 Millionen Touristen, die 2015 nach Namibia gereist sind, gesprochen. Aber ist das eine korrekte, für den Tourismus relevante, Information?
Untersuchen wir die Zahl genau. Von den ca. 1,5 Million Einreisenden waren ca. 450000 Personen aus Angola. Für den Tourismus haben Angolaner wenig bis keine Relevanz. Angolaner kommen zum Einkaufen, um Geschäfte zu machen und um sich medizinisch behandeln zu lassen. Man spricht auch von VFR - Visiting Friends and Relatives.
Ungefähr 352.000 Einreisende kamen aus Südafrika. Wir alle wissen, dass viele Südafrikaner herkommen, um Geschäften nachzugehen, aber dennoch „Tourist” auf dem Formular ankreuzen. Ein weiterer hoher Anteil sind Camper, die alles Nötige in ihrem Anhänger mitbringen. Auch hier ist der Einfluss auf die Tourismusbetriebe wie Lodges, Gästehäuser etc. beschränkt.
Weitere ca. 264.000 südafrikanische Einreisende wiederum sind ebenfalls VFR - also Visiting Friends and Family Related.
Nun müssen wir noch die ca. 180000 Einreisenden abziehen, die explizit aus Geschäftsgründen nach Namibia kommen.
Somit verbleiben von den insgesamt ca. 1,5 Millionen Einreisenden noch ca. 254000 real existierende Touristen übrig. Von diesen kommen ca. 50% aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, gefolgt von Benelux, England, Italien und Frankreich.
Fast die Hälfte der europäischen Urlauber ist über 50 Jahre alt, während Namibia in der wichtigen Altersgruppe 30-50 in den letzten Jahren viele Gäste verloren hat.
Rechnet man die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von ca. 17 Tagen, ergibt das ca. 4,2 Millionen Übernachtungen pro Jahr. Verteilt auf ca. 1500 NTB registrierte Unterkünfte, ergibt dies eine durchschnittliche Jahres-Gesamtauslastung von ca. 31%.
Eine Auslastung, die für jeden Hotelier alarmierend ist, denn üblicherweise kann ein Gastbetrieb erst ab ca. 60% Auslastung gewinnbringend betrieben werden.
Deswegen ist es insbesondere wichtig, neue Zielmärkte und neue Marktsegmente zu adressieren. Auch ist es erforderlich, die Saisonalität in Namibia zu reduzieren und Touristen ganzjährig für Namibia zu gewinnen.
Wir müssen dazu kommen, dass sich alle Marktteilnehmer, ob Lodges, Gasthäuser, Autovermieter, Aktivitätenanbieter, aber auch Tour Operator, optimal digital präsentieren und attraktive Produkte für neue Zielgruppen anbieten. Es reicht nicht, nur auf den traditionellen Pfaden zu wandern. Die Branche muss gemeinsam neue Märkte und neue Zielgruppen erschließen, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier ist ein besonderer Schwerpunkt auf die jungen Touristen zu setzen, die aber heutzutage allesamt online unterwegs sind.
Die neuen Flugrouten von Condor, KLM, Qatar und anderen eröffnen uns hier unglaubliche Chancen für neue attraktive Produkte für junge Leute.
Thomas Müller
Jede Woche stellt Thomas Müller von rainmaker digital einen Marketing-Tipp für die Namibische Hotel- und Tourismusbranche in der AZ zur Verfügung. Mit mehr als 35 Jahren Erfahrung in der IT, mehr als 25 Jahren Erfahrung in den Bereichen Vertrieb und Marketing sowie mit mehr als 15 Jahren Erfahrung im Bereich Digital Marketing, davon über 8 Jahre in Namibia, ist rainmaker als Agentur für Google der Marketingspezialist in Namibia. (Kontakt: www.rainmaker.travel und [email protected])
Dies ist im Wesentlichen dem optimalen Wechselkurs zu verdanken, aber vor allem auch der Tatsache, dass viele europäische und internationale Destinationen aufgrund von Terror und anderen Ereignissen mehr oder weniger ausgefallen sind. Auch muss man die gute Arbeit des Namibia Tourism Board in Frankfurt loben.
Laut MET-Statistik wird von mehr als 1,5 Millionen Touristen, die 2015 nach Namibia gereist sind, gesprochen. Aber ist das eine korrekte, für den Tourismus relevante, Information?
Untersuchen wir die Zahl genau. Von den ca. 1,5 Million Einreisenden waren ca. 450000 Personen aus Angola. Für den Tourismus haben Angolaner wenig bis keine Relevanz. Angolaner kommen zum Einkaufen, um Geschäfte zu machen und um sich medizinisch behandeln zu lassen. Man spricht auch von VFR - Visiting Friends and Relatives.
Ungefähr 352.000 Einreisende kamen aus Südafrika. Wir alle wissen, dass viele Südafrikaner herkommen, um Geschäften nachzugehen, aber dennoch „Tourist” auf dem Formular ankreuzen. Ein weiterer hoher Anteil sind Camper, die alles Nötige in ihrem Anhänger mitbringen. Auch hier ist der Einfluss auf die Tourismusbetriebe wie Lodges, Gästehäuser etc. beschränkt.
Weitere ca. 264.000 südafrikanische Einreisende wiederum sind ebenfalls VFR - also Visiting Friends and Family Related.
Nun müssen wir noch die ca. 180000 Einreisenden abziehen, die explizit aus Geschäftsgründen nach Namibia kommen.
Somit verbleiben von den insgesamt ca. 1,5 Millionen Einreisenden noch ca. 254000 real existierende Touristen übrig. Von diesen kommen ca. 50% aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, gefolgt von Benelux, England, Italien und Frankreich.
Fast die Hälfte der europäischen Urlauber ist über 50 Jahre alt, während Namibia in der wichtigen Altersgruppe 30-50 in den letzten Jahren viele Gäste verloren hat.
Rechnet man die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von ca. 17 Tagen, ergibt das ca. 4,2 Millionen Übernachtungen pro Jahr. Verteilt auf ca. 1500 NTB registrierte Unterkünfte, ergibt dies eine durchschnittliche Jahres-Gesamtauslastung von ca. 31%.
Eine Auslastung, die für jeden Hotelier alarmierend ist, denn üblicherweise kann ein Gastbetrieb erst ab ca. 60% Auslastung gewinnbringend betrieben werden.
Deswegen ist es insbesondere wichtig, neue Zielmärkte und neue Marktsegmente zu adressieren. Auch ist es erforderlich, die Saisonalität in Namibia zu reduzieren und Touristen ganzjährig für Namibia zu gewinnen.
Wir müssen dazu kommen, dass sich alle Marktteilnehmer, ob Lodges, Gasthäuser, Autovermieter, Aktivitätenanbieter, aber auch Tour Operator, optimal digital präsentieren und attraktive Produkte für neue Zielgruppen anbieten. Es reicht nicht, nur auf den traditionellen Pfaden zu wandern. Die Branche muss gemeinsam neue Märkte und neue Zielgruppen erschließen, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier ist ein besonderer Schwerpunkt auf die jungen Touristen zu setzen, die aber heutzutage allesamt online unterwegs sind.
Die neuen Flugrouten von Condor, KLM, Qatar und anderen eröffnen uns hier unglaubliche Chancen für neue attraktive Produkte für junge Leute.
Thomas Müller
Jede Woche stellt Thomas Müller von rainmaker digital einen Marketing-Tipp für die Namibische Hotel- und Tourismusbranche in der AZ zur Verfügung. Mit mehr als 35 Jahren Erfahrung in der IT, mehr als 25 Jahren Erfahrung in den Bereichen Vertrieb und Marketing sowie mit mehr als 15 Jahren Erfahrung im Bereich Digital Marketing, davon über 8 Jahre in Namibia, ist rainmaker als Agentur für Google der Marketingspezialist in Namibia. (Kontakt: www.rainmaker.travel und [email protected])
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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